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Hochgiftiger Stoff in Bio-Produkt - Rückruf und dringende Warnung

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Bio-Lebensmittel ohne Gentechnik
Bio-Lebensmittel ohne Gentechnik © dpa / Gregor Fischer

Das Unternehmen Gesund & Leben hat Aprikosenkerne zurückgerufen, weil von ihnen eine ernsthafte Gefahr ausgeht. Verbraucher sollten sie nicht verzehren.

Stockach - Das Unternehmen Gesund & Leben hat eine schlechte Nachricht für alle Kunden, die kürzlich das Produkt „Bio Bittere Aprikosenkerne“ gekauft haben: Es warnt vor dem Verzehr bestimmter Chargen und ruft die betroffenen Erzeugnisse zurück. Denn bei einer Untersuchung sind erhöhte Mengen Cyanwasserstoff festgestellt worden. Der Stoff wird auch als Blausäure bezeichnet. Die Produkte sind nahezu flächendeckend in der Bundesrepublik verkauft worden, eine regionale Eingrenzung ist damit nicht möglich.

Das Unternehmen aus Stockach in Baden-Württemberg erklärte, dass verschiedene Packungsgrößen und Chargen betroffen sind. Der Produktrückruf gilt für Aprikosenkerne mit den Artikelnummern 37.718 (75 Gramm), 37.720 (200 Gramm) und 37.721 (500 Gramm) aus den Chargen 17.484 (haltbar bis 31.12.2020) und 23.682 (haltbar bis 31.03.2021). Die betroffenen Produkte tragen auf der Rückseite den Hinweis „zur Herstellung von Persipan, Marzipan“. Ware, die nicht mit dem Etikett gekennzeichnet ist, ist nicht von dem Rückruf betroffen. 

Rückruf: Zu hoher Anteil Blausäure in Aprikosenkernen

Bei Blausäure handelt es sich um eine hochgiftige Substanz. Sie könne beim Kauen aus dem natürlicherweise in bitteren Aprikosenkernen enthaltenen Amygdalin freigesetzt werden, teilte das Unternehmen Gesund & Leben mit. Starke Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen und Erstickungsgefühle können durch eine erhöhte Blausäure-Aufnahme ausgelöst werden. Im schlimmsten Fall kann eine Blausäure-Vergiftung zum Tod führen.

Das Unternehmen bittet Endkunden, die betroffenen Aprikosenkerne entweder zurück an den Händler zu geben oder an Gesund & Leben zurückzusenden. Es gibt an, dass die Kosten erstattet würden. 

Rückruf: Aprikosenkerne nicht zum ersten Mal betroffen

Bereits im vergangenen Jahr wurden Aprikosenkerne des Unternehmens Gesund & Leben zurückgerufen. Auch damals warnte es vor dem Verzehr, da hohe Mengen Blausäure in den Chargen festgestellt wurden. Vor dem Verzehr von Produkten eines anderen Herstellers wurde kürzlich ebenfalls gewarnt, weil die Konzentration von Blausäure außergewöhnlich hoch war. Keine Säure aber sehr gefährliche Keime belasten Walnüsse, die Norma deswegen zurückruft.

Wegen möglicher Metallstücke ruft ein Hersteller seine Röstzwiebeln zurück.

Außerdem ruft ein Kosmetik-Hersteller aktuell ein Duschgel und ein Shampoo zurück. Darin wurden gefährliche Bakterien nachgewiesen.

Edeka will nun verstärkt auf Bio-Produkte setzen und öffnet zwei Bio-Supermärkte.

Video: Giftige Lebensmittel

dg

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