Kunden, denen finanzielle Einbußen entstanden sein, werde die Helaba gegen einen Nachweis den Schaden ersetzen, teilte das Institut weiter mit. Dazu müssten sich Sparkassenkunden an ihre Hausbank richten. Ein Formular gebe es auf der Helaba-Webseite.
Hintergrund war ein IT-Problem bei dem Dienstleister Finanz Informatik, der auch für die Helaba zuständig ist. Dadurch hätten sich Zahlungsaufträge auf der Plattform der Landesbank gestaut. Ein Cyber-Angriff auf die Bank ließ sich aber ausschließen.
München - Gehalt, Kindergeld oder Rechnungen - Hunderte Sparkassen-Kunden erhalten seit Donnerstag keine oder nur vereinzelt Zahlungen auf ihr Konto. In der Folge können viele ihre Rechnungen nicht zahlen oder noch schlimmer - sie können ihre alltäglichen Einkäufe nicht tätigen. Der Grund: ein technisches Problem bei den Sparkassen.
Die Störung sei bereits behoben, meldet die Sparkasse. Zu Verzögerungen bei den Überweisungen komme es dennoch weiterhin. Noch am Dienstagmorgen machen Kunden in den sozialen Medien ihrem Ärger Luft. Viele warten noch immer auf ihr Geld.
Erst kürzlich kündigte die Sparkasse eine regelrechte Revolution an, um neue und junge Kunden zu gewinnen. Jetzt beschweren sich unter einer Pay-Direct-Werbung der Sparkasse auf Facebook die Kunden. Er bleibe lieber bei einem anderen Online-Zahlungsanbieter, schreibt etwa ein Nutzer. „Da weiß man, was man hat.“
Eine aufgebrachte Sparkassen-Kundin schrieb noch am Montag: „Ich finde es eine bodenlose Frechheit. Das ist nicht unsere Schuld oder die der Kindergeldkasse, sondern eure. Es gibt Familien, die mit dem Geld rechnen und wirtschaften müssen. Heute ist Montag und das fehlende Kindergeld ist noch nicht da. Wo lebt ihr?“ Einer jungen Mutter in Ausbildung geht es ähnlich. Auch sie beschwert sich auf Facebook.
„Wir haben Verständnis für Ihren Ärger und bitten um Entschuldigung für die entstandenen Unannehmlichkeiten“, entschuldigt sich ein Sparkassenmitarbeiter unter den Beschwerdenachrichten auf Facebook. Ob das den enttäuschten Kunden reicht, ist eine andere Frage. Das Problem sei behoben und die offenen Aufträge sollten im Laufe des Tages getätigt werden. Doch so recht scheint das nicht funktioniert zu haben.
Zumindest ebbt die Beschwerdewelle auf der Störungsmeldungswebseite allestoerungen.de auch am Dienstag kaum ab. Nicht nur die Sparkassen-Kunden scheinen von der Panne bei der Sparkasse betroffen, denn auch die Gehälter, die von Unternehmenskonten bei der Sparkasse abgehen sollten, sind betroffen. Ein Deutsche-Bank-Kunde und seine Frau warteten derzeit etwa noch auf ihre Gehälter. Bei der Deutschen Bank habe man ihm zu einem Anwalt geraten, so der Betroffene. Für seine laufenden Rechnungen habe ihm seine Bank ein zinsfreies Darlehen gegeben.
Insgesamt zeigen sich die Sparkassen-Kunden auch in dem Umgang der Bank mit der Störung unzufrieden. Ein Sparkassen-Kunde kritisiert auf der Seite allestoerungen.de, dass die Bank ihre Kunden nicht informiert habe: „Hier habe ich bei der Sparkasse den Eindruck, dass dieses Unternehmen vor Unfähigkeit strotzt. Kein Hinweis auf der Internetseite - weder auf das Problem, noch darauf, die geplanten Abbuchungen vom Konto wieder rückgängig zu machen.“
Eine weitere Kundin äußerte sich auf Facebook noch enttäuschter: „Dass die Sparkasse die Frechheit besitzt, sich nicht anständig zu äußern, bzw. Stellung zu nehmen, zeugt von Inkompetenz und einer Gleichgültigkeit den Kunden gegenüber. Das ist mehr als traurig!“
Betroffen sind laut Focus.de vor allem Kunden in Essen, Berlin, Köln, Viersen, Lauscha und Stuttgart.
Besonders hart kommt es zum Jahresende auch für Sparkassen-Kunden in München. Denn eine Reihe von laufenden Prämiensparverträgen werden von der Bank in der bayerischen Landeshauptstadt gekündigt. Das berichtet Merkur.de*. Welche Sparer davon betroffen sind, wird im Video erklärt:
Für 2020 plant die Sparkasse außerdem eine drastische Veränderung. Viele Kunden hatten schon lange auf diesen Schritt gewartet.
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