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Cyber Monday oder Konsumverzicht? Wie sich das Kaufverhalten in der Corona-Krise ändert

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Einen Tag nach Black Friday ist Kauf-Nix-Tag für Konsumverzicht
Volle Einkaufstüten? Nicht am „Kauf-Nix-Tag“, denn dieser soll dazu aufrufen, einen Tag lang kein Geld auszugeben - das Gegenteil zum Black Friday. (Symbolfoto) © Marc Müller/dpa

Menschen für ein nachhaltigeres Kaufverhalten sensibilisieren, das ist das Ziel des Kauf-Nix-Tages am 28. November - genau zwischen dem beliebten Black Friday und Cyber Monday.

Kassel - Schnäppchenjäger und Shoppingbegeisterte fiebern wie in jedem Jahr dem Black Friday und Cyber Monday Ende November entgegen. Locken doch viele Händler und Online-Shops an diesem Tag mit Mega-Deals und Rabatten. Doch nur wenige kennen den „Kauf-Nix-Tag“, der hier in Deutschland nur einen Tag nach dem Black Friday als Aktionstag im Kalender steht.

„Kauf-Nix-Tag“ als Gegenteil zum Black Friday: Kaufverhalten überdenken

Seit einigen Jahren hat sich der sogenannte „Kauf-Nix-Tag“ als Gegenpol zum Black Friday entwickelt. Zahlreiche Aktivisten versuchen weltweit im Rahmen dieses Aktionstages zum Umdenken anzuregen. Der Autor und Blogger Christoph Herrmann beispielsweise befasst sich in seinem Internetblog „Einfach bewusst“ ausschließlich mit den Themen Minimalismus, Nachhaltigkeit, vegane Ernährung und Wandern.

Der 48-jährige Nürnberger, der erst kürzlich einen Ratgeber mit dem Titel „Das Minimalismus-Projekt – 52 praktische Ideen für weniger Haben und mehr Sein“ herausgebracht hat, überlegt nach eigenen Angaben lange, bevor er etwas Neues kauft. Nie kauft er etwas spontan oder aus einer Laune heraus.

Black Friday: In den USA zeitgleich mit „Buy Nothing Day“

Genau dieses spontane Kaufverhalten, welches durch zahlreiche Aktionen und Rabatte im Rahmen des Black Friday zusätzlich gefördert wird, soll am „Kauf-Nix-Tag“ überdacht werden. Ins Leben gerufen wurde der Aktionstag, der in den USA als „Buy Nothing Day“ direkt am Black Friday stattfindet, im Jahr 1992 von dem kanadischen Künstler Ted Dave. Der Kauf-Nix-Tag soll Verbraucher dazu aufrufen, ihr Kaufverhalten zu überdenken und Dinge wieder mehr schätzen zu lernen.

Black Friday: Ändert Corona das Kaufverhalten?

Laut Matthias Fifka, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Erlangen, sind wir von einem Umdenken bezüglich unseres Kaufverhaltens allerdings noch weit entfernt. Daran habe aus Sicht des Nachhaltigkeitsexperten auch die Coronakrise nichts geändert, wie es in einem Artikel der Rhein-Neckar-Zeitung heißt. Er glaubt nicht, dass Corona ein Beschleuniger des Konsumverzichts ist, denn trotz der Schließung der Geschäfte im Frühjahr wurde im Großen und Ganzen nicht weniger konsumiert. Es wurde stattdessen einfach mehr im Internet eingekauft.

Der bevorstehende Kaufrausch am Black Friday könne sich beispielsweise sogar als eine Folge der Langeweile im Corona-Lockdown herausstellen. Auch der Wissenschaftler Fifka äußert den Eindruck, dass Einkaufen - besonders Online-Shopping - in Zeiten von Corona eine Art Zeitvertreib geworden ist. Andere Experten hingegen zeichnen eine düstere Prognose, ihrer Meinung nach wird wegen Corona wegen konsumiert - wird der Black Friday ein Flop? (Helena Gries) *hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

Video: So tricksen die Händler am Black Friday

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