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Neues Gesetz geplant: Gibt es Binden und Tampons in Schottland bald gratis?

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Binden, Tampons und ähnliche Artikel sollen künftig in Schottland kostenlos erhältlich sein. Es gibt einen Gesetzentwurf zur Bekämpfung der sogenannten Perioden-Armut.

Edingburgh - Schottland gilt als erstes Land der Welt, in dem ein freier Zugang zu Menstruationsartikeln ermöglicht wird. Laut dem neuen Gesetzentwurf der Labour-Abgeordneten Monica Lennon, welcher am Dientag (24.11.2020) einstimmig im Parlament in Edingburgh verabschiedet wurde, müssen Tampons, Binden und ähnliche Produkte künftig in öffentlichen Gebäuden kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Wie die Binden, Tampons und anderen Produkte künftig in öffentlichen Einrichtungen in Schottland verteilt und bereitgestellt werden, muss in einem landesweiten Programm nun erarbeitet werden. Schulen und Universitäten sind nun verpflichtet, Menstruationsartikel kostenlos in Toiletten anzubieten.

Binden und Tampons gibt es in öffentlichen Einrichtungen bald gratis

Auch andere öffentliche Einrichtungen können künftig von der Regierung dazu veranlasst werden, wie aus einem Artikel auf tagesschau.de hervorgeht. „Ich bin stolz darauf, für diese bahnbrechende Gesetzgebung gestimmt zu haben, die Schottland zum ersten Land der Welt macht, das kostenlose Menstruationsprodukte all denjenigen zur Verfügung stellt, die sie brauchen“, twitterte Regierungschefin Nicola Sturgeon.

Eine Frau hält einen Tampon in der Hand
Kostenlose Menstruationsartikel: Laut Gesetzentwurf soll es in öffentlichen Einrichtungen in Schottland bald Binden und Tampons gratis geben (Symbolbild). © dpa/Federico Gambarini

Laut der Abgeordneten Monica Lennon, die den Entwurf eingebracht hat, handele es sich um einen praktischen und fortschrittlichen Gesetzentwurf, der wegen der Corona-Pandemie umso wichtiger sei: „Perioden hören nicht wegen Pandemien auf, und die Arbeit zur Verbesserung des Zugangs zu unerlässlichen Tampons, Binden und wiederverwendbaren Produkten war noch nie so wichtig wie heute.“

Binden und Tampons gibt es in Schottland bald kostenlos

Vor allem Schottland gilt in Großbritannien als Vorreiter im Kampf gegen die sogenannte Perioden-Armut. Viele Menschen haben zu wenig Geld für Menstruationsartikel und greifen während ihrer Periode zu alten Zeitungen, Stofflappen und Klopapier. Dies habe sich in Zeiten der Corona-Pandemie noch verschlimmert.

Einige andere Länder versuchen die sogenannte Perioden-Armut durch Senkung der Mehrwertsteuer auf Menstruationsartikel zu bekämpfen. In Deutschland war zum Jahreswechsel 2019/2020 die Mehrwertsteuer auf Binden, Tampons und ähnliche Produkte von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden. (Helena Gries)

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