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Flixbus: Geheime Streichliste? Hunderte Städte sollen aus Fahrplan verschwinden - viele davon im Osten

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Flixbus plant weitreichende Streckensperrungen.
Flixbus plant weitreichende Streckensperrungen. © dpa / Ralf Hirschberger

Flixbus zieht offenbar drastische Konsequenzen aus der Mehrwertsteuer-Absenkung für Bahntickets und will womöglich hunderte Städte aus dem Fahrplan streichen.

Update vom 8. November 2019: Der Fernbusanbieter Flixbus erwägt Streckenstreichungen in Ostdeutschland. Grund dafür seien die geplanten Mehrwertsteuersenkungen auf Tickets der Deutschen Bahn, sagte ein Sprecher des Unternehmens dem Radiosender MDR Jump. Eine einseitige Bevorteilung eines Wettbewerbers führe zu einer kritischen Prüfung der derzeit rund 400 Haltestellen in Deutschland.

Flixbus will Städte streichen - viele davon liegen im Osten Deutschlands

Demnach sollen die möglichen Streichungen 2021 wirksam werden. Denkbar seien sie in den Städten Quedlinburg, Aschersleben, Zeitz, Köthen, Halberstadt sowie Wernigerode (alle Sachsen-Anhalt), Eisenberg und Zella-Mehlis (beide Thüringen) sowie Hoyerswerda, Bautzen und Görlitz (alle Sachsen). Für keinen Halt gebe es bislang eine endgültige Entscheidung, betonte der Sprecher.

Flixbus wolle die Entwicklung 2020 abwarten. Insgesamt stehen demnach rund 30 Prozent des bundesweiten Netzes auf dem Prüfstand. Das kürzlich von der Bundesregierung beschlossene Klimapaket sieht vor, die Mehrwertsteuer auf Bahntickets ab 2020 auf sieben Prozent zu senken. Auf Fernbus-Tickets werden weiterhin 19 Prozent fällig.

Flixbus: Geheim-Streichliste? Hunderte Städte sollen aus Fahrplan weichen - Aus für ganzes Land gesetzt

Ursprungsartikel vom 5. November 2019: München - Flixbus ist für viele die günstige Alternative zu Bahn und Auto. Das Rennen um die besten Preise dürfte allerdings bald sehr viel enger werden - Flixbus plant deshalb womöglich massive Änderungen. 

Die Mehrwertsteuer für Bahntickets soll nämlich von 19 auf sieben Prozent gesenkt werden. Ein deutlicher Vorteil für die Deutsche Bahn gegenüber Fernreisen-Konkurrent Flixbus. Nun will die Bild erfahren haben, dass der Münchner Busbetreiber deshalb im Preiskampf zu drastischen Maßnahmen greifen könnte. 

Massive Änderungen bei Flixbus? Geheime Streichliste soll existieren

Die Rede ist von einer geheimen Streichliste, die über 100 Städte aufführt. Darunter vor allem touristisch interessante Ziele und ländliche Regionen. „Die Politik hat die beliebten Fernbusse erst ermöglicht und macht sie nun in der Fläche wieder kaputt“, schimpft ein Sprecher des Unternehmens über die Senkung der Mehrwertsteuer. Die konkreten Planungen von Flixbus wollte er indes nicht kommentieren, Interna kämen in der Öffentlichkeit nicht zur Debatte.

Kooperationspartner streicht alle Flixbus-Verbindungen in der Schweiz 

Des Weiteren berichtet 20min von der Streichung aller Flixbus-Strecken in der Schweiz schon zum 15. November. Betroffen seien sechs Fernbusse. Nach etwa eineinhalb Jahren zieht Kooperationspartner Eurobus swiss-express Konsequenzen und nimmt die Flixbusse von der Straße. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen ließen es nicht zu, eine Rolle als „sinnvolle Ergänzung des öffentlichen Verkehrs“ zu finden, klagt Geschäftsführer Roger Müri. Bei einer Anpassung der Rahmenbedingungen sei das Unternehmen zwar bereit, einen neuerlichen Anlauf zu wagen, fürs Erste muss man in der Schweiz aber komplett auf Flixbusse verzichten.

Für viele Kunden ist das sicherlich eine Horror-Meldung. Schließlich freuen sich die günstigen Busse großer Beliebtheit. Allerdings läuft nicht alles rund, so berichtete tz.de* beispielsweise von einer Münchnerin, die mit ihren beiden Enkeln einfach auf der Straße stehen gelassen wurde.

Eine andere Frau durfte zwar Mitreisen, doch ihre Fahrt wurde von einem ekligen Erlebnis überschattet. In Frankfurt ist nun ein Flixbus in Flammen aufgegangen.

Flixbus plant im kommenden Jahr massiv Haltestellen in Bayern zu streichen. Das könnte vor allem auch Fahrten nach München betreffen. Über die Gründe wird nun gestritten. (Merkur.de*)

*Merkur.de/tz.de sind Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

moe/AFP

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