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Öko-Test testet Kinderschminke und Kostüme - wo Schadstoffe gefunden worden sind

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Bei Kinderschminke sollten Eltern auf Naturkosmetik setzen.
Bei Kinderschminke sollten Eltern auf Naturkosmetik setzen. © Federico Gambarini/dpa; Collage: RUHR24

Öko-Test hat Kinderschminke und Kinderkostüme auf Schadstoffe getestet vor Karneval 2020 getestet. Es wurden Schadstoffe gefunden.

Frankfurt am Main - Die fünfte Jahreszeit ist derzeit voll im Gange und Jecken aus den Karnevalshochburgen schlüpfen in ausgefeilte neue Persönlichkeiten. Besonders für Kinder ist es eine ganz besondere Zeit, wenn sie sich in neuen Rollen ausprobieren und bunte Kostüme anziehen dürfen. Dazu wird auch gerne in den Farbtopf gegriffen, damit auch das Gesicht hinter einer farbenfrohen Maske verschwindet. Wie RUHR24* berichtet, sollten Eltern aber ein paar Regeln beachten, wenn sie ihre Kinder mit den bunten Farben bemalen.

Öko-Test: Kinderschminke ist nachhaltiger - aber nicht jede ist gut

Mit ein paar gekonnten Pinselstrichen im Gesicht entstehen schnell kleine Kunstwerke. So wird aus den Kleinen der beliebte Tiger, ein bärtiger Cowboy oder ein in verschiedenen Farben strahlender Papagei. 

Nicht nur, dass Eltern und Kinder gemeinsam mit der Schminke kreativ werden können. Laut Öko-Test, wo auch Selbstbräuner getestet wurde, sei es auch allemal nachhaltiger und gesünder für die Haut als Gummi- oder Plastikmasken. Doch auch bei der Schminke sollten Eltern genau hinschauen.

Öko-Test rät zu zertifizierter Naturkosmetik

Bereits im Jahr 2016 hat Öko-Test Kinderschminke untersucht, dabei konnten die Tester feststellen, dass nicht jede Schminke frei von Schadstoffen ist. In den Farben auf Erdölbasis waren etwa krebsverdächtige Mineralölkohlenwasserstoffe ein großes Problem.

Eltern sollten beim Kauf unbedingt darauf achten, zertifizierte Naturkosmetik auszuwählen - die sind frei von Mineralöl, Azofarbstoffen und bedenklichen chemischen UV-Filtern. Schminke mit den Siegeln BDIH Kontrollierte Naturkosmetik, Natrue, Ecocert und Demeter gibt es nicht nur in Bio-Läden, auch einige Drogerie-Ketten bieten zertifizierte Kosmetik an. 

Öko-Test gibt Tipps für den Umgang mit Kinderschminke

Öko-Test weist aber auch darauf hin, dass bereits gekaufte Schminke, die kein Naturkosmetik-Label hat, nicht direkt in die Tonne wandern muss. Einmalig angewendet sollte keine Schminke zu größeren Problemen führen. Das haben auch verschiedene Untersuchungsämter festgestellt.

Um die Haut beim Schminken zu schonen, sollten die Produkte vorher getestet werden. So kann eine kleine Menge am Unterarm des Kindes aufgetragen werden, fängt es an zu jucken oder zu brennen, ist die Schminke im Gesicht tabu. Um die Haut gut auf die Schminke vorzubereiten, sollte vor den bunten Farben eine fetthaltige Creme aufgetragen werden. Zu guter Letzt: Am Abend muss das Kunstwerk auf jeden Fall gründlich abgewaschen werden - so gibt es auch keine Flecken auf der Bettwäsche.

Öko-Test testet Kinderkostüme: keins ohne Schadstoffe

Und auch bei den fantasievollen Kostümen, die derzeit in fast jedem Kaufhaus zu finden sind, sollten Eltern beim Kauf aufmerksam sein. Im vergangenen Jahr 2019 hat Öko-Test 14 Kinderkostüme untersucht - darunter die Klassiker wie Prinzessin oder Clown, aber auch modische Erscheinungen wie Jedi-Ritter kamen bei den Testern in den Einkaufswagen.

Das erschreckende Ergebnis: Kein einziges der getesteten Kostüme konnte die Note "sehr gut" abräumen und keine Verkleidung war frei von Schadstoffen. Neben vielen mittelmäßig bewerteten Kostümen gab es auch einen Verlierer, der mit "ungenügend" durchgefallen ist. 

Problematische Stoffe in Kostümen gefunden: Krebserregend und allergieauslösend

Kritisiert hat das Test-Magazin optische Aufheller und halogenorganische Verbindungen, die jeweils Allergien auslösen können. Lösliches Antimon, das in vier Kostümen gefunden wurde, reizt Haut und Schleimhäute. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) gelten laut US-Behörde EPA als problematische Schadstoffe, sie sind für Wasserorganismen giftig und in der Umwelt schwer abzubauen.

Phosphororganischen Verbindungen TCPP und TDCPP stehen in Verdacht Krebs zu erzeugen, in Tierversuchen wurde nachgewiesen, dass sie Nieren und Leber schädigen können. Auch diese Stoffe wurden in einem Kostüm gefunden.

Video: Kostüm-Trends 2020 - die besten Verkleidungen zur Faschingszeit

Einige der Kostüme kosten um die 30 Euro - laut Öko-Test zu teuer für die gebotene Qualität. Eine schöne Alternative ist es, das Kostüm selber zu schneidern - am besten in Zusammenarbeit mit dem Kind. Soll es doch ein gekauftes Kostüm sein, ist es ratsam, es vor dem Karnevalsumzug einmal zu waschen. mai

*RUHR24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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