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Eier-Rückruf: Hochgiftiger Stoff bei Kontrolle gefunden - er kann tödliche Erkrankung auslösen

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Ein Hersteller warnt vor dem Verzehr seiner Freilandeier, da sie aufgrund von Umweltkontamination mit einem krebserregenden Stoff belastet sind.

Die Heinrich Goertz GmbH hat einen Rückruf zu Freilandeiern veröffentlicht. Wie das Unternehmen erklärte, können bei den betroffenen Eiern „Umweltkontaminante über dem gesetzlichen Grenzwert“ vorkommen. Der Produzent stellte dies bei einer Eigenkontrolle fest.

Es handelt sich demnach um eine Überschreitung des erlaubten Höchstwertes von Dioxinen und dioxinähnlichen PCSb (polychlorierte Biphenyle). Sie gelangen in die Eier, da sie in der Umwelt vorkommen können, wo Freiland-Hühner ihr Futter zu sich nehmen. Dioxin gilt als krebserregend und ist schon in geringen Mengen hochgiftig. Laut Umweltbundesamt tritt eine akute Wirkung beim Menschen erst mit hohen Mengen des Stoffes ein, jedoch reichert sich Dioxin im Körper an und schädigt auf lange Sicht.

Was ist Dioxin?
Dioxine und Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind sind chemische, hochgiftige Verbindungen, die vom Menschen hauptsächlich über tierische Lebensmittel aufgenommen werden. Bereits geringe Konzentrationen können gefährlich sein.
Der bekannteste Vertreter der Dioxin-Gruppe ist das als Seveso-Gift bekanntgewordene TCDD (2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin). Im Tierversuch kann es schon in einer Konzentration von einem Millionstel Gramm pro Kilogramm Körpergewicht tödlich sein.

Mit Dioxin belastete Eier machten bereits Ende 2010 von sich Reden. Auch in Geflügel wurde das Gift gefunden. So mussten tausende Bauernhöfe in ganz Deutschland geschlossen werden. Zahlreiche Legehennen wurden getöteten. Eier von betroffenen Produzenten durften nicht weiter verkauft werden.

Rückruf: Diese Chargen sind betroffen

Bei dem Rückruf* von Heinrich Goertz GmbH geht es jedoch „nur“ um einzelne Chargen. Betroffen sind sowohl Sechser- als auch Zehnerpackung. Die Sorte der Eier heißt „Freilandhaltung für mehr Tierschutz“. Auf den Eiern sind folgende Nummern aufgedruckt:

- 1-DE-0355091

- 1-DE-0363561

Verkauft wurden die betroffenen Packungen bis zum 1. August 2020, lediglich bei den beiden Supermarkt-Ketten Real und Hit sowie nur in Filialen in den Bundesländern Berlin, Sachsen, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Das Mindesthaltbarkeitsdatum der betroffenen Eier ist der 20. August 2020.

Vom Rückruf betroffen: So sollten sich Verbraucher verhalten

Der Rückruf* auf der Website Produktwarnung.eu informiert auch darüber, wie sich Kunden verhalten sollten, die betroffene Packungen gekauft haben: Die Eier sollen in der Supermarkt-Filiale, in der sie gekauft wurden, wieder von den Verbrauchern zurückgegeben werden. Vorlage eines Kassenbons oder Belegs ist dafür nicht nötig. Die Händler müssen den Verkaufspreis dennoch erstatten.

Bei weiteren Fragen zum Rückruf können Verbraucher den Kundenservice kontaktieren. Er ist von Montag bis Freitag zwischen 7 und 17 Uhr unter der Nummer 02163-33870 erreichbar.

Unterdessen ist auch eine bekannte deutsche Großbrauerei zu einem Rückruf eines Biers gezwungen. Aktuell gibt es außerdem einen Rückruf für bestimmte Süßigkeiten - gleich drei Sorten sind betroffen. Und auch bei einem Paprika-Mix ist Vorsicht geboten. Er kann Insekten-Bekämpfungsmittel enthalten.*Merkur.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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