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Mehrere Bundesländer wollen Selbsttests nicht anerkennen - Schuld ist fragwürdiges Online-Schlupfloch

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Einige Bundesländer erkennen den Corona-Selbsttest nicht an.
Einige Bundesländer erkennen den Corona-Selbsttest nicht an. © IMAGO / Eibner

Einige Bundesländer wollen Ergebnisse der Corona-Selbsttests nicht anerkennen. Grund dafür ist ein Online-Schlupfloch auf der Verpackung.

München - Wer sich mit einem Corona*-Selbsttest für einen Besuch bei Freunden oder der Familie absichern will, ist damit für 25 Euro auf der sicheren Seite. Wer die Bescheinigung jedoch für Corona*-Schutzverordnungen benötigt, wird in einigen Bundesländern nicht weit kommen. „Private Selbsttests sind nicht zulässig, da hier nicht geprüft werden kann, wann und an wem der Test durchgeführt wurde“, so beispielsweise das Land Baden-Württemberg. Der Selbsttest* müsse in einem Testzentrum durchgeführt werden, so könne die Testzeit und das Ergebnis dokumentiert und dementsprechend bestätigt werden.

Der Grund dafür ist, wie die Deutsche Apotheker Zeitung berichtet, ein QR-Code auf der Oberseite der Verpackung, die es bei Aldi* zu kaufen gab. Der führe nämlich auf eine Seite von „ichtestemichselbst.de“. Dort kann sich jeder ein negatives Test-Zertifikat ausstellen und runterladen. Man muss sich dafür weder getestet - noch Geld für die „AESKU“-Stäbchen bezahlt haben. Man könne sich so viele negative Testergebnisse bescheinigen lassen wie man nur möchte.

Corona-Selbsttests: Foto der Verpackung reicht schon für negatives Zertifikat

Das Schlupfloch soll in Kürze geschlossen werden. Schließlich könnten die Selbsttests ein gutes Mittel für die Rückkehr von Bars, Sportveranstaltungen, Restaurants und Kulturevents sein. Dafür muss jedoch sichergestellt werden, dass die Tests auch tatsächlich durchgeführt worden sind. Aktuell reiche es sogar schon aus, den QR-Code von einem Foto einer Verpackung einzuscannen und somit die auf die Zertifikatsseite zu gelangen. Theoretisch kann das Bild einer Verpackung also solange weiterverschickt werden, bis jeder ein ausgedrucktes Test-Zertifikat hat.

Der Satz „Sichern Sie jetzt Ihr Testzertifikat zur Legitimierung in Geschäften für die nächsten sechs Stunden“, wie er auf der Seite der Aesku-Antigen-Selbsttests steht, ist dementsprechend noch nicht wirklich zutreffend. Auch für die Pandemiebekämpfung* und die Sicherheit der Mitmenschen bieten die Tests in dieser Form noch keine Alternative. Aktuell sind die Tests ohnehin vergriffen. Schon nach 15 Minuten waren einige Aldi*-Filialen komplett leergeräumt. Auf Ebay Kleinanzeigen wurden anschließend einige Exemplare zum Preis von 100 Euro angeboten, das Portal ging jedoch dagegen vor.

Corona-Selbsttests: Lidl und Rossmann setzen auf „Boson Biotech“

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Andere Händler wie Lidl und Rossmann setzen auf den Testhersteller „Boson Biotech“. Ähnliche Schlupflöcher sind da noch nicht bekannt. Die Drogeriekette DM wird ab dem 12. März außerdem Tests von der Firma „Hotgen“ verkaufen. Hier finden sie einen Überblick, wann und wo sie die Tests im Handel finden*. (ta) Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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