Zwar ist Mikroplastik inzwischen Geschichte bei den Peelings - allerdings kommen sie laut Öko-Test nicht ganz ohne Plastik aus. Denn ein Drittel der getesteten Peeling-Produkte enthalten Silikone oder andere synthetische Polymere.
Diese Stoffe werden zwar nicht als Mikroplastik bezeichnet, aber es handelt sich um lösliche Kunststoffverbindungen. Wie auch Mikroplastik belasten diese Stoffe die Umwelt, sie können Böden und Gewässer verunreinigen.
Problematisch für den Verbraucher könnten die bedenklichen Duftstoffe sein, die Öko-Test nachweisen konnte. In fünf Peelings steckt Lilial, dieser nach Maiglöckchen riechender Stoff, steht im Verdacht, möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen. Außerdem ist der Stoff von dem Verbraucherschutzkomitee für Kosmetik der Europäischen Union als nicht sicher eingestuft worden.
Künstliche Moschusdüfte können sich im Fettgewebe absetzen, sie befinden sich in drei getesteten Peelings. Außerdem haben die Experten von Öko-Test, die auch Selbstbräuner getestet haben, den allergisierenden Duftstoff Hydroxycitronellal im Labor nachweisen können.
In einem Körperpeeling hat Öko-Test Paraffine gefunden - sie werden aus Erdöl hergestellt. Zwar hinterlässt der Stoff ein zartes Hautgefühl, passt sich aber gut an das Gleichgewicht der Haut an.
Darüber hinaus enthalten Paraffine oft Mineralölkohlenwasserstoffe (MOHA). Laut Öko-Test sei es nicht auszuschließen, dass sich unter MOHA auch Verbindungen verbergen, die krebserzeugend sind.
Mineralöl ist leider nicht nur in Kosmetik häufig nachzuweisen, sondern auch in Lebensmitteln. Das ergab unter anderem eine kürzlich durchgeführte Untersuchung von Nudeln aus Vollkorn des Verbrauchermagazins Öko-Test. Hier fanden die Tester aber nicht Mineralöl in eine der getesteten Bio-Vollkornnudeln, sondern auch noch viele weitere Schadstoffe in jedem zweiten Produkt.
Krebsverdächtig ist auch der Stoff Formaldehyd. Formaldehyd reizt schon in geringen Mengen die Schleimhäute und kann zudem Allergien auslösen. In dem Yves Rocher Pflanzen-Peeling Aprikosenkern-Puder wurde so viel von dem Stoff gefunden, dass Öko-Test das Körperpeeling als einziges gleich vier Noten herabstufte.
In 19 Peelings haben die Tester Substanzen (PEG-Verbindungen) gefunden, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. In Kombination mit dem gewünschten Peelingeffekt ist das besonders bedenklich.
Trotz Kritikpunkte und Verlierer im Test, konnten satte 25 Peelings überzeugen und wurden mit der Note "sehr gut" ausgezeichnet - darunter konventionelle Kosmetik und Naturkosmetik. Marken wie Kneipp, Lavera, die Eigenmarken der Drogerien Müller, Rossmann oder dm überzeugten die Tester im Labor.
Unter den Verlierern sind auch Marken vertreten, die wohl in vielen Badezimmern einen präsenten Platz einnehmen:
In Zeiten des Coronavirus können juckende Augen bei Allergie gefährlich sein - das steckt dahinter.
Der Hersteller Beirsdorf hat angekündigt, dass im zweiten Quartal 2020 auf den Duftstoff Lilial verzichtet werden soll. Die Rezeptur der Nivea-Creme-Peelings soll demnach überarbeitet werden. Das gesamte Testergebnis gibt bei Öko-Test zu lesen. mai
*RUHR24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks