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Rückenschmerzen ohne Sport bekämpfen - Experte gibt wichtige Tipps

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Rückenschmerzen können einem das Leben zur Hölle machen. Doch was sind die Ursachen? Ein Experte klärt auf - und gibt Ihnen Tipps, um die Schmerzen zu bekämpfen.

Köln - Wer sie hat, ist im Leben oft eingeschränkt: Rückenschmerzen. Vermutlich jeder Deutsche hatte schon einmal Rückenschmerzen zu beklagen. Insbesondere in Zeiten der Corona*-Krise und dem damit einhergehenden Homeoffice hat sich das Problem verschärft. Der Grund: Langes Sitzen bekommt dem Rücken nicht, die Muskeln werden geschwächt. Doch wie können Betroffene gegen die Rückenschmerzen angehen? Ein Experte verrät, was zu tun ist.

Experte erklärt: Die häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen

Langes Sitzen und zu wenig Bewegung sind nicht die einzigen Ursachen für Rückenschmerzen. Wie Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV (Deutsche Krankenversicherung) erklärt, sind die Gründe vielfältig. So können Rückenschmerzen entstehen durch

Laut Reuter unterscheiden Mediziner zwischen nicht-spezifischen und spezifischen Rückenschmerzen. Demnach habe „ein nicht-spezifischer Kreuzschmerz keine eindeutige Ursache, die zum Beispiel in einem Röntgenbild oder einem MRT sichtbar ist“, klärt der Experte der DKV auf. Dann könnten auch beispielsweise Muskelverspannungen der Auslöser für die Rückenschmerzen sein.

Spezifische Rückenschmerzen haben hingegen eine eindeutige Ursache. Dazu zählen etwa Erkrankungen oder auch eine Verformung der Wirbelsäule.

Was kann man tun, wenn man Rückenschmerzen hat?

Doch was tun, wenn man Rückenschmerzen bekommt und diese anhalten? Wann ist der Gang zum Arzt notwendig? „Bei heftigen Schmerzen, einem vorangegangenen Unfall oder Sturz sowie einem Taubheitsgefühl in den Beinen, aber auch Fieber und Blasenschwäche ist ein Besuch beim Arzt dringend angeraten“, weiß Reuter Rat.

Erste Maßnahmen gegen die Schmerzen können auch sein:

Bringen diese Maßnahmen keine Besserung, rät der Experte ebenfalls zum Arzt-Besuch. Dort könne mithilfe von Patientengesprächen, Tests, Röntgenbildern oder einem MRT nach dem Grund gesucht und eine Behandlung vorbereitet werden.

Rückenschmerzen können lästig sein. Doch was kann man dagegen tun? (Symbolbild)
Rückenschmerzen können lästig sein. Doch was kann man dagegen tun? (Symbolbild) © Arno Burgi/dpa

Sport und Bewegung als Heilmittel gegen Rückenschmerzen

Was aber hilft nun am besten gegen Rückenschmerzen? Wenig verwunderlich empfiehlt die DKV hier regelmäßige Bewegung, sofern keine Erkrankung dagegen spricht. Dabei muss es nicht unbedingt direkt Sport wie ein Zehn-Kilometer-Lauf oder eine zweistündige Fitness-Session sein.

Denn: „Es hilft bereits, im Alltag ein paar Kleinigkeiten zu ändern“, betont Reuter und führt aus: „Zum Beispiel morgens fünf Minuten Gymnastik machen statt die Nachrichten auf dem Handy checken, Treppen laufen statt Fahrstuhl fahren oder abends nach einem langen Tag am Schreibtisch eine Runde um den Block drehen statt nur auf dem Sofa sitzen.“

Insbesondere durch Corona-Regeln wie Ausgangssperren* ist es um die tägliche Bewegung in diesen Tagen und Wochen mancherorts schlecht bestellt. Zudem fehlt vielen Menschen schlicht die Zeit dafür. Auch hier weiß die DKV eine Lösung. Einige Sportvereine bieten virtuelle Live-Kurse an. Zudem lassen sich online jede Menge Workout-Videos finden - auch gegen Rückenschmerzen und zur Stärkung der Rückenmuskulatur.

Rückenschmerzen: Wie viel zusätzliche Bewegung ist gesund?

Um herauszufinden, wie viel mehr an Bewegung notwendig ist, um gegen die Rückenschmerzen anzukämpfen, empfiehlt sich ein Zählen der täglichen Schritte. „Es kann eine gute Motivation sein, sich mithilfe eines Schrittzählers, etwa einer App auf dem Smartphone oder eines Fitness-Trackers, ein tägliches Ziel zu setzen“, rät Reuter.

So empfehlen Experten etwa 10.000 Schritte pro Tag. Doch auch hier ist die Zahl nicht in Stein gemeißelt - im Gegenteil. Schon 4.000 Schritte täglich sind ein guter Start. Zur Orientierung: 1.000 Schritte sind ca. 700 bis 900 Meter. Wer also am Abend nochmal ein bis zwei Runden um den Block dreht - zusätzlich zur täglichen Bewegung - kommt relativ schnell auf 4.000 Schritte.

Besonders im Homeoffice: Rückenfreundliches Umfeld beugt Schmerzen vor

Neben der Bewegung ist auch ein rückenfreundliches Umfeld zu Hause und im Beruf immens wichtig. DKV-Experte Reuter hat eine klare Empfehlung für das Arbeiten zu Hause:

Vielmehr brauche man auch im Eigenheim einen ergonomischen Bürostuhl und einen geeigneten Schreibtisch, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Wichtig ist es dabei auch, die Schreibtisch- und Bürostuhlhöhe so einzustellen, dass der oberste Bereich des Monitors auf Augenhöhe ist. Zudem empfiehlt es sich, eine dem Rücken wohlgesonnene Matratze zu verwenden. Der Rücken wird es danken. (Von Nico Scheck) *fnp.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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