Der Leiter der dänischen Naturverwaltung, Bent Rasmussen, versucht derweil Sorgen zu zerstreuen, der Zaun schränke das grenzüberschreitende Zusammenleben ein. Menschliche Aktivitäten würden nicht eingeschränkt werden, versichert er. So soll es neben den 20 permanenten Grenzübergängen an Straßen, Schienen und Wasserwegen zusätzlich wenigstens jeden Kilometer Tore oder spezielle Übertritte an kleineren Wegen und Pfaden geben.
Dennoch: In der deutschen Grenzgemeinde Harrislee ist die Unzufriedenheit mit dem Zaun groß. «Wir halten das für nicht verhältnismäßig», fasst Bürgermeister Martin Ellermann die Stimmung zusammen. Ihn stört ebenso wie viele Landespolitiker, dass gerade in einer Region, die wegen ihres grenzüberschreitenden Zusammenlebens für viele zum Vorbild geworden ist, wieder eine optische Grenze manifestiert wird.
Zusammen mit den vor einigen Jahren von Dänemark wiedereingeführten Grenzkontrollen werfe das kein gutes Licht auf die Region. «Das ist eher kontraproduktiv.» Der Jäger Hans Kristensen von der auf Facebook aktiven Initiative «Vildsvinehegn - nej tak» (Wildschweinzaun - Nein danke) sagt zu dem Bauvorhaben, es handele sich um ein völliges Missverständnis. An der Grenze müsse man sehr lange suchen, bis man jemanden finde, der für den Zaun sei, meint er.
Karten zur Afrikanischen Schweinepest
Friedrich-Loeffler-Institut zur Afrikanischen Schweinepest
Dänisches Umweltministerium zum Zaun
Eurostat zur Fleischproduktion
Facebook-Initiative Vildsvinehegn - nej tak
Infos des Bundeslandwirtschaftsministeriums zur ASP