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Wein tötet Keime ab, die Zahnstein und Halsschmerzen verursachen - laut einer Studie

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Frau trink Rotwein aus einem Glas
Wein ist nicht nur Genuss-, sondern auch Heilmittel und wirkt sogar desinfizierend in Mund und Hals. © Pippo Carlot / IMAGO / Panthermedia

Wein, in maßvoller Menge genossen, verfügt über gesundheitsfördernde Eigenschaften und neutralisiert sogar Bakterien im Mund. Doch es ist nicht der Alkohol im Wein, der für die desinfizierende Wirkung des Rebensafts zuständig ist, wie eine neue Studie belegt.

München - Dass Wein der humanen Gesundheit zuträglich sein kann, ist wissenschaftlich bewiesen. Schon Hippokrates, der berühmteste Arzt des Altertums, soll seinen Patienten Wein als Schlaf- und Beruhigungsmittel empfohlen haben. Den Römern wird nachgesagt, den Älteren Weine bei Appetitlosigkeit, Weine mit hohem Gerbstoffgehalt bei Blutungen und schwere Rotweine bei fieberhaften Magen- und Darmerkrankungen verabreicht zu haben.

Besonders Letztere beinhalten viele Antioxidantien, die Durchblutungsstörungen und Arterienverkalkung entgegenwirken und somit das Risiko für Schlaganfälle und Infarkte senken können.

Doch damit nicht genug. Wein kann noch mehr. Der Rebensaft hat auch eine desinfizierende Wirkung, eignet sich daher als wirkungsvolles Mittel gegen schädliche Mundkeime. Schon 1988 untersuchte eine Studie die antibakterielle Wirkung* von Wein, Bier, Magermilch und kohlensäurehaltigen Getränken, die alle mit infektiösen Bakterien wie Salmonellen, Kolibakterien und Shigellen angereichert wurden. Der Wein wies nach zwei Tagen die geringste Menge an lebenden Bakterien auf, was bedeutet, dass er tatsächlich ein wirksames Desinfektionsmittel ist und Bakterien in ihm nicht überleben können.

Wein bekämpft Keime im Mund und beugt dadurch Zahnbelag und Halsschmerzen vor

Vor diesem Hintergrund haben Forscher vor kurzem eine weitere Studie durchgeführt, um herauszufinden, warum und wie Wein solche antibakteriellen Eigenschaften entfaltet. Dabei fanden sie heraus, dass er speziell jene Keime im Mund bekämpft, die Zahnbelag und Halsschmerzen verursachen. 

In der Studie, die im Journal of Agricultural and Food Chemistry veröffentlicht wurde, fanden die Forscher heraus, dass der Säuregehalt und außer ihre die Alkoholkonzentration im Wein nicht, wie bisher angenommen, für die antibakteriellen Eigenschaften verantwortlich sind. Stattdessen liegt es an einer Reihe von organischen Verbindungen, die sowohl in Rot- als auch in Weißweinen* vorkommen.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 09.04.2021 veröffentlicht. Da er für unsere Leserinnen und Leser noch immer Relevanz besitzt, haben wir ihn erneut auf Facebook gepostet

Die Forscher isolierten die Verbindungen - Milch-, Äpfel-, Bernstein- und Weinsäure - und stellten nach Neutralisierung ihrer Säure fest, dass sie 99,9 Prozent der Zahnbakterien und Keime, die Halsschmerzen verursachen, abtöten. Rotwein sogar ein wenig besser als Weißwein.

Das primäre Desinfektionsmittel im Wein ist also nicht der Alkohol, sondern sein Säuregehalt. Wenn Sie also demnächst ein Kratzen im Hals verspüren, greifen Sie nicht gleich zu Grippostadt & Co., sondern gönnen sich lieber einen Schluck Wein. Aber werden Sie bitte nicht übermütig: Wenn Sie eine Corona-Infektion vermuten, wird ihnen ein Glas Wein auch nicht helfen. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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