Eine weitere wissenschaftliche Studie weist darauf hin, dass sogenannte Gedächtnis-B-Zellen noch mindestens ein Jahr nach der Infektion im Körper vorhanden sind. Nach einer Infektion bildet sich ein sogenanntes Keimzentrum, in dem sich B-Zellen weiterentwickeln. Je länger dieses aktiv ist, desto besser kann der Körper auf Virusvarianten reagieren. Das Forschungsteam um Ellebedy fand heraus, dass 15 Wochen nach der ersten Impfdosis von Biontech das Keimzentrum bei allen 14 Studienteilnehmern immer noch sehr aktiv war und dass die Anzahl der Gedächtniszellen, die das Coronavirus erkannten, nicht abgenommen hatte.
„Die Tatsache, dass die Reaktionen fast vier Monate nach der Impfung anhielten - das ist ein sehr, sehr gutes Zeichen“, so Ellebedy. „Normalerweise ist nach vier bis sechs Wochen nicht mehr viel übrig“, erklärt der Immunologe Deepta Bhattacharya der New York Times. Bei den Keimzentren, die durch die mRNA-Impfstoffe stimuliert wurden, zeigte sich hingegen kein großer Rückgang.
Wie lange der Schutz durch die Impfstoffe von Biontech und Moderna tatsächlich anhält, ist laut den Wissenschaftlern jedoch schwer vorhersehbar. Einigen Personen raten die Forschenden trotz der vielversprechenden Studienergebnisse zu einer Auffrischimpfung. Ältere Personen und Menschen mit einem schwachen oder durch Medikamente geschwächten Immunsystem könnten demnach eine weitere Corona-Impfung benötigen. (sne) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.