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Shitstorm gegen Bahlsen: Nach Rassismus-Vorwürfen denkt Keks-Konzern an Produkt-Namensänderung 

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Der Keks-Hersteller Bahlsen hat aktuell mit Rassismus-Vorwürfen zu kämpfen. Jetzt kündigt das Unternehmen eine Reaktion an, die zu Zwiespalt führt.

Hannover - Eigentlich ist Valentinstag ein Tag der Liebe und der Zuneigung. Jedoch nicht für das Keks-Unternehmen Bahlsen. Dieses versuchte mit einem Instagram-Post zwar an diesem Tag ein wenig Liebe in die Welt zu bringen, was zurückkam, waren jedoch nur Hass und schwere Rassismus-Vorwürfe.
Auf dem Instagram-Foto war die beliebte Schokoladenkeks-Sorte „Afrika“ abgebildet mit einem rosa Post-it auf dem „Weil du mir jeden Tag versüßt...“ stand. Die User fanden das jedoch gar nicht „süß“. Mit dem Hashtag #alltäglicherrassismus kommentierte eine Nutzerin „Ein brauner Keks, der Afrika heißt? For Real?“ unter den Post. Die Community war sich schnell einig: Der Name geht gar nicht. 

Rassismus-Vorwürfe führen zur Umbenennung des „Afrika“Kekses 

Zuerst versuchte das Unternehmen sich zu verteidigen. Auf Instagram schrieb Bahlsen, dass der Schokoladenkeks-Name bereits seit 60 Jahren besteht und „damals wie heute lagen uns rassistische Gedanken mehr als fern.“ Doch das besänftigte die Menge nicht. Angefeuert wurde die Hetze zusätzlich durch den Kommentar von Henning May, Bandmitglied von AnnenMayKantereit: „@bahlsen anstatt immer nur den gleichen Text abzuleiern, einfach mal drauf eingehen und überlegen, ob das so alles seine Richtigkeit hat. Ist nicht so schwer und nicht so schlimm.“ Darauf löschte das Keks-Unternehmen noch einmal sein Statement und kam in einem neuen Posting den Kritikern entgegen: 

Aber der Vorschlag zur Versöhnung ging in die falsche Richtung. Nun hagelt es von anderer Seite Kritik. 

Der Bahlsen-Shitstorm nimmt kein Ende, der Keks-Name soll doch bleiben

Nachdem das Unternehmen angekündigt hatte den Schokoladenkeks umzubenennen, meldeten sich andere User zu Wort. Eine Nutzerin kommentierte „Wer schwächen gegenüber solch hirnspinstige aussagen hat, bei dem braucht man ja dann auch nicht mehr zu kaufen“ und ein User fügte ironisch hinzu: „Also ich bin ja dafür - Stellvertretend für die Demografie in Afrika - auch anteilig Weiße und in verschiedenen Brauntönen die Kekse anzubieten. Zudem 50/50 jeweils ein Loch um die Feministen noch zu bedienen und angeknakste repräsentativ für die Körperlich benachteiligten. Dann ein paar verdammt trockene und andere wiederum als wären sie ertränkt. Vollidioten, als gäbe es nichts wichtigeres - Hauptsache man kann sich aufregen.“

Das Keks-Unternehmen kann es den Keks-Essern anscheinend nicht recht machen. Die einen fordern die Namensänderung, weil der Name „Afrika“ für einen Schokoladenkeks rassistisch sei und meinen, dass Bahlsens Begründung für den Namen veraltet sei. Diese lautet: „Der Name Afrika wurde ausgewählt, weil Afrika der größte Produzent von Kakaobohnen auf der Welt ist und der Name damit perfekt zu unseren vollschokolierten Waffeln passt.“ Der andere Teil wirft Bahlsen vor, dass das Unternehmen keinen Rückhalt zeige und verlangt, dass der Keks-Name bleibt. 

Nicht der erste Shitstorm für das Keks-Unternehmen Bahlsen

Der Rassismus-Vorwurf ist nicht der erste Shitstorm gegen den sich das Keks-Unternehmen wehren muss. Bereits im letzten Jahr war Bahlsen heftiger Kritik ausgesetzt. Damals war nicht der Keks-Name das Problem, sondern die Äußerung der Unternehmens-Erbin Verena Bahlsen. Die lange Historie des Unternehmens hat nicht nur Vorteile für das Image des Keks-Unternehmens. 

Auf die jetzige Kritik, die viel Zwiespalt hervorruft, ging Bahlsen wie folgt ein: „Viele von euch haben sich intensiv mit unserem Produktnamen Bahlsen Afrika auseinandergesetzt und hier kommentiert. Eure Meinungen und die Kritik nehmen wir sehr ernst. Wir distanzieren uns von Rassismus und Diskriminierung in jeder Form. Aus euren Kommentaren haben wir unterschiedliche Meinungen herausgelesen. Einige assoziieren den Produktnamen mit Rassismus, während andere die Diskussion um den Produktnamen nicht nachvollziehen können und finden, dass genau dieses Schubladendenken Rassismus fördert. Wir haben dieses Produkt vor 60 Jahren ins Leben gerufen und damals wie heute lagen uns rassistische Gedanken mehr als fern. Um zu vermeiden, dass unser Produkt Assoziationen mit Rassismus hervorruft, arbeiten wir bereits an einer Umbenennung.“

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