Auch das obligatorische Glas Wasser oder die Tasse Kaffee fällt weg. Immerhin: Die Zeitschrift, die man vermutlich nur beim Friseur und sonst nirgends liest, ist erlaubt. Diese Maßnahmen sollen die Infektionsgefahr mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 verringern.
Wer in Zeiten von Corona zum Friseur geht, muss mit einem Aufpreis rechnen. Grund dafür ist der zeitliche Mehraufwand durch die Schutzmaßnahmen sowie die Kosten für Mundschutz, Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel. Hinzu kommt, dass Friseure aufgrund der Abstandsregeln deutlich weniger Kunden gleichzeitig bedienen können.
Mit welchen Kosten muss der Kunde also rechnen? Der Verband Deutscher Friseurunternehmen rechnet mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von ein bis zwei Euro. Zu verschmerzen im Vergleich zum selbst rasierten Haarschnitt.
Wer in der Vergangenheit auf das Haarewaschen beim Friseur verzichtet hat, um auch den letzten Euro zu sparen, muss jetzt in den sauren Apfel beißen. Das Haarewaschen wird zur Pflicht. Auf diese Weise sollen mögliche Viren in den Haaren abgetötet werden.
Dabei reicht es nicht aus, wenn sich der Kunde vor dem Gang in den Friseursalon selbst die Haare wäscht. Auf dem Weg dorthin könnte man mit dem Coronavirus ebenfalls in Kontakt kommen, heißt es von offizieller Seite.
Heißt für den Kunden: Mehr Zeit für den Friseur mitbringen und, na klar: mehr Geld.
Und was passiert, wenn der Kunde oder ein Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wird*? Zu diesem Zweck werden von jedem Kunden die Kontaktdaten vom jeweiligen Friseursalon erfasst. Dazu zählen Adresse, Handynummer und E-Mail-Adresse. So können im Fall der Fälle eventuelle Infektionsketten nachvollzogen werden.
Wer sich dem verweigert, muss wohl wieder selbst Hand an die Haare anlegen. Und wer will das schon?
Trotz der Corona-Maßnahmen in Friseursalons ist mit einem großen Ansturm zu rechnen. „Es wird einfach einen Run geben“, ist sich auch Müller sicher. Zwar sind sogenannte „Walk-in-Friseure“ weiterhin erlaubt. Klüger ist es aktuell jedoch, einen Termin zu machen.
Von Nico Scheck (mit dpa)
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