1. Startseite
  2. Verbraucher

Rückruf: Gefährlicher Krankenhauskeim in Produkt für Kinder - besonders für eine Bevölkerungsgruppe kritisch

KommentareDrucken

Die Firma Iden Berlin hat ein beliebtes Kinder-Produkt mit rot-weißer Verpackung zurückgerufen. Es soll mit einem gefährlichen Krankenhauskeim kontaminiert sein.

Berlin - Das Großhandelsunternehmen Iden System Großhandels GmbH veröffentlichte einen Rückruf* für Ideon-Fingermalfarben. Bei den von der Firma verkauften Farben wurde ein gefährlicher Krankenhauskeim entdeckt. Die bei Kindern beliebten Fingermalfarben wurden anscheinend bundesweit verkauft.

Rückruf von Fingermalfarben: Unternehmen warnt explizit vor der Benutzung

Die Firma Iden teilte über das Portal Produktrueckrufe.de mit, dass bei Kontrollen der blauen Farbe ein gefährlicher Krankenhauskeim gefunden worden sei. Betroffen seien Dosen mit der Chargennummer 18-03-119/2020-01. Die Produkte aus der Lieferung sind an einer rot-weißen Verpackung zu erkennen. Produkten aus neueren Lieferungen (mit einer schwarz-gelben Verpackung) sind nicht betroffen. 

Rückruf: Krankenhauskeim kann zu Sepsis führen

Den Angaben des Unternehmens zufolge wurden bei einer Routinekontrolle der blauen Farbe der Keim Pseudomonas aerugionosa gefunden. Bei dem Stäbchenbakterium handelt es sich um einen weitverbreiteten Wasser- und Bodenkeim, der sich besonders gerne in feuchten Umgebungen wie zum Beispiel Waschbecken oder Spülmaschinen aufhält. Der Keim ist besonders in Krankenhäusern weitverbreitet und dort etwa für ein Zehntel aller Infektionen verantwortlich.

Löst der Erreger meist weniger schwere Entzündungen aus, etwa am Außenohr oder in Wunden, ist das Bakterium vor allem für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem gefährlich. Im schlimmsten Fall kann eine Infektion zu Lungenentzündungen, Harnweg und Wundinfektion oder Blutbahninfektion (Sepsis) führen. Besonders gefährlich wird es, wenn der Keim durch einen künstlichen Zugang, wie zum Beispiel durch eine Injektionsnadel, in den Körper gelangt.

Rückruf: Auch gesunden Menschen droht Gefahr bei Benutzung

Das Unternehmen gibt an, dass ein Verzehr der Fingermalfarben aufgrund des im Produkt enthaltenem Bitterstoffs sehr unwahrscheinlich sei. Dennoch bestehe die Gefahr, dass Farbpartikel beim Spielen durch offene Wunden in den Körper gelangen könnten. Auch bei gesunden Menschen könne eine gefahrlose Benutzung der Fingermalfarben nicht gewährleistet werden, berichtet auch hna.de*.

Kunden, die betroffene Produkte gekauft haben, sollen diese entweder im Handel zurückgeben oder sich direkt an den Großhändler unter m.funk@iden.de wenden. Zwar habe das Unternehmen offiziell keine Erstattung des Kaufpreises angeboten, dennoch könne man in diesen Fällen laut Produktrueckrufe.de von einer Erstattung ausgehen. Zudem zeigen Recherchen des Portals, dass die Produkte an zahlreiche Handelsunternehmen vertrieben worden sind und deswegen „von einer bundesweiten Betroffenheit somit auszugehen [ist]“. (phf) Merkur.de und hna.de gehören zum Ippen-Digital-Netzwerk.

Auch interessant

Kommentare