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Starbucks-Neuerung: Zusätzliche Gebühr macht viele Kunden happy

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Starbucks führt Gebühren auf Pappbecher ein
Starbucks führt Gebühren auf Pappbecher ein - das gilt vorerst an zwei Standorten in Deutschland. (Symbolbild) © dpa / Gene J. Puskar

In Berlin und Hamburg müssen Kunden bei Starbucks mehr für ihren Kaffee zahlen. Das Kaffeehaus hat Gebühren auf Becher eingeführt. Doch die Maßnahme ist sehr zu begrüßen.

162 Starbucks Cafés in ganz Deutschland produzieren täglich große Mengen an Einwegbechern. Doch die Attraktivität der Becher könnte bald sinken. Denn täglich einen Kaffee bei Starbucks mitzunehmen wird in Zukunft teurer werden. Der Grund dafür ist kein Aufpreis auf den Kaffee selbst, sondern auf den Becher. Starbucks testet seit Dienstag eine Gebühr von 5 Cent auf jeden Pappbecher. Die Extrakosten treffen zunächst die Kunden von 26 Cafés in Hamburg und Berlin. Ziel der Aktion ist die Anzahl der Pappbecher zu reduzieren und die Benutzung von Mehrwegbechern zu erhöhen.

Starbucks: Es gibt Rabatte für Mehrwegbecher

Um die Attraktivität der Mehrwegbecher zu erhöhen, gilt ab sofort nicht nur eine Gebühr auf Pappbecher. Zusätzlich gibt es „auf jedes Getränk, das wir in ein mitgebrachtes Gefäß füllen, [...] 30 Cent Rabatt“, sagte Europamanager Annick Eichinger am Mittwoch. In Großbritannien hat Starbucks die Regelung bereits im Juli eingeführt und die Ergebnisse seien vielversprechend. Das Geld, das durch den Aufpreis eingenommen wird, kommt anschließend der Umweltschutzorganisation WWF zugute, die es für verschiedene Umweltprojekte nutzt.

WWF-Plastikmüll-Koordinator Bernhard Bauske kommentierte die Neueinführung bei Starbucks und sagte, dass jedes Einwegprodukt zum Müllaufkommen beitrage. Durch die Gebühr könne man hoffentlich zum Umstieg motivieren. „Wir sind entschlossen, das Abfallaufkommen in unseren Coffee Houses in beträchtlichem Umfang zu reduzieren“, schreibt auch Starbucks auf seiner Internetseite.

Starbucks: Bereits seit Langem Bemühungen für die Umwelt

Starbucks bemüht sich wohl bereits seit Längerem die Umweltbelastung durch Verpackungsmüll zu reduzieren. Das präsentieren sie auf der eigenen Website. So führten sie 1997 recycelte Banderolen an ihren Bechern ein. Zuvor mussten doppelte Becher verwendet werden, um die Kunden vor Verbrennungen zu bewahren. 2006 folgten die ersten Becher, die teilweise aus recycelten Materialien bestanden und seit 2018 hat Starbucks anlässlich des World Earth Days deutschlandweit auch recyclebare Becher eingeführt.

Darüber hinaus präsentiert sich das Coffee House auf seiner Internetseite auch in anderen Bereichen umweltbewusst. „Wir arbeiten daran, unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern“, heißt es dort. Das betrifft neben den Maßnahmen zu Einwegbechern auch Energie- und Wassereinsparungen, Recyclingmaßnahmen und Partnerschaften mit anderen Unternehmen, um eine „progressive Klimaschutzpolitik zu fördern“, heißt es dort.

Starbucks - Pappbecher: Mehr und mehr ein Problem

Pappbecher werden mehr und mehr ein Problem in Deutschland. Immer mehr Menschen greifen für ihren täglichen Kaffee zu Einwegbechern. Sie sind praktisch und einfach mitzunehmen. So werden laut einer Studie der Deutschen Umwelthilfe allein in Deutschland stündlich 320.000 Coffee to go-Becher verbraucht. Im Jahr ergibt das eine Summe von knapp  drei Milliarden Stück. 

Ein echtes Problem für die Umwelt. Einwegbecher bestehen zum Großteil aus Pappe - die meisten Becher sind nicht recycelt, sondern aus neuen Materialien hergestellt. Darüber hinaus enthalten viele Becher allerdings auch anteilig Kunststoff. So werden nur für die Becher jährlich große Mengen an Rohstoffen, wie Holz und Rohöl verbraucht. Hinzu kommen Zusatzprodukte, wie Rührstäbchen, Deckel, Tragehilfe und Banderole - meistens alles Einweg.

Die Produktion ist nicht das einzige Problem, das die Deutsche Umwelthilfe in den Bechern sieht. Denn häufig werden die praktischen Becher nach dem Gebrauch nicht in einen Mülleimer geworfen. Viele davon landen in der Umwelt und verschmutzen die Natur, Straßen und Flüsse.

Starbucks wurde in den USA währenddessen zu radikalen Änderungen gezwungen. Und Mitarbeiter packen aus - die Kunden haben manchmal wirklich einen seltsamen Geschmack. In der Schweiz bekommt Starbucks Konkurrenz von einer Supermarkt-Kette, die eine Kaffee-Flatrate anbieten will. Freiwillig wagt sich unterdessen McDonald‘s in Deutschland an eine Öko-Änderung. Von den beliebten Einwegbechern geht einer Studie zufolge eine Gefahr für unsere Gesundheit aus - davon sind vor allem die Jüngsten betroffen.

cd/dpa

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