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Coronavirus: Sind Pakete aus China gefährlich?

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Die Übertragungswege des Coronavirus sind noch immer nicht ganz klar. (Symbolbild)
Die Übertragungswege des Coronavirus sind noch immer nicht ganz klar. (Symbolbild) © dpa / Sebastian Gollnow

Vergangene Woche stellte die Deutsche Post die Arbeit in einer vom Coronavirus betroffenen Region ein. Bisher besteht keine Ansteckungsgefahr „per Post“.

München - Seit einigen Wochen breitet sich das Coronavirus* in China weiter aus. Und auch außerhalb des Landes werden immer neue Fälle bekannt. Die genauen Übertragungswege sind immer noch nicht ganz klar. Und je weiter sich das Virus ausbreitet, umso mehr Mythen entstehen rund um die Ausbreitung der Krankheit. 

Coronavirus: Ansteckungsgefahr durch Pakete aus China? 

Nachdem auch in Deutschland mehrere Infektionen mit dem Virus bestätigt wurden, wächst die Sorge der Bevölkerung vor einer möglichen Ansteckung*. Viele besorgte Menschen fragen sich nun, ob es möglich ist, sich über Paket- oder Briefsendungen aus Fernost mit dem Virus zu infizieren. 

Jedes Jahr erreichen Millionen Pakete aus China deutsche Haushalte - und die Zahlen steigen. Darunter viele Produkte von Versandhändlern wie Amazon oder Alibaba, die ebenfalls Firmensitze in China haben. Doch kann man sich beim Einkauf im Asia-Markt oder bei Produkten, die aus Asien kommen, mit dem Coronavirus anstecken? Was ist mit Paketen, die aus China importiert werden?

Coronavirus: Wie lange „überlebt“ es außerhalb des Körpers?

Fakt ist: Bisher gibt es noch keine Angaben dazu, ob und wie lange das Virus auf Oberflächen außerhalb des menschlichen Körpers „überlebt“. 

Im Vergleich: Bei Analysen des SARS-Virus, das Ähnlichkeiten zum Coronavirus aufweist, stellten Forscher fest*, dass die Erreger lediglich ein paar Stunden auf Oberflächen zu finden ist. Trifft dies auch auf die Corona-Erreger zu, würde diese Zeitspanne den Transport von China bis nach Deutschland nicht abdecken. Zusätzlich müssten während dieser Zeit optimale Bedingungen für das Überleben des Virus bestehen. 

Coronavirus: Ansteckungsgefahr - WHO gibt Entwarnung

Das Coronavirus ist laut Experte nur von Mensch zu Mensch, durch eine sogenannte Tröpfcheninfektion, übertragbar. Obwohl es in einzelnen Fällen möglicherweise auch dazu gekommen ist, dass sich Personen bei einem Betroffenen ohne Symptome der Krankheit angesteckt haben, können andere Übertragungswege ausgeschlossen werden. 

Entwarnung kommt ebenfalls von Seiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese stellt in einem Post auf Facebook klar: „Personen, die Pakete aus China erhalten, sind nicht gefährdet, sich mit dem neuen Coronavirus anzustecken. Aus früheren Analysen wissen wir, dass Coronaviren auf Gegenständen wie Briefen oder Paketen nicht lange überleben“. 

Post, Pakete & Co.: Keine Ansteckungsgefahr mit Coronavirus möglich?

Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) sieht keine Ansteckungsgefahr* durch Lieferungen aus China. „Eine Infektion über importierte Waren ist sehr unwahrscheinlich, da im Vorfeld eine Kontamination stattgefunden haben und das Virus nach dem Transportweg noch aktiv sein müsste“, erklärt das Institut. 

Deutlicher formuliert es Marylyn Addo, Leiterin der Infektiologie am Hamburg Universitätsklinikum, gegenüber der ARD: „Es gibt derzeit überhaupt keinen Anlass dafür, zu vermuten, dass sich die Krankheit durch Pakete oder Lieferungen aus China übertragen kann. Das Virus hält sich auf Oberflächen gar nicht so lange. Es braucht Tröpfchen zur Übertragung. Insofern gibt es keinen Grund, Pakete oder Sendungen aus China nicht anzunehmen“. 

Deutsche Post: Keine Gefahr durch Pakete

Die Deutsche Post teilte der Welt auf Anfrage mit, dass bisher kein Grund zur Besorgnis für deutsche Kunden* besteht. „Es gibt keine Hinweise darauf, dass eine Infektion mit einem Coronavirus über den Kontakt zu Objekten oder Paketen möglich ist. Das schließt auch Pakete aus Gebieten ein, aus denen Ansteckungsfälle gemeldet wurden“, erklärte der Konzern. 

Trotzdem hat die Ausbreitung der Krankheit Folgen für den Konzern. Nachdem die WHO den internationalen Notstand und eine Reihe von „Empfehlungen zur Eindämmung und Kontrolle des Ausbruchsgeschehens für die betroffenen und angrenzenden Staaten“ formuliert hat, reagiert die DHL vor Ort. 

Wie die Welt berichtet, hat die Deutsche-Post Tochter DHL Lieferungen in der Provinz Hubei bereits in der vergangenen Woche eingestellt. Laut der Deutschen Post ist „der Abhol-, Zustell-, und Lagerverwaltungsbetrieb von DHL in der Provinz Hubei aktuell ausgesetzt“. Weitere Vorkehrungen sind bisher nicht vorgesehen. 

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

lkn

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