In der letzten Einstellung kommt ein prall gefüllter Einkaufswagen, wie er aus der Aldi-Werbung bekannt ist, ins Bild. „All die anderen erzählen Märchen“, sagt eine Stimme aus dem Off. Und Lidl behauptet wiederum, mit einem Preis von 92,39 Euro günstiger als Aldi zu sein. Bei Aldi Nord soll der Inhalt des Einkaufswagens 103,46 Euro und bei Aldi Süd 102,39 Euro kosten.
Das Problem an dem Discounter-Zoff - bei der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs reichten mehrere Verbraucher und Konkurrenten Beschwerden ein, wie Watson berichtet. „Wir haben bisher die Aldi-Werbung aufgegriffen und beanstandet“, so die Zentrale gegenüber Watson.
Problematisch sei, dass Aldi in dem Prospekt, in dem sich der Discounter günstiger darstellt als Lidl zwar eine Quelle und auch eine Datenerhebung nennt, die die Grundlage für diese Behauptung bietet, aber keine Angabe zu den Artikeln macht. So ist nachzuvollziehen, wer die Preise verglichen hat. Ort, Datum und die Namen der Supermarktketten sind ebenfalls bekannt.
Der Zentrale kritisiert jedoch: „Weder in der Anzeige noch in den Erläuterungen wurde geschildert, welche Waren genau gekauft wurden. Aufgeführt war lediglich die Warengruppe, etwa Feinkost, aber nicht, welches Produkt aus dem Bereich Feinkost gekauft worden sein soll.“
Somit sei Transparenz nicht gewährleistet, die für Verbraucher wichtig sei, um sich orientieren zu können. „Letztlich könnten Sie jeden Tag einen Warenkorb zusammenstellen, der etwas billiger ist, als der eines Konkurrenten. Der Vergleich muss für den Verbraucher transparent sein, und das ist aus unserer Sicht nicht gegeben“, so die Wettbewerbszentrale.
Der offensive Preiskampf hat für Aldi Konsequenzen. Die Wettbewerbszentrale hat den Discounter zu Unterlassung aufgefordert. Wenn Aldi dieser Unterlassung mit Frist bis Montagmorgen nicht nachkomme, dann werde die Wettbewerbszentrale ihren Unterlassungsanspruch vor Gericht durchsetzen, erklärte die Zentrale gegenüber Watson. Bisher hält sich Aldi daran.
Aber wie sieht es mit dem Lidl-Spot aus? Immerhin setzt der Discounter damit Aldi mit der bösen Königin aus Schneewittchen gleich. Auch gegen diese Kampagne habe es Beschwerden gegeben. Die Wettbewerbszentrale prüfe derzeit, ob diese Bestand haben.
Auch ein Edeka-Filialist schaltete sich in den Zoff ein. Bei Facebook postete er: „An ALDI anderen, kämpft mal weiter um jeden PENNY. Aber vergesst nicht: Bei uns gibt‘s immer ein LIDL bit mehr.“ Eine Kundin in England machte jetzt einen Horror-Fund in einer Tomatensoße von Lidl - ihre Töchter sind immer noch traumatisiert.
Ein Preisvergleich zwischen Aldi und Lidl zeigt nun, wo sich die Preise der beiden Discounter unterscheiden. (lb) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks