Die E-Scooter kosten zwischen 400 Euro und 1170 Euro, fahren bis zu 20 km/h und wiegen zwischen 11 und 17 Kilogramm. Zu ihrer Ausstattung zählen Licht, Klingel, Display und mindestens zwei Bremsen. Klingt erst mal nicht schlecht.
Die böse Überraschung folgte dann im Test bei den Fahr- und Sicherheitsprüfungen. Die Tester absolvierten dazu einen Parcours, der Asphalt, Schotter, Feldwege, Pflastersteine sowie Kurven, Bordsteinkanten und Steigungen umfasste.
Zwar konnten die E-Scooter auf ebenem Grund noch überzeugen und ließen sich gut fahren, sobald es aber etwas holprig wurde, kamen die Roller ins Straucheln. Genauso wie beim Bremsen: Bei einem Roller griff die Vorderradbremse viel zu spät und zu abrupt. Bei insgesamt drei E-Scootern sind die Bremsen mit einer viel zu geringen Bremskraft ausgestattet.
Auch beim Härtetest auf einem Prüfstand, der aus einer rotierenden, mit Holperleisten versehenen Trommel bestand, konnten die E-Scooter nicht überzeugen. Simuliert wurde eine Kopfsteinpflaster und Schlaglöcher - offenbar zu viel des Guten.
Zwei der getesteten Modelle gingen bei dem Härtetest, der im Grunde den Zustand einer normalen Straße abbildet, zu Bruch. Oder wie Stiftung Warentest es formuliert: Aus ihnen wurde "teurer Schrott". Dabei handelte es sich nicht mal um die besonders günstigen Roller. Einer kostete rund 550 Euro, der andere 815 Euro.
Beide fielen zusammen mit drei weiteren Modellen durch. Nur zwei E-Scooter schafften es ins Ziel. Darunter der Testsieger "Walberg The-Urban #BRLN V3", der von Stiftung Warentest die Note "gut" bekam. Er überzeugte im Test vor allem durch seine Haltbarkeit und seine gute Federung. Kostenpunkt: ab 869 Euro.
Der zweitbeste E-Scooter des Tests ist der "IO Hawk Sparrow-Legal", der mit einem Preis von 350 Euro zugleich das günstigste Modell der Runde ist. Sein Fahrverhalten und Komfort erreichten mittelmäßige Werte, seine Bremse hingegen konnte vor allem bei Nässe nicht überzeugen.
Alle anderen E-Scooter, die Stiftung Warentest unter die Lupe genommen hat, bekamen die Note "mangelhaft". Die Gründe dafür sind Brüche, schlechte Bremsen und möglicherweise krebserregende Stoffe in den Griffen.
Aber nicht nur die Roller sind teilweise mangelhaft, oft steht das Problem auch auf dem Fahrzeug selbst. So wie in Dortmund: Dort fuhr ein Hagener eine Dortmunderin in der Innenstadt mit einem E-Scooter* um. Dafür hatte er eine unglaubliche Ausrede.
Obwohl Stiftung Warentest schon bei den mietbaren E-Scootern von Lime oder Circ* bemängelte, dass sie auf unebenem Grund nicht gut fahren würden, scheinen die klappbaren Roller für den Eigengebrauch einen weitaus schlechteren Eindruck hinterlassen zu haben.
"Insgesamt wirken die getesteten Klapp-Modelle etwas weniger robust als die nicht-klappbaren E-Scooter zum Mieten", resümiert Projektleiter Nico Langenbeck die Ergebnisse des Tests. Zu Erinnerung: Der damalige Test über mietbare E-Scooter musste aufgrund von Sicherheitsbedenken sogar abgebrochen werden. ahi
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