Dabei soll ein möglicher Impfstoff nicht primär vor einer Krebs-Erkrankung schützen. Vielmehr können bereits vorhandene Tumore bekämpft werden. Häufig tragen Patienten nach einer operativen Entfernung des Tumors noch kleine Reste davon in ihrem Körper. So könne ein Impfstoff effektiv die Tumorreste entfernen, sagt der Mediziner.
Im Abstand von ein bis zwei Wochen würde der Krebs-Patient eine Impfung erhalten, um die Immunantwort des Körpers anzuregen. Später deutlich seltener. Dennoch müssen Betroffene vorher eine klassische Therapie durchlaufen, wie beispielsweise eine Chemobehandlung. Ersetzen wird ein Impfstoff die Therapie also nicht, lediglich ergänzen.
Allerdings sind Krebszellen, anders als Coronaviren, keine fremden Viren. Krebszellen sind mutierte Zellen des eigenen Körpers. Sie vermehren sich unkontrolliert und können in gesundes Gewebe einwachsen. Das bringt erhebliche Schwierigkeiten mit sich. Bis also ein effektiver Krebs-Impfstoff entwickelt werden kann, wird es noch einige Zeit dauern. Dennoch bedeutet die Entwicklung des potenziellen Corona-Impfstoffs einen großen Fortschritt in der Medizin.
Mittlerweile gibt es bereits Impfstoffe, die vor einem Tumor schützen können, wie bei Gebärmutterhalskrebs. Diese Erkrankung wird durch Viren ausgelöst - sogenannte Humanen Papillomviren (HPV). Zur Vorbeugung gegen Leberkrebs gibt es eine Hepatitis-Impfung. (kas) *hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.