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Corona-Forschung: So können ungeimpfte Kinder und Jugendliche vor einer Infektion geschützt werden

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Besserer Schutz für Kinder und Jugendliche durch eine hohe Impfquote bei Erwachsenen? Eine Studie aus Israel zeigt Erkenntnisse. (Symboldbild)
Besserer Schutz für Kinder und Jugendliche durch eine hohe Impfquote bei Erwachsenen? Eine Studie aus Israel zeigt Erkenntnisse. (Symboldbild) © Jörg Carstensen/dpa

Einer Studie zufolge mindert eine hohe Impfquote das Corona-Risiko für junge Menschen, die nicht geimpft sind. Das belegen Daten aus Israel.

Haifa/Kassel - Kann eine hohe Impfquote bei Erwachsenen das Risiko für ungeimpfte Jugendliche vermindern, sich mit Corona anzustecken? Gesundheitsdaten aus Israel, die im Fachjournal „Nature Medicine“ vorgestellt werden, zeigen jetzt erste Ergebnisse zum Thema.

Mit zunehmender Zahl geimpfter Erwachsener wurden den Studien zufolge immer weniger unter 16-Jährige positiv auf Corona* getestet. Im Mittel soll sich der Anteil positiv Getesteter in der noch ungeimpften Bevölkerung mit jedem Anstieg um 20 Prozentpunkte beim Anteil Geimpfter halbiert haben.

Daten aus Israel machen Hoffnung auf eventuellen Verlauf der Corona-Pandemie im Herbst

Die Daten aus Israel stützen die Hoffnung, dass die Kinder in Deutschland im Herbst vor weiteren Corona-Ansteckungswellen geschützt sein könnten, wenn bis dahin ein Großteil der Erwachsenen den vollen Impfschutz hat. Allerdings merkten die Forscher an, dass bei den Ergebnissen die Möglichkeit einer natürlich erworbenen Immunität gegen Corona - beispielsweise durch eine überstandene Infektion - bei den unter 16-Jährigen nicht berücksichtigt wurde. Zudem seien zeitweise Lockdown-Maßnahmen nicht in der Auswertung berücksichtigt worden.

Die Forscher um Roy Kishony vom Technion-Israel Institute of Technology in Haifa hatten Impfdaten von Erwachsenen und Corona-Testergebnisse von unter 16-Jährigen in Israel betrachtet. Für die junge Altersgruppe war in dem Land zum Erhebungszeitpunkt noch keine Impfung zugelassen. Die Ergebnisse basieren auf Daten aus 177 israelischen Gemeinden, die von Anfang Dezember 2020 bis Anfang 2021 erfasst wurden. Das geht aus Berichten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hervor.

Im Video: Das spricht für und gegen eine Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen

Israel liegt bei Impfungen gegen das Coronavirus weit vorn

In Israel haben rund 5,5 Millionen Menschen der insgesamt rund neun Millionen Einwohner bereits eine Erstimpfung und mehr als 5,1 Millionen eine Zweitimpfung erhalten. Inzwischen werden auch 12- bis 15-Jährige geimpft. Die Zahl der Neuinfektionen und schweren Erkrankungen sei in den vergangenen Monaten stark zurückgegangen, berichtet die dpa.

In Israel wird das Corona-Vakzin der Hersteller Biontech und Pfizer verwendet. Die hohe Wirksamkeit dieses Impfstoffs bei der Vorbeugung von Infektion und schweren Krankheitsverläufen hätten klinische Studien und Impfkampagnen gezeigt, heißt es in der Studie. 

Dennoch habe es in Israel zunächst Bedenken gegeben, die Impfkampagnen könnten zu einer vermehrten Übertragung des Virus führen, wenn geimpfte Menschen unachtsamer mit Abstands- oder Quarantäneregeln umgingen. Dies sei offensichtlich nicht passiert. (Helena Gries mit dpa) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

In Deutschland wurde lange darüber diskutiert, ob Kinder und Jugendliche gegen Corona geimpft werden können. Mitglieder der Ständigen Impfkommission (Stiko) haben nun ihre Empfehlung für die Altersgruppe ab 12 Jahren abgegeben und empfehlen eine Impfung nur bei Vorerkrankungen. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ist in Sorge über die Stiko-Empfehlung - er befürchtet eine Kinder-Infektionswelle im Herbst in Deutschland.

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