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Medikamenten-Warnung: Krebsgefahr - Problem größer als befürchtet

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Mehrere Produkte könnten nun eine erhöhte Krebsgefahr haben. Davor warnt das Institut für Arzneimittel.
Mehrere Produkte könnten nun eine erhöhte Krebsgefahr haben. Davor warnt das Institut für Arzneimittel. © dpa / Julian Stratenschulte

Rückruf wegen erhöhter Krebsgefahr: Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel nun selbst erklärt, könnten Sodbrennen-Medikamente verunreinigt worden sein.

Update vom 18. September 2019: Einen Tag nach dem Rückruf von Magensäureblockern scheint das Ausmaß der Probleme größer zu sein als zunächst angenommen.

Wie Focus.de nun unter Berufung auf das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte berichtet, liegen Indizien vor, die eine Verunreinigung der gleichen Medikamente von anderen Herstellern möglich scheinen lassen. Um welche Produkte es sich dabei im Einzelnen handeln könnte, ist noch nicht offiziell bekannt. 

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Sie können Krebs auslösen: Warnung vor Medikamenten, die viele alltäglich einnehmen

Ursprungsmeldung vom 17. September 2019: Gleich mehrere Produkte sind von dem Rückruf des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) betroffen. Wie das Institut am Dienstag erklärt, handelt es sich bei dem Rückruf um Medikamente, die den von dem Wirkstoffhersteller Saraca Laboratories Limited hergestellten Wirkstoff Ranitidin enthalten.

Demnach liegen Indizien vor, dass dieser Wirkstoff verunreinigt worden sein könnte. Ranitidinhaltige Arzneimittel werden demnach zur Kontrolle der Magensäureproduktion bei Sodbrennen, zur Behandlung der Refluxerkrankungen und zur Prophylaxe von Magengeschwüren eingesetzt. Wie das Institut weiter erklärt, wurden in ranitidinhaltigen Arzneimitteln geringe Mengen eines krebserregenden Stoffes nachgewiesen. 

Krebsgefahr: Institut für Arzneimittel warnt vor Sodbrennen-Medikamente

Wie hoch die Verunreinigung der Medikamente sei, stehe demnach noch nicht zweifelsfrei fest. „Eine wissenschaftliche Bewertung des möglichen Gefährdungspotenzials findet zurzeit auf europäischer Ebene statt“, erklärt das Institut in einer öffentlichen Erklärung. 

Diese Ranitidin-Präparate sind betroffen:

Ranitidin-ratiopharm® 150 mg und 300 mg, 20, 50 und 100 Filmtabletten, alle Chargen mit dem Verfalldatum bis 06/2021 

Ranitidin-ratiopharm® 50 mg/5 ml, 5x5 ml Injektionslösung, alle Chargen mit dem Verfalldatum bis 06/2021 

Ranitidin AbZ 150 mg und 300 mg, 50 und 100 Filmtabletten, alle Chargen mit dem Verfalldatum bis 06/2021 

Ranitidin 75 - 1 A Pharma, 10 und 14 Filmtabletten, alle Chargen 

Ranitidin 150 und 300 - 1 A Pharma, 20, 50 und 100 Filmtabletten, alle Chargen 

Ranitic® 75 mg akut bei Sodbrennen, 14 Filmtabletten, alle Chargen 

Ranitic® 150 mg und 300 mg, 20, 50 und 100 Filmtabletten, alle Chargen 

Ranibeta 300, 50 und 100 Filmtabletten, Chargen C700074, C700076, C700078

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Medikamente mit erhöhter Krebsgefahr: Institut warnt vor Magensäuren-Blockern 

„Patientinnen und Patienten, die Fragen zu ihrer aktuellen Behandlung haben, können sich an ihre Ärztin bzw. ihren Arzt oder ihre Apothekerin bzw. ihren Apotheker wenden“, rät das Institut in dem Statement betroffenen Personen. 

Video: Warum Sodbrennen der Hinweis auf eine schlimme Krankheit sein kann

Der Discounter Lidl hat einen originellen Werbespot produziert, der vor Spitzen gegen Aldi, Edeka und Co. nur so trieft. Lidl warnt aber auch vor einem beliebten Produkt. Es wurden Salmonellen gefunden, für Senioren besteht sogar Lebensgefahr. Ein anderes Unternehmen warnt momentan vor Metallsplittern in einem Aktionsartikel. Und eine Arzneimittel-Firma ruft mehrere ihrer Produkte zurück - unter anderem Ibuprofen.

Der Pharmakonzern Hexal ruft jetzt ein Medikament zurück. Es besteht die Gefahr der Überdosierung.

Ein Rückruf beschäftigt zudem aktuell die Drogeriekette Rossmann. Ein Dusch- und Badegel für Kinder könnte ein gefährliches Bakterium enthalten - und wurde deswegen aus dem Verkehr gezogen.

Die Polizei Köln warnt nun ausdrücklich vor einem tödlichen Stoff aus einer Apotheke. Nach Einnahme des Medikaments gibt es bereits zwei Todesopfer.

Auch ein Getränkehersteller ruft diverse Produkte zurück. Es bestehe aber keine Gesundheitsgefahr beim Verzehr.

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