Wiederholt stand der Astrazeneca-Impfstoff im Verdacht, gefährliche Thrombosen zu begünstigen*. Zusammenhänge ließen sich in vielen Fällen allerdings nicht bestätigen. Beim Tod einer deutschen Frau wurde er jedoch nachgewiesen*.
Zwischenzeitlich hatten mehrere europäische Länder, auch Deutschland, deshalb einen Impfstopp für das Vakzin verhängt. Nach einer Überprüfung vonseiten der EU wurde er dann aber zumeist wieder freigegeben. Die vergangenen Komplikationen sind nun aber nicht der Grund für das Vertrags-Aus.
Im ersten Quartal habe Astrazeneca nur 30 Prozent der versprochenen Lieferungen tatsächlich zur Verfügung gestellt, hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bereits Anfang August streng bemängelt. Offenbar gab es Streitigkeiten um die Ausfuhr.
„Wir haben die Möglichkeit, einen geplanten Export zu verbieten. Das ist die Botschaft an Astrazeneca: Du erfüllst erst deinen Vertrag gegenüber Europa, bevor du beginnst, in andere Länder zu liefern“, sagte von der Leyen in diesem Zusammenhang den Zeitungen der Funke Mediengruppe, „wir wollen ein strukturiertes Vorgehen zur Lösung der Kontroversen in Gang setzen.“
Die Lösung der Kontroversen wurde nun offenbar nicht zu aller Zufriedenheit erreicht. Die EU arbeitet ab Juni nicht mehr mit Astrazeneca zusammen. Der Impfstoff nimmt in Deutschland allerdings eine gewichtige Rolle bei der Impfkampagne ein. Die Priorisierung wurde für das Mittel erst kürzlich aufgehoben. Junge, gesunde Menschen, die einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, können sich ebenfalls damit in den Hausarzt-Praxen impfen lassen. Für den Impf-Fortschritt - vor allem die Immunisierung des breiten Teils der Bevölkerung - war das eine maßgebliche Beschleunigung. Wenn die vorhandenen Dosen aufgebraucht sind, wird es nun aber wohl keine neuen mehr geben. *Merkur.de und kreiszeitung.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.