Küchenchef Torsten Michel reagierte am Brandort betroffen, betonte aber, dass es weitergehen werde. Die Mitarbeiter gingen jetzt zunächst in den Urlaub. "Wir richten den Blick nach vorne", so Michel.
Auf Twitter trauert der Luxusreise-Blogger Norman Pelerinage um das Restaurant: "Was für eine außerordentliche Tragödie. Heute Nacht ist die berühmte Schwarzwaldstube bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Ich habe erst vor 10 Nächten dort im Drei-Sterne-Michelin-Restaurant gegessen. Dieser Abend wird mir nun unvergesslich bleiben - jedoch aus den falschen Gründen."
Auch ein anderer Twitter-Nutzer ist betrübt wegen des Brandes im Gourmet-Tempel: "Pilgerstätte der Sternegastronomie in Deutschland, Schmiede der besten Köche Deutschlands, ältester 3-Sterner, leuchtendes Vorbild, unerreicht, Vergangenheit", schreibt er.
Ein Weinliebhaber aus Schottland ärgert sich: Das Edel-Lokal war noch auf seiner "To-Do-Liste".
Gebrannt hatte es in dem 230 Jahre alten Stammhaus des Hotels. Ein Brandmelder hatte die Feuerwehr gegen 3.20 Uhr alarmiert. Das Hauptgebäude, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Restaurant liegt und in dem 150 Gästezimmer sind, blieb vom Feuer unbehelligt. 63 Bewohner eines weiteren Gästehauses, das an das Stammhaus angrenzte, hatten das Gebäude wegen des Rauchs vorübergehend verlassen müssen. Sie konnten am Sonntagmorgen jedoch in ihre Zimmer zurückkehren. Laut Hotelsprecherin waren an diesem Wochenende alle Zimmer belegt.
Die "Schwarzwaldstube" ist bundesweit bekannt. Küchenchef Michel ist in der Deutschlandausgabe 2020 im Restaurantführer "Gault&Millau" mit 19,5 von 20 Punkten ausgezeichnet worden und gehört mit dieser Punktzahl deutschlandweit zur Spitzengruppe der Küchenchefs. Der "Gault&Millau" zählt mit dem "Guide Michelin" zu den bekanntesten Gourmet-Führern weltweit.
Über viele Jahre hinweg setzte Koch Harald Wohlfahrt in der "Schwarzwaldstube" Maßstäbe und bildete zahlreiche spätere Sterneköche aus.
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mag/dpa