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Auf dem Weg zur ISS: Astronaut Thomas Pesquet hat mysteriöse Einzeller im Gepäck

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Der Esa-Astronaut Thomas Pesquet auf dem Weg zur Rakete, die ihn zur ISS bringt. Der Franzose hat mysteriöse Einzeller namens „Blob“ im Gepäck.
Der Esa-Astronaut Thomas Pesquet auf dem Weg zur Rakete, die ihn zur ISS bringt. Der Franzose hat mysteriöse Einzeller namens „Blob“ im Gepäck. © Stephane Corvaja/dpa

Der Astronaut Thomas Pesquet bringt ein äußerst seltsames Lebewesen mit an Bord der ISS: Bizarre Einzeller namens „Blob“.

Update vom Freitag, 23.04.2021: Der Franzose Thomas Pesquet und drei weitere Astronaut:innen sind mit einer „Dragon“-Raumkapsel von SpaceX zur Internationalen Raumstation aufgebrochen – mit im Gepäck: mehrere „Blobs“. Die mysteriösen Einzeller von der Erde sollen in der Schwerkraft auf der ISS untersucht werden. Der „Blob“ hat weder Gehirn noch Augen, Gliedmaßen oder einen Magen – dafür aber eine Art „Gedächtnis“. Außerdem kann der Einzeller sein Verhalten anpassen, sich in einem Labyrinth bewegen oder Probleme lösen.

Forschende wollen wissen, ob sich der „Blob“ im Weltall anders verhält als auf der Erde und wie sich die Strahlung im Weltraum auf seine Entwicklung auswirkt. Zwei Experimente soll Thomas Pesquet mit den „Blobs“ durchführen.

Mysteriöses Wesen von der Erde reist zur ISS: „Blob“ im Gepäck von Astronaut Thomas Pesquet

Erstmeldung vom Freitag, 19.03.2021: Nachdem die Astronaut:innen auf der Internationalen Raumstation (ISS) in der Vergangenheit Bakterien entdeckt hatten, die sie wohl unwissentlich selbst mit ins All gebracht hatten, bringt ein Astronaut demnächst bewusst kleine Lebewesen mit zur ISS. Der Franzosse Thomas Pesquet soll bei seiner Reise ins Weltall, die am 22. April starten soll, gleich mehrere Exemplare eines Einzellers namens „Blob“ im Gepäck haben. Es handelt sich dabei um ein mysteriöses Wesen mit wissenschaftlichem Namen Physarum polycephalum oder auch „vielköpfiger Schleim“.

Der „Blob“ scheint reglos, bewegt sich jedoch tatsächlich mit bis zu einem Zentimeter vor Stunde voran, wenn es auf der Suche nach Bakterien, Pilzsporen oder anderer Nahrung macht. Physarum polycephalum ist ein sehr kurioses Wesen: Es sieht aus wie ein gelber, glibberiger Fleck. Ein Gehirn, Augen, Gliedmaßen oder einen Magen hat es nicht – dafür hat der „Blob“ eine Art „Gedächtnis“ und kann sein Verhalten anpassen, Probleme lösen oder sich in einem Labyrinth bewegen.

Astronaut Thomas Pesquet bringt bizarren Einzeller „Blob“ zur ISS

Der Astronaut Pesquet soll auf der ISS erforschen, ob der „Blob“ sich im Weltall anders verhält als auf der Erde. Von Interesse ist für die Forschenden auch, wie sich die Schwerelosigkeit oder die Strahlung im All auf seine Entwicklung auswirken. Pesquet soll zwei Versuche durchführen: Zwei „Blobs“ sollen in einer Umgebung ohne Nahrung beobachtet werden, zwei andere sollen mehrere Nahrungsquellen zur Auswahl haben.

Seinen seltsamen Namen hat der „Blob“ vom Science-Fiction-Horrorfilm „Blob – Schrecken ohne Namen“ aus dem Jahr 1958. In diesem Film ist der „Blob“ allerdings wesentlich gefährlicher als der kleine Einzeller in der Realität: Im Film ist er ein außerirdisches Wesen, das auf der Erde einfällt und Menschen verschlingt.

Den mysteriösen „Blob“ findet man in der freien Natur – beispielsweise in verrottendem Laub oder Baumstümpfen in feuchter und kühler Umgebung. Und künftig gibt es ihn auch auf der ISS.
Den mysteriösen „Blob“ findet man in der freien Natur – beispielsweise in verrottendem Laub oder Baumstümpfen in feuchter und kühler Umgebung. Und künftig gibt es ihn auch auf der ISS. © Stephane de Sakutin/dpa

Der reale „Blob“ besteht aus einer einzigen Zelle, die mitunter mehrere Zellkerne hat. Er kann seine DNA reproduzieren und sich teilen. Lange galt der „Blob“ als ein Pilz, seit den 1990er Jahren wird er zur Gruppe der Myxogastria (Echte Schleimpilze) gezählt. Die meisten „Blobs“ sind gelb, es gibt sie jedoch auch in rot, weiß oder rosa. Zu finden sind sie in verrottendem Laub oder Baumstümpfen in feuchter und kühler Umgebung. (Tanja Banner/mit Material von afp)

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