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Bier-Angst wegen Corona-Krise: Deutschen Brauereien droht die Pleite

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Die Folgen der Coronavirus-Pandemie treffen nun auch Deutschlands Brauereien. Viele Marken stehen vor dem finanziellen Ruin.

München - Die Auswirkungen des Coronavirus auf das gesellschaftliche Leben sind derzeit deutlich spürbar, die Folgen für die Wirtschaft werden nun auch immer klarer. Die Pandemie betrifft dabei besonders die Lebensmittelindustrie. Produktionsrückgänge, Lieferengpässe oder fehlende Saisonarbeitskräfte zehren an der Branche. Unter dem Wirtschaftsstillstand leiden dabei nicht nur Obst- oder Gemüseproduzenten, sondern insbesondere auch Brauer. 

Bierkonsum weltweit: Deutschland auf Rang drei - Brauereien durch Corona in der Krise

Die Deutschen scheinen Bier besonders zu lieben. Im weltweiten pro-Kopf-Konsum liegt Deutschland hinter Tschechien und Österreich auf Rang drei. Demnach nimmt jeder Bundesbürger durchschnittlich etwas mehr als 100 Liter Bier pro Jahr zu sich. Ändert sich diese Statistik nun? Das Coronavirus hat die Zapfhähne im ganzen Land zum Stillstand gebracht.

Insgesamt gibt es in Deutschland 1.538 Brauereien, davon 654 allein in Bayern (Stand: 2018) Neben den Marktführern weist das Land vor allem viele kleinere Brauereien auf. Diesen droht nun der finanzielle Ruin: „Wir stehen - wie die gesamte Brauwirtschaft - vor großen Herausforderungen, denen wir uns stellen“, erklärt eine Sprecherin von Schlösser Alt, das zur Radeberger Gruppe gehört gegenüber chip.de. Da helfe es auch nicht, wenn im Einzelhandel oder in Getränkemärkten mehr Bier verkauft werde.

Bier-Angst wegen Corona: Deutschen Brauereien droht die Pleite

Denn viele kleine Betriebe leben gerade vom Tagesgeschäft im Biergarten oder dem eigenen Wirtshaus. Weil dieser elementare Teil des Einkommens aufgrund der landesweiten Ausgangsbeschränkungen* nun wegfällt, wird es klamm in der eigenen Portokasse. Erschwerend kommt bei manchen Brauereien hinzu, dass der Fokus vermehrt auf Fassbier gelegt wird und Bier in Flaschen daher eher die Ausnahme ist.

Die Brauereien könnten die gegenwärtige Lage womöglich dennoch kompensieren, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass danach bessere Zeiten kommen - und dies am besten möglichst bald. Denn in wenigen Wochen beginnen im ganzen Land die Sport- und Volksfeste, durch die sich die Brauer eigentlich hohe Profite erhoffen.

Corona-Krise trifft Brauereien: „Wenn die Feste ausfallen, wird das ein Loch reißen“ 

Dort fließt das Bier in Strömen und ein finanzielles Plus ist sicher. Aktuell wurden jedoch bereits sämtliche Starkbierfeste abgesagt. Wie die Lage in etwa zwei Monaten aussieht, scheint ungewiss, eines jedoch sicher: „Wenn die Feste ausfallen, wird das ein Loch reißen“, sagt zumindest Georg Rittmayer, Präsident des Verbandes der privaten Brauereien in Bayern. In Zukunft könnten einige Brauereien daher womöglich weniger flüssig sein. 

Aktuell scheint es schwierig vorstellbar, dass in weniger als einem halben Jahr die Münchner Wiesn über die Bühne geht. Könnte das Oktoberfest daher nur für Einheimische geöffnet werden?

In China kämpfte ein Mann 49 Tage lang gegen das Coronavirus, zeigte aber nur leichte Symptone - womöglich litt er unter einer Mutation. Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sind auch in ganz Europa spürbar. Ein Land will von Covid-19 jedoch überhaupt nichts wissen.

as

*merkur.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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