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Mega-Supernova in Erd-Nähe drohte: Forscher lösen mysteriöses Rätsel um Beteigeuze

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Im Sternbild Orion droht eine Mega-Supernova mit Auswirkungen auf die Erde.
Im Sternbild Orion droht eine Mega-Supernova mit Auswirkungen auf die Erde. © ESO, L. Calcada, ESO/ M. Montargès et al.

Der erdnahe Riesenstern Beteigeuze im Sternbild Orion hatte an Helligkeit verloren. Forscher haben den wahren Grund für das Phänomen herausgefunden.

Update 1. Juli 2020: Inzwischen strahlt der Stern Beteigeuze wieder fast so hell wie vor seiner ungewöhnlichen Verdunklung. Warum der Stern an Helligkeit verloren hatte, haben Astronomen um Thavisha Dharmawardena vom Max-Planck-Institut im Fachmagazin The Astrophysical Journal Letters nun erklärt: Weder eine anstehende Supernova noch Staub habe zu der Verdunklung geführt, sondern außergewöhnlich große Sternflecken.

Das entscheidende Anzeichen dafür, dass nicht - wie bisher vermutet - freigesetztes Material des Sterns selbst zu einer Verdunklung geführt hatte, war die Abnahme der Helligkeit im Bereich der Submillimeterwellen. Aus dieser Erkenntnis und den Aufnahmen der großen dunklen Stellen auf dem Stern, ergab sich ein „klarer Hinweis auf riesige Sternflecken, die zwischen 50 und 70 Prozent der sichtbaren Oberfläche bedecken.“ Im Vergleich zu anderen Fällen sind die Sternflecken von Beteigeuze sehr groß. Sternflecken entstehen, wenn Magnetfelder den Energietransport zur Oberfläche behindern.

Womöglich könnten sie ein Anzeichen dafür sein, dass Sterne und ihre Flecken ähnlich wie unsere Sonne Zyklen durchleben. Ob das der Fall ist, versuchen die Forscher nun als nächstes herauszufinden.

Im Sternbild des Wassermanns ist ebenfalls ein Himmelskörper aus unerklärlichen Gründen nicht mehr zu finden. Eine Supernova konnte auch hier nicht beobachtet werden. Zwei Ansätze zur Lösung des Rätsels haben die ESA-Forscher dazu gefasst.

Mega-Supernova in Erd-Nähe drohte: Doch nun die mysteriöse Wende um Beteigeuze

Update 29. April 2020: Der Stern Beteigeuze im Sternbild des Orion sorgte bereits Anfang des Jahres für Furore. Wissenschaftler sind sich einig, dass Beteigeuze am Ende seines Daseins als Supernova explodieren wird. Als nun Ende 2019 die Strahlkraft des Sterns deutlich nachließ, vermutete man, dass es bald so weit sein könnte.

Doch nun die Wende: Schon seit Februar nahm die Strahlkraft von Beteigeuze nach Angaben einer Forschergruppe der Villanova University in Pennsylvania wieder zu. Euronews berichtet, dass US-Astronomen nun sogar davon ausgehen, dass der Stern in Sachen Strahlkraft mittlerweile wieder bei 100 Prozent ist.

Warum Beteigeuze zeitweise nicht so hell strahlte, ist unsicher. Es könnte an bislang unbekannten Vorgängen im Inneren des Sterns liegen oder aber auch an Materie, die Beteigeuze regelmäßig auswirft. Diese könnte den Blick auf den Stern von der Erde aus zeitweise verdunkelt haben.

Mega-Supernova in Nähe der Erde droht: Neues Bild zeigt den Ernst der Lage

Update 18. Februar 2020: Astronomen blicken mit Spannung auf den Riesenstern Beteigeuze im Sternbild Orion. Nun gibt es neue Aufnahmen der möglicherweise direkt bevorstehenden Supernova. Und die Bilder zeigen eine drastische Veränderung der Situation. Im Vergleich mit einer Aufnahme aus dem Januar 2019 wird das deutlich. 

Auffällig: Es gibt hellere und dunklere Stellen auf dem Stern, er scheint seine Form verändert zu haben. Außerdem sind gewaltige Staubwolken rund um den Stern sichtbar. Sie stammen scheinbar aus der äußeren Hülle des Sterns. Die neuen Teleskop-Aufnahmen bestätigen zudem die extreme Verdunklung des Roten Riesen. 

Der Vergleich macht die dramatischen Veränderungen deutlich: Beteigeuze von der Erde aus betrachtet im Januar 2019 und daneben im Dezember 2019.
Der Vergleich macht die dramatischen Veränderungen deutlich: Beteigeuze von der Erde aus betrachtet im Januar 2019 und daneben im Dezember 2019. © ESO/ M. Montargès et al.

Beteigeuze hat in kurzer Zeit zwei Drittel seiner Leuchtkraft verloren. Aufgenommen wurden die Bilder von einem Team der Katholischen Universität Leuven durch das Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile. 

Video: Was steckt hinter diesem Farbenspiel im All?

Universum: Supernova im Sternbild Orion deutet sich an - Beteigeuze könnte explodieren

München - Am Nachthimmel tut sich etwas, was zu einem einmaligen Himmelsspektakel in der Menschheitsgeschichte werden könnte. Der gigantische Stern Beteigeuze - er hat einen etwa 1000-fachen Durchmesser unserer Sonne - könnte sehr bald zu einer Supernova werden und explodieren, vermuten Astronomen der Villanova University in den USA. Der Sternentod hätte auch für uns Menschen auf der Erde unmittelbare Auswirkungen. Anlass zu dieser Vermutung geben aktuelle Beobachtungen.

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Weltall: Roter Riese hat dramatisch an Leuchtkraft verloren - Vorbote einer Supernova?

Die „rote Riese“ Beteigeuze (“Hand der Riesin“), die „linke Schulter“ im Sternbild Orion, hat seit Oktober 2019 dramatisch an Leuchtkraft verloren. Selbst mit bloßem Auge ist das zu erkennen. War der Stern bislang auf Platz 6 der hellsten Objekte am Nachthimmel, liegt er nun noch auf dem 21. Platz. Ein Projekt von Elon Musk und seinem SpaceX-Unternehmen hat ebenfalls gravierende Auswirkungen auf unseren Nachthimmel - Menschen beobachten derzeit ungewöhnliche Himmelserscheinungen.

Einige Forscher sehen darin Indizien für eine bevorstehende Supernova. Beziehungsweise einer Supernova, die sich schon längst ereignet hat und von der Erde aus nun mit Verspätung sichtbar wird, denn Beteigeuze ist rund 640 Lichtjahre entfernt. Das ist nur ein Katzensprung in den Dimensionen des Universums. Nur 4,2 Lichtjahre von unserer Sonne ist hingegen der Stern Proxima Centauri. Die Position des zweiten, um den Stern kreisenden Exoplanet Proxima c könnten die Forschungserkenntnisse nachhaltig verändern.

Gigantische Supernova: Explosion im Universum wäre mit bloßem Auge von der Erde sichtbar

Nie zuvor gab es eine solche Sternenexplosion in Erdnähe, seitdem wir Menschen das Weltall beobachten. Wir Erdenbewohner könnten das Schauspiel aus nächster Nähe erleben - der explodierte Stern würde vermutlich wochenlang so hell am Himmel leuchten, wie heute nur der Vollmond. Selbst tagsüber wäre die Supernova sichtbar.

Zuletzt hatten unsere Vorfahren im Jahr 1604 das Glück, am Sternhimmel auch ohne modernste Teleskope eine Supernova beobachten zu können. Sie ist als Keplers Supernova bekannt, weil sie der Astronom Johannes Kepler dokumentierte. Diese Explosion fand im rund 20.00 Lichtjahre entfernten Sternbild Schlangenträger statt. Nicht vergleichbar also mit dieser extremen möglichen Supernova im Orion Sternbild.

Diese ESO-Grafik zeigt die Nachbarschaft von Beteigeuze zu unserem Sonnensystem.
Diese ESO-Grafik zeigt die Nachbarschaft von Beteigeuze zu unserem Sonnensystem. © ESO, L. Calcada

Stern Beteigeuze könnte explodieren: Es besteht ein Risiko für uns Menschen auf der Erde

Doch die imposante Supernova könnte auch Risiken für die Menschheit mit sich bringen - wenn auch nur geringe. Der Grund sind Neutronen- und Gammastrahlungen, die bei einer solchen Sternenexplosion freigesetzt werden. Der Astronaut und Physik-Professor Ulrich Walter von der TU München gibt auf Anfrage der Welt Entwarnung, weil Beteigeuze dafür doch weit genug entfernt ist: „Wenn in einer Entfernung von bis zu zehn Lichtjahren ein Stern explodiert, würde zumindest die halbe Menschheit ausgerottet. Der akute Strahlungsausbruch dauert nur wenige Stunden. Nur die Hälfte der Erde, die dann in Richtung Supernova blickt, wird von den Neutronen und der Gammastrahlung gegrillt. Auf der anderen Seite des Planeten könnten die Menschen überleben.“ 

Doch ganz ohne Risiko wäre auch die Supernova-Explosion von Beteigeuze für die Menschen wohl nicht. Die irdische Ozonschicht könnte geschädigt werden, was zu mehr UV-Strahlung und damit einem höheren Hautkrebsrisiko führen könnte. 

Lesen Sie auch zum Thema Universum: Britische Astronautin spricht über unsichtbare Aliens auf der Erde Und könnte bald auch das Rätsel um den mysteriösen, neunten Planeten in unserem Sonnensystem geklärt sein?

Supernova im Universum: Wird Beteigeuze tatsächlich zeitnah explodieren? 

Momentan ist jedoch unklar, wie realistisch tatsächlich eine baldige Supernova-Explosion ist. Zwar leuchtete Beteigeuze noch nie so dunkel wie jetzt, seitdem es darüber Aufzeichnungen gibt, aber Astronom Edward Guinan hat dafür auch eine mögliche andere Erklärung. Der US-Fachzeitschrift „National Geographic“ sagte er, das Beteigeuze immer zwei Zyklen habe, die sich überlagern. Seine These: Aktuell falle das Helligkeitsminimum beider Zyklen schlicht zusammen, nur deshalb erscheine der Stern momentan so dunkel. Diese Annahme lässt sich leicht bestätigen oder widerlegen: Eine Periode beträgt 2070 Tage - schon in kurzer Zeit müsste der Stern also wieder heller werden. Geschieht das nicht, so der Astronom Guinan, dann sei „alles möglich“. 

Doch es gibt auch noch weitere Thesen für den extremen Helligkeitsverlust. So könnten außergewöhnlich große Mengen an Staub ins Weltall geschleudert worden sein, die quasi die Sicht beeinflussen. Auch Dichte-Instabilitäten im Stern könnten für die Schwankungen der Helligkeit verantwortlich sein, wie die Astronomin Sarafina Nace von der Universität of California gegenüber space.com mutmaßt. Magnetische Aktivitäten des Sterns werden ebenso als möglicher Grund herangeführt. 

Weltall: Beteigeuze wird nicht alt - ganz anders als unsere Sonne

Ob die Supernova noch zu unseren Lebzeiten sichtbar wird oder nicht: Alt wird Beteigeuze in Weltall-Maßstäben jedenfalls nicht. Der rote Riese ist momentan rund zehn Millionen Jahre alt - und ihm wird keine weitaus längere Lebensdauer prognostiziert. 

Dagegen ist unsere „kleine“ Sonne bereits 4,5 Milliarden Jahre alt - und darf darauf hoffen, erst in der Mitte ihres Lebenszyklus zu sein. Wir Erdenbewohner jedenfalls sollten uns das wünschen... 

Weitere faszinierende Entdeckungen im Universum

Rund 700 Lichtjahre von der Erde entfernt entdeckten Forscher eine „Brezel“ im Weltall. Auch dieses NASA-Foto fasziniert: Es zeigt eine gigantische „Regenbogen-Blase“ im Universum. Sie ist ein Überrest einer Supernova. 

Ein internationales Forscherteam erkundete drei Schwarze Löcher nebeneinander im Kern einer Galaxie - eine außergewöhnliche Entdeckung. Die Rede ist von einem „Schwerkraftmonster“. Ein schwarzes Loch mit ungewöhnlicher Eigenschaft entdeckten jetzt Forscher aus Garching bei München und Chile.

Am Freitag, 10 Januar, kann man zunächst ein anderes besonderes Phänomen am Abendhimmel beobachten: Es handelt sich um eine partielle Halbschattenfinsternis des Mondes. Erst 2022 haben wir erneut die Chance, eine Mondfinsternis in Deutschland zu sehen.

Ein neuer Planet, der der Größe der Erde entspricht und als potenziell bewohnbar gilt: Diese unglaubliche Entdeckung machte nun ein Forschungssatellit der NASA. Ein Satellit der NASA hat außerdem ein mysteriöses Phänomen auf dem Mars entdeckt, das bereits Folge für die Erde hat.

Die 1998 entdeckte Dunkle Energie ist eine wissenschaftliche Revolution. Doch nun widerspricht eine neue Theorie der Entdeckung, die einen Nobelpreis einbrachte.

Astronomen machten nun eine erstaunliche Entdeckung im Weltall: Im Zentrum der Milchstraße wurden sechs Objekte ausgemacht, die sich bisher nicht einordnen lassen.

mag

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Ärzte eines Londoner Krankenhauses erlebten jüngst eine absolut ungewöhnliche Operation: Eine deutsche Musikerin spielte während der OP Geige - aus gutem Grund.

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