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Bonbon-Substanz gegen Corona? Wirkung einer Heilpflanze überrascht sogar die Forscher

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Eine Frau hält ein Lutschbonbon vor ihren offenen Mund.
Symbolbild: Hilft eine Substanz, die in Lutschbonbons vorkommt, gegen Corona? Forscher haben eine interessante Entdeckung gemacht. (Symbolbild) © Imago

Weltweit suchen Forscher nach neuen Medikamenten zur Behandlung von Corona. Forscher aus Leipzig glauben, dass die Lösung in einer Heilpflanze stecken könnte.

Kassel – Deutschland verschärft die Corona-Maßnahmen bis Ende Januar, Großbritanniens Premierminister Boris Johnson kündigt strengere Regeln an den Außengrenzen an und die USA verzeichnen den zweiten Tag in Folge einen Höchststand bei Corona-Todesfällen binnen 24 Stunden: Das Virus wütet weiter und stellt die Welt noch immer auf den Kopf.

Eine Forschergruppe aus Leipzig hat nun eine interessante Entdeckung gemacht im Kampf gegen die neuartigen Erreger. Eine Substanz, die bisher vor allem in Lutschbonbons vorkommt, könnte im Kampf gegen Corona helfen.

Alte Heilpflanze könnte im Kampf gegen Corona helfen

Wie skurril das auch klingen mag - Fakt ist: Eine Substanz, die in speziellen Lutschbonbons vorkommt, könnte wirksam gegen Sars-CoV-2 sein. Die Wissenschaftler haben den Extrakt der Heilpflanze Zistrose (Cistus) auf seine Wirkung gegen die Erreger untersucht - mit dem Ergebnis: Cistus vermindert die Vermehrung von Sars-CoV-2 in Zellkulturen. Das berichtet n-tv.de. Die Forschergruppe hat diesen Prozess bei Versuchen im Labor beobachtet.

Das Frauenhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie hatte im Auftrag des niedersächsischen Herstellers „Dr. Pandalis“ die Laborversuche mit dem Zistrosen-Extrakt durchgeführt.

Corona-Pandemie
KrankheitCovid-19
KrankheitserregerSars-CoV-2
Erster bekannter Fall01.12.2019
Erklärung zur Pandemie11.03.2020
Betroffene LänderÜber 200

Corona-Studie bisher kein Beleg „für eine medizinische Wirksamkeit im Menschen“

„In unserem Hochsicherheitslabor haben wir überprüft, ob das Extrakt die Vermehrung der Viren in der Zellkultur beeinflusst. Dabei konnten wir beobachten, dass die Vermehrung deutlich vermindert wurde“, sagte Sebastian Ulbert, Virologe und Leiter der Abteilung Immunologie und des Bereichs Impfstofftechnologien am Fraunhofer-Institut, der „Bild“-Zeitung.

Allerdings seien die Studienergebnisse kein Beleg „für eine medizinische Wirksamkeit im Menschen“, betonte Ulbert. Das müsse noch untersucht werden. Ob Cistus tatsächlich im Kampf gegen Corona hilft, müssten Wissenschaftler erst in klinischen Studien beweisen.

Im Kampf gegen Corona: Studien bescheinigen Cistus eine hemmende Wirkung gegen Viren

Allerdings gibt es bereits mehrere wissenschaftliche Studien, die Cistus eine hemmende Wirkung gegen Viren bescheinigen - beispielsweise gegen die Erreger der Vogel- und Schweinegrippe. Jedoch ebenfalls nur im Reagenzglas. Auch klinische Studien am Menschen wollen eine lindernde Wirkung bei Patienten mit Atemwegserkrankungen bewiesen haben.

Das gilt unter anderem für eine Studie des Instituts für Transfusionsmedizin der Berliner Charité aus dem Jahr 2009. Die Ergebnisse waren unter Experten aber umstritten.

Fast täglich veröffentlichen Forscher auf der ganzen Welt neue Corona-Studien. Unter anderem wurde bereits herausgefunden, dass bestimmte Substanzen in dunkler Schokolade und grünem Tee, das Coronavirus hemmen können. Zudem haben Wissenschaftler ein Symptom identifiziert, das das einzige Anzeichen für eine Infektion sein kann. (Jan Wendt) *hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

Anmerkung der Redaktion: In einer vorherigen Version dieses Artikels hatten wir geschrieben, dass Lutschbonbons mit dem Zistrosen-Extrakt dabei helfen könnten, dem Corona-Chaos Einhalt zu gebieten und die Forscher so für einen Hoffnungsschimmer gesorgt hätten. Da jedoch die Wirksamkeit beim Menschen nicht bewiesen ist, haben wir diese Aussage entfernt, um keine Wirksamkeit zu suggerieren. Falls der Eindruck entstanden sein könnte, dass Lutschbonbons eine Infektion vermindern könnte, bitten wir dies zu entschuldigen.

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