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Neuheit bei Rewe und Edeka: Das ändert sich in der Obst- und Gemüseabteilung

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Rewe und Edeka wollen weniger Plastik.
Rewe und Edeka wollen weniger Plastik. © Daniel Karmann/dpa; Martin Schutt/dpa; Montage: RUHR24

Rewe und Edeka wollen gegen den Plastikmüll vorgehen. Beide Unternehmen testen einen neuen Schutzfilm für Obst und Gemüse. Den soll man mitessen können.

Es ist wohl eines der größten Probleme unserer Zeit: Plastik. Ein Großteil der Verpackungen besteht zumindest aus Teilen aus Plastik - der Kunststoff umgibt uns in allen Lebenslagen. Das Problem: Plastik zersetzt sich nicht oder nur sehr langsam. Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass eine Plastikflasche bis zu 450 Jahre braucht, bis sie komplett zerfallen ist. Und das hat auch verheerende Auswirkungen auf die Tierwelt, wie RUHR24.de* berichtet.

Plastik ist eine Belastung für Umwelt und Tiere - Unternehmen suchen Lösung

Meerestiere und -vögel sind massiv von dem Müll betroffen. In den Mägen der Tiere finden sich kleine Plastikteilchen, die über die Nahrung in die Tiere gelangen. Die Tiere verhungern bei vollem Magen oder verenden qualvoll.

Ein weiteres Problem: Plastik überschwemmt unsere Weltmeere. Auf verschiedenen Wegen gelangt Plastikmüll ins Meer. Teilweise wird der Müll illegal im Meer entsorgt, teilweise verlieren Frachtschiffe ihre Ladungen, teilweise wird Müll an Flüssen entsorgt - von dort gelangt das Plastik in die Meere. Derzeit suchen immer mehr Unternehmen nach Lösungen für das Plastik-Problem.

Edeka und Rewe wollen gegen Plastikmüll vorgehen

Die Supermarkt-Ketten Edeka und Rewe wollen nun ihren Teil dazu beisteuern, das Problem anzupacken. Denn besonders der Lebensmittelhandel steckt derzeit in der Zwickmühle. Einerseits wollen Kunden frische Lebensmittel, andererseits sind Plastikverpackungen immer öfter ein Tabu im Einkaufswagen. Doch ganz ohne schützende Plastikverpackungen verderben Obst und Gemüse schneller und landen in der Tonne.

So wollen Edeka und Rewe in Zukunft auf Plastikverpackungen in den Obst- und Gemüseregalen verzichten und trotzdem der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken. Dazu testen die Lebensmittel-Riesen bereits jetzt einen neuartigen essbaren Schutzfilm für Obst und Gemüse. 

Unsichtbarer Schutzmantel hält Avocados bei Edeka frisch

Wie Focus Online berichtet, hat Edeka bereits Ende vergangenen Jahres mit den ersten Tests begonnen. Dazu hat der Händler in ausgewählten Supermärkten und Netto-Filialen Avocados mit einer "zweiten Haut" verkauft. 

Der neue Schutzmantel wird von dem US-Konzern Apeel Sciences entwickelt und besteht aus rein pflanzlichen Materialien. Zudem sei der Schutzfilm geschmacks- und geruchsneutral sowie problemlos essbar. Dank dieser Beschichtung sollen die empfindlichen Früchte drei- bis viermal länger frisch bleiben. 

Rewe testet ähnlichen Schutzfilm für Avocados

In einem Interview mit dem Focus Online spricht der Edeka-Kaufmann Falk Paschmann über die Beschichtung und kann nur positives berichten. Es biete für die Kunden sowie für die Händler nur Vorteile. Die Waren bleiben auch daheim länger frisch und der Händler müsse weniger Lebensmittel wegschmeißen.

Auch Rewe interessiert sich für Verpackungsalternativen. Und die werden auch an Avocados getestet. Das System ist ähnlich: Ein Film schützt die Frucht vor äußeren Einflüssen. 

Avocados mit Schutzfilm werden in 860 Rewe- und Penny-Märkten verkauft

Bei Rewe besteht der Schutzfilm aus natürlichem Zucker, Zellulose und pflanzlichen Ölen und stammt vom britischen Hersteller AgriCoat NatureSeal. Die Avocados werden seit dieser Woche laut Focus Online in bis zu 860 Rewe- und Penny-Märkten verkauft. 

Bisher wird die zweite Haut bei beiden Märkten lediglich bei Früchten eingesetzt, die ohnehin durch eine natürliche Schale geschützt sind und die nicht mitgegessen wird. Auf lange Sicht solle solch Überzug allerdings auch bei anderen Produkten angewandt werden. 

Video: 10 Tipps um weniger Plastikmüll zu produzieren

In Zukunft sollen auch Erdbeeren, Tomaten, Äpfel, Paprika und viele weitere Waren mit solch einem Film vorm Verderben geschützt werden. Das US-Unternehmen Apeelhat laut eigenen Angaben Rezepturen für 30 verschiedene Obst- und Gemüsesorten entwickelt. 

Wie Focus Online berichtet, solle Edeka bereits einen Zulassungsantrag bei der Europäischen Kommission vorbereitet haben. Der Händler kann sich gut vorstellen, in Zukunft vermehrt mit der neuen Technologie zu arbeiten. 

*RUHR24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

mai

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