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Stiftung Warentest: Honig im Check - das ist der Testsieger

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Die Stiftung Warentest hat Honig unter die Lupe genommen. Wir verraten euch, wer unter den 36 Produkten Testsieger ist.

Berlin - Golden und süß: Honig macht bei vielen Deutschen das Frühstück erst perfekt. Und im Tee ist er der perfekte Begleiter für die dunkle Jahreszeit und während einer Erkältung. Jeder Deutsche verzehrt über ein Kilo des flüssigen Goldes im Jahr. Doch laut Stiftung Warentest stimmt die Qualität nicht immer, wie RUHR24* berichtet.

Stiftung Warentest: 36 Sorten Honig getestet

Egal ob Rewe, Aldi oder Lidl - Honig gibt es in jedem Supermarkt in den unterschiedlichsten Ausführungen. Doch ist es für den Verbraucher schwer zu erkennen, welcher Honig wirklich gut ist. Dafür hat Stiftung Warentest sich mal einige Sorten genauer angeschaut.

Die Tester haben 36 Sorten Honig in verschiedenen Preisklassen untersucht. Dabei war neben Discounterware von Aldi oder Lidl auch teurerer Markenhonig von Langnese oder Dreyer vertreten. Auch verschiedene Sorten wurden untersucht: Akazienhonig, Rapshonig, Waldhonig und Wildblütenhonig.

Ergebnis von Stiftung Warentest: Jeder vierte Honig ist "mangelhaft"

Das Testergebnis war ernüchternd: Keiner der getesteten Honige konnte die Note "sehr gut" abräumen. Jeder vierte Honig ist sogar "mangelhaft", darunter auffällig viele Akazienhonige und Wildblütenhonige. 

Sie konnten die Anforderungen an Sortenhonig nicht erfüllen und sind laut Stiftung Warentest, das auch Eiweißshakes unter die Lupe genommen hat, somit durchgefallen. Beispielsweise sollte Akazienhonig mild sowie leicht blumig schmecken und eben nicht künstlich und parfümiert.

Nur jeder vierte Honig kommt aus Deutschland - und schneidet oft nicht gut ab

Ein weiteres Problem mit dem Honig in unseren Supermärkten: Nur jeder vierte Honig kommt auch aus Deutschland. Und die deutschen Honige, die Stiftung Warentest untersucht hat, schneiden nicht besonders gut ab. Lediglich einer von sechs deutschen Honigen wird mit "gut" bewertet.

Ein Großteil des Honigs wird aus China importiert. Die Volksrepublik ist zum wichtigsten Honiglieferanten der EU und zum größten Honighersteller der Welt herangewachsen. Tests der "Gemeinsamen Forschungsstelle EU" ergaben aber, dass jeder fünfte Honig nicht die Standards der Europäischen Union erfüllt.

Die Stiftung Warentest hat ebenfalls Katzenfutter getestet und das mit überraschenden Ergebnissen

Stiftung Warentest findet in Honig Glyphosat und krebserregenden Stoff

Aber nicht nur die Herkunft des Honigs ist bezeichnend, die Ergebnisse des Honig-Tests spiegeln auch unsere landwirtschaftlichen Praktiken wider. Denn auch wenn die Verpackung uns glauben lassen möchte, dass Honig immer naturbelassen und gesund ist: Dem ist leider nicht so.

Denn während Bienen auf Pollen-Suche sind, sammeln sie auch unerwünschte Stoffe mit ein. In jedem dritten Honig haben die Tester geringe Spuren des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat nachgewiesen. Auch Pollen gentechnisch veränderter Pflanzen hat Stiftung Warentest in zehn Produkten nachweisen können.

Mehrere Waldhonige waren sogar deutlich mit giftigen Substanzen belastet: Pyrrolizidinalkaloide (PA) wird von manchen Wildpflanzen gebildet. Das wurde mit Punktabzug abgestraft. Denn dieser Stoff erwies sich in Tierversuchen als krebserregend und erbgutschädigend.

Stiftung Warentest: Honig von Lidl und Aldi mit "gut" bewertet

Erfreulich für die Kunden: Guter Honig muss nicht teuer sein. Mehrere günstige Honig-Sorten, die mit "gut" bewertet wurden, sind in Discountern zu finden. Ein Auszug der Honige, die von Stiftung Warentest mit "gut" bewertet wurden:

Mit "mangelhaft" hingegen wurden unter anderen folgende Honige bewertet:

Ähnliches hat Stiftung Warentest auch für Make-up herausgefunden: Eine "gute" Foundation ist bereits für wenige Euro in der Drogerie zu haben.

Guter Honig ist fast nicht zu erkennen und Verbraucher werden in die Irre geführt

Das ernüchternde Fazit von Stiftung Warentest: "Guter Honig lässt sich weder an der Sorte noch an der Herkunft oder dem Preis erkennen." Außerdem würde die Verbraucher mit den Deklarationen in die Irre geführt werden.

"Imkerhonig" oder "aus traditioneller Imkerei" bei Honigen, die aus anderen Ländern stammen, würden den Kunden täuschen. So ein Honig kann nicht direkt vom Imker abgefüllt und verkauft werden heißt es bei Stiftung Warentest.

mai

*RUHR24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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