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Stilles Wasser im Test: Bedenkliche Inhaltsstoffe gefunden - Beliebte Marken fallen durch

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Öko-Test hat stilles Wasser unter die Lupe genommen. Die meisten Produkte können überzeugen. Allerdings fallen beliebte Marken durch. Darunter auch das Mineralwasser von Evian.

Update vom Freitag, 26.06.2020, 18.31 Uhr: Öko-Test hat rund 100 stille Wasser getestet und ausgerechnet die beiden beliebten Marken aus dem Haus Danone - Evian und Volvic - haben in dem Test schlecht abgeschnitten.

Dagegen wehrt sich Danone in einer Stellungnahme und wirft Öko-Test vor, dass die Beurteilungskriterien von Öko-Test selbst festgelegt und willkürlich seien. Sowohl für Evian als auch Volvic hat das Unternehmen das unabhängige Institut Fresenius beauftragt. Das Labor bestätigt laut Linda Schumacher, Pressesprecherin Danone, dass sowohl Evian als auch Volvic sicher Produkte sind, die streng kontrolliert werden und den höchsten Qualitätsstandards entsprechen.

Stilles Wasser im test von Öko-Test: Kritik am Testergebnis

Auch das unabhängige SGS Institut Fresenius äußert sich kritisch gegenüber dem Öko-Test-Ergebnis:  „Den Bericht und die Beurteilungen von Öko-Test zu Mineralwasser kann und sollte man als Verbraucher kritisch hinterfragen. Wissenschaftliche Belege für die gewählten Bewertungskriterien werden nicht genannt. Weder die Messwerte selber noch eine transparente Begründung des Beurteilungsschema sind Teil des Berichtes.“, sagt Mineralwasser-Experte Sebastian Rau von Fresenius.

Stilles Wasser im Test von Öko-Test: 100 Wasser überprüft - Zwei Marken schneiden schlecht ab

Erstmeldung vom Donnerstag, 25.06.2020, 18 Uhr: Kassel - Laut Gesetz muss Mineralwasser aus unterirdischen, vor Verunreinigung geschützten Wasservorkommen stammen und von „ursprünglicher Reinheit“ sein. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat jetzt 100 stille Wasser untersucht. Viele Sorten schneiden gut ab, allerdings fallen einige beliebte Marken wegen bedenklicher Inhaltsstoffe durch.

Der Test zeigt, dass die Auswahl an unbelasteten Produkten groß ist. 41 Wasser schneiden mit der Bestnote „sehr gut“ ab, weitere 22 sind „gut“. Unter den empfehlenswerten Produkten sind neun Sorten, die zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet sind. Das sind einige der Testsieger:

Stilles Wasser im Test von Öko-Test: Fünf Produkte fallen durch

Allerdings enthalten einige Produkte bedenkliche Inhaltsstoffe wie Abbauprodukte von Pestiziden, Süßstoffe, Nitrat, Vanadium, Uran und Bor. Fünf stille Wasser fallen im Test durch - 32 schneiden mittelmäßig ab.

Stilles Wasser entsteht aus Regenwasser, das durch Gesteinsschichten bis zur Quelle fließt. Pestizide können auf Äckern versickern, sich zu Abbauprodukten zersetzen und bis in einige der Quellen vordringen. In 19 Sorten wurden Abbauprodukte von Pestiziden gefunden.

Glas mit Wasser, Mineralwasser
Stilles Wasser im Test: Die meisten Produkte können überzeugen. © Andrea Warnecke

Stilles Wasser im Test: Beliebte Marken fallen durch

Bei drei Marken konnten im Labor Süßstoffe nachgewiesen werden. Zwar geht von diesen kein Gesundheitsrisiko aus, dennoch sind die betroffenen Wasser laut Öko-Test nicht mehr „ursprünglich rein".

Zwei beliebte Marken erhielten die Note „ungenügend“. Das Wasser der Marke Evian enthält nach Angaben von Öko-Test mehr Uran als erlaubt. Uran soll Nieren sowie Lunge schädigen können und sich im Körper anreichern.

NameÖko-Test
BeschreibungVerbrauchermagazin
HauptsitzFrankfurt
Erstausgabe1985

Stilles Wasser im Test: Verunreinigung in zwei Produkten

Das Wasser von Volvic soll mit Vanadium verunreinigt sein und eine erhöhte Menge Nitrat enthalten. Öko-Test erklärt, dass Vanadium zum Beispiel in Vulkangestein vorkommt und im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Zudem könnte es schädlich für Keimzellen sein. Das sind die Verlierer im Test:

Stilles Wasser im Test: Öko-Test zieht Bilanz

Im Test fallen ebenfalls drei weitere Wasser mit „mangelhaft“ durch. Öko-Test bemängelt den erhöhten Urangehalt. Eines dieser Produkte enthält außerdem Vanadium. Im „Förstina Sprudel Premium Naturell“ hat Öko-Test unter anderem Pestizid-Rückstände nachgewiesen.

Wie Öko-Test berichtet, enthält nur ein stilles Wasser zu viel Bor - „Merkur Still“ aus Bielefeld. Auch wenn der Stoff natürlich in Mineralwasser vorkommt, hat dieser in Tierversuchen entwicklungs- und fortpflanzungsschädigende Effekte gezeigt.

Stilles Wasser im Test: Keine krankmachenden Keime gefunden

Im Test wurden in keinem der Wasser krankmachende Keime, wie beispielsweise Kolibakterien und Fäkalstreptokokken, nachgewiesen. Obwohl stille Wasser wesentlich anfälliger für Keime sind als Wasser mit Kohlensäure.

Kritik gab es auch für PET-Einwegflaschen. Bei Wasser aus Glas-Mehrwegflaschen verschlechtert sich die Bilanz wegen des starken Gewichts. Daher sollte auf Anbieter aus der Region zurückgegriffen werden.

Weitere Produkte im Test

Erst vor Kurzem wurden von Öko-Test 100 „medium“ Wasser getestet. Mehrere beliebte Marken fallen glatt durch. So auch eines der Mineralwasser aus dem Hause von Apollinaris.

Ebenfalls im Test: Sonnencreme für Kinder und Babys. Dabei fallen einige beliebte Marken durch. Darunter auch L’Oreal. Eine Drogerie-Eigenmarke überzeugt dagegen.

Im Test: Öko-Test hat Fisch untersucht. Der Test beschränkte sich allerdings auf Fischstäbchen. Eine beliebte Marke schnitt überraschender Weise schlecht ab. (Karolin Schaefer) *hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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