3. Wein: Einer mit echtem Korken soll es sein
Weingenuss mit Umweltbonus: Naturkorken auf der Weinflasche sind die klimaschonender als der Drehverschluss. Der Grund: Sie tragen zum Erhalt wertvoller Biotope bei: Korkeichenwälder, die es nur im Mittelmeerraum gibt und die einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Alle Korkeichenwälder verwandeln jährlich 14 Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid in vielseitig verwendbaren Kork“, heißt es beim BUND.
Außerdem sind die Wälder Heimat seltener Tier- und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind. Wenn sich die Korkenproduktion nicht mehr lohnt, weil alle Käufer auf Drehverschlüsse umsteigen, besteht das Risiko, dass die Korkwälder durch andere Plantagen ersetzt werden. Tipp: Am besten Korken nachher zu einer Korken-Sammelstelle bringen. Dort kann er recycelt werden und es entstehen zum Beispiel Dämmstoffe oder Bodenbeläge daraus – auch das ist gut für die Umwelt.
4. Alufolie und Frischhaltefolie: Keine Angst vor den Alternativen
Alufolie: Praktisch, aber leider belastend für den Planeten. Aluminium ist ein wertvoller Rohstoff, der unter großem Aufwand hergestellt wird. Es entsteht aus Bauxit, das vor allem in Australien, China oder Brasilien abgebaut wird. Teilweise werde dafür Regenwald abgeholzt, sagen Kritiker.
Und was ist, wenn wir die Alufolie in die Wertstofftonne werfen? Alles okay, weil sie recycelt wird? Leider nicht: „Weil das Material so dünn ist, kommt es beim Recycling von Alufolie zu sehr hohen Verlusten“, erklärt die Deutsche Umwelthilfe. Auch Frischhaltefolie ist keine gute Option: Sie besteht aus Polyethylen, abgekürzt PE. Es gilt zwar noch als „besserer Kunststoff“, weil es in der Regel keine Weichmacher enthält und sich vergleichsweise gut recyceln lässt. Trotzdem ist PE ein Kunststoff, der Erdöl und Erdgas zur Basis hat – und auch die PE-Herstellung verbraucht viele Ressourcen, genau wie das spätere Recycling.
Am besten also Alternativen wählen: Langsam setzen sich Bienenwachstücher durch, die es in Unverpacktläden, Onlineshops oder auch im gut sortierten Drogeriemarkt gibt. Auch Lebensmitteldosen sind eine gute Lösung, genau wie der simple Weg, eine Schale mit einem flachen Teller abzudecken.
Auch wenn das vielleicht blöd klingt: Ich habe mir vorher nie Gedanken darüber gemacht, dass Alufolie tatsächlich aus Aluminium besteht und welche aufwendigen Prozesse hinter der Produktion stecken. Seit ich das weiß, zucke ich jedes Mal zusammen, wenn jemand zum Beispiel einen Kuchen mitbringt, ihn mit einer Folie abgedeckt hat und die dann sofort zusammenknüllt und in den Müll wirft.
5. Papiertüten richtig verwenden: Spart Geld und schont die Umwelt
An die Papiertüten im Supermarkt haben sich die meisten schon gewöhnt. Wenn sie nicht beschichtet oder mit giftigen Farben bedruckt ist, können sie in der Natur besser verrotten – im Gegensatz zur Plastiktüte, deren kleine Plastikteilchen hunderte Jahre erhalten bleiben. Alles prima mit der Tüte aus Papier? Nicht ganz: Wenn es um die Herstellung geht, sind Papiertüten keine Gewinner. Die Produktion benötigt viel Energie und Wasser und leider haben noch lange nicht alle Papiertüten einen hohen Recyclinganteil. Um reißfest zu sein, sind sie dicker und damit schwerer als Plastiktüten. Die Folge: Es kommt mehr Material zum Einsatz – außerdem steigen dadurch die Emissionen beim Transport.
Wer also beim Einkaufen die Umwelt schonen will, sollte seine Tüte wieder und wieder verwenden – auch wenn diese aus Papier ist. Experten vom BUND rechnen vor: „Je nach Tütengröße muss eine Papiertüte drei bis acht Mal benutzt werden, um eine entsprechende Plastiktüte klimafreundlich zu ersetzen.“ Gilt übrigens auch für die Tüte beim Bäcker: Brötchentüten werden in der Regel nicht wiederverwendet, sondern nach einem kurzen Weg nach Hause in den Müll geworfen. Ein kleiner Stoffbeutel wäre für den Transport eindeutig der bessere Weg.
Ich muss zugeben, dass es mir am Anfang unangenehm war, mit eigenem Beutel Brötchen kaufen zu gehen. Aber das ist schon ein paar Jahre her und mittlerweile hat es sich viel mehr durchgesetzt. Und je mehr Menschen es machen, desto normaler wird es. Jetzt fühle ich mich eher schon schlecht, wenn ich den Beutel mal vergesse und dann klassisch eine Tüte bekomme.
Titel | „Jeden Tag die Welt retten“ |
Autorin | Julia Felicitas Allmann |
Umfang | 144 Seiten |
Verlag | Gräfe und Unzer |
Preis | 9,99 € |
ISBN-13 | 978-3-8338-7358-4 |
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