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Notfallschutz gegen Corona: Könnte eine Spritze sofort helfen?

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Eine Spritze könnte bald neben den Corona-Impfungen Abhilfe schaffen: Britische Forscher testen derzeit ein Medikament, dass gegen das Coronavirus helfen soll.

Kassel/London - In ganz Deutschland wird seit dem 27. Dezember 2020 in zahlreichen Impfzentren der Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech verabreicht, um der sich rasant entwickelnden Pandemie entgegenzuwirken. Forscher aus Großbritannien testen außerdem derzeit ein Medikament als Notfallschutz, das schnell gegen das Virus helfen soll.

Gibt es bald neben den Impfungen auch eine schnelle Hilfe gegen das Coronavirus? Berichten der Bild-Zeitung zufolge, testen Britische Forscher aktuell in einer Studie einen sogenannten Notfallschutz, der einen schweren Krankheitsverlauf verhindern und somit gegen Covid-19 helfen soll. Bei dem Heilmittel handelt es sich um das Medikament „AZD7442“ des Arzneimittelherstellers AstraZeneca, welches aus zwei unterschiedlichen Antikörpern besteht*, die das Virus rasch neutralisieren sollen.

Aktuelle Corona-Studie: Forscher testen Medikament als Notfallschutz

Wie die britische Rundfunkanstalt BBC berichtet, wurde das Mittel mit den Antikörpern am University College London Hospitals (UCLH) zehn Probanden, die zuvor einen engen Kontakt mit positiv getesteten Personen hatten, in Form einer Spritze verabreicht.

Die Veröffentlichung der Testergebnisse steht noch aus, doch falls dieses Medikament sich als wirksam herausstellen sollte, könnte es besonders gefährdete Menschen und Risikopatienten schützen, die noch nicht geimpft wurden oder nicht geimpft werden können. Besonders Allergiker sollten sich über die Impfung umfangreich informieren.

Angaben des Herstellers zufolge, sei das Medikament in der Lage, den Schutz bis zu einem Jahr aufrecht zu halten. Virologin und Leiterin der Studie, Dr. Catherine Houlihan, plant das Mittel in nächster Zeit an 1000 weiteren Personen zu testen. „Die Impfung wirkt, indem sie Antikörper spendet. Sie überspringt die Phase, in der der Körper die Arbeit macht, sie zu bilden“, so Houlihan. Die Virologin erklärt außerdem, dass diese Technik bereits bei anderen Viren, beispielsweise Tollwut oder Windpocken, funktioniere.

Studie soll aufklären: Lassen sich Corona-Infektionen mit dem Medikament bekämpfen?

Der Antikörper-Mix dürfte auch ein weiteres Problem lösen: Da die zugelassenen Impfstoffe gegen das Virus zunächst einige Wochen benötigen, bis ein vollständiger Schutz hergestellt werden kann, könnte der Notfallschutz in genau dieser Zeitspanne die Viren neutralisieren und daher einen schweren Corona-Krankheitsverlauf bei Menschen, die sich dann bereits infiziert haben, verhindern.

Medizinisches Personal bereitet im Royal Victoria Infirmary Hospital eine Spritze mit dem Pfizer/Biontech-Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus vor.
Könnte eine Spritze bald als Corona-Notfallschutz dienen? Britische Forscher testen derzeit ein Medikament, das neben den Impfungen das Virus neutralisieren und somit eindämmen kann. (Symbolbild) © Owen Humphreys/dpa

Aber auch Menschen mit einer Immunschwäche oder Patienten einer Chemotherapie könnte mit der Spritze geholfen werden: Eine weitere Studie, die am UCLH durchgeführt wurde, untersucht nämlich, ob dasselbe Medikament auch verhindern kann, dass sich eine Person mit Corona überhaupt anstecken kann. Da die Testergebnisse noch nicht bekannt sind, ist dies allerdings unklar. (Alina Schröder) *hna.de und fr.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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