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Vodafone beerdigt Kabel-TV-Marke - das ändert sich nun für betroffene Kunden

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Nach der Übernahme durch Vodafone verschwindet die Kabel-TV-Marke Unitymedia.
Nach der Übernahme durch Vodafone verschwindet die Kabel-TV-Marke Unitymedia. © dpa / Sebastian Gollnow

Nach der Übernahme des Kabel-TV-Anbieters Unitymedia beerdigt Vodafone die Marke. Die Deutsche Telekom klagt gegen den Fusionsdeal.

Stuttgart - Nach der Übernahme durch Vodafone verschwindet der deutsche Kabel-TV-Anbieter Unitymedia vollständig vom Markt. Das verkündete der britische Mobilfunkriese am Montag. Beide Unternehmen hatten bereits im vergangenen Jahr ihr Angebot gebündelt, die Marke Unitymedia wird nun aber endgültig beerdigt, wie Vodafone mitteilte.

Vodafone beerdigt Kabel-TV-Marke: Mobilfunkriese baut nach Unitymedia-Übernahme schnelle Anschlüsse aus

Für die rund 7,2 Millionen Kabel-, Telefon- und Internetkunden in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg ändere sich damit zunächst nur der Name ihres Anbieters, allerdings meldete der Konzern im Zusammenhang mit der Fusion am Dienstag Probleme beim Online-Vertragsabschluss, was zahlreiche Kunden in sozialen Netzwerken verärgerte. Die einst zum britischen Breitbandanbieters Liberty Global gehörende Unitymedia - jetzt Vodafone - richtete eine Notfall-Hotline ein.

Vodafone: Dass die Marke Unitymedia verschwindet, war bereits klar

Die EU-Kommission hatte im Sommer 2019 grünes Licht für die Übernahme des deutschen Kabelanbieters durch den britischen Telekommunikationskonzern gegeben. Dass Unitymedia als Marke nicht erhalten bleibt, stand da bereits fest. Vodafone ist der mit großem Abstand der wichtigste Treiber des Gigabit-Ausbaus in Deutschland. Die besonders schnelle Übertragungstechnik sei - andere Anbieter eingerechnet - aktuell in etwa jedem zweiten Haushalt in Deutschland verfügbar. Ein Großteil davon nutzt die Technik laut einer Studie aus dem vergangenen Jahr bisher aber gar nicht.

Vodafone kündigte am Montag außerdem an, sein Glasfaser-Kabelnetz künftig weiter ausbauen zu wollen. Mit über 17 Millionen Gigabit-Anschlüssen betreibt der Konzern nach eigenen Angaben bereits das größte Glasfaser-Kabelnetz Deutschlands. Bis Ende 2020 soll im früheren Unitymedia-Gebiet in NRW, Hessen und Baden-Württemberg 4 Millionen neue Anschlüsse dazukommen. Innerhalb von zwei Jahren will Vodafone sein Netz auf rund 25 Millionen Gigabit-Anschlüsse ausweiten. 

Bekannte Kabel-TV-Marke verschwindet: Deutsche Telekom klagt gegen Übernahme

Die konkurrierende Deutsche Telekom kündigte postwendend juristische Maßnahmen gegen den Kabeldeal an. Wie unter anderem RP Online unter Berufung auf den Evangelischen Pressedienst (epd) berichtet, seien beim Gericht der Europäischen Union (EuG) in Luxemburg insgesamt drei Klagen gegen die Genehmigung des Deals durch die EU-Kommission eingegangen. 

Neben der Telekom klagen demnach auch die kleinen Kabel-Anbieter Netcologne aus Köln sowie Tele Columbus mit Sitz in Berlin. Telekom-Sprecher Henrik Schmitz sagte, man wolle mit der Klage Nachteile für Wettbewerber, Verbraucher und Inhalteanbieter verhindern. Auf dem Fernsehmarkt ergäben sich durch den Zusammenschluss von Vodafone und Unitymedia „verschiedene, gravierende Wettbewerbsnachteile“, die bei der Genehmigung unzureichend beachtet worden seien. „Die Marktmacht der fusionierten Kabelnetzanbieter gegenüber der deutschen Wohnungswirtschaft wird zementiert, künftiger Wettbewerb praktisch ausgeschlossen“, so Schmitz.

ms mit dpa

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