Update 18. Februar 2020: Astronomen blicken mit Spannung auf den Riesenstern Beteigeuze im Sternbild Orion. Nun gibt es neue Aufnahmen der möglicherweise direkt bevorstehenden Supernova. Und die Bilder zeigen eine drastische Veränderung der Situation. Im Vergleich mit einer Aufnahme aus dem Januar 2019 wird das deutlich.
Auffällig: Es gibt hellere und dunklere Stellen auf dem Stern, er scheint seine Form verändert zu haben. Außerdem sind gewaltige Staubwolken rund um den Stern sichtbar. Sie stammen scheinbar aus der äußeren Hülle des Sterns. Die neuen Teleskop-Aufnahmen bestätigen zudem die extreme Verdunklung des Roten Riesen.
Beteigeuze hat in kurzer Zeit zwei Drittel seiner Leuchtkraft verloren. Aufgenommen wurden die Bilder von einem Team der Katholischen Universität Leuven durch das Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile.
München - Am Nachthimmel tut sich etwas, was zu einem einmaligen Himmelsspektakel in der Menschheitsgeschichte werden könnte. Der gigantische Stern Beteigeuze - er hat einen etwa 1000-fachen Durchmesser unserer Sonne - könnte sehr bald zu einer Supernova werden und explodieren, vermuten Astronomen der Villanova University in den USA. Der Sternentod hätte auch für uns Menschen auf der Erde unmittelbare Auswirkungen. Anlass zu dieser Vermutung geben aktuelle Beobachtungen.
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Die „rote Riese“ Beteigeuze (“Hand der Riesin“), die „linke Schulter“ im Sternbild Orion, hat seit Oktober 2019 dramatisch an Leuchtkraft verloren. Selbst mit bloßem Auge ist das zu erkennen. War der Stern bislang auf Platz 6 der hellsten Objekte am Nachthimmel, liegt er nun noch auf dem 21. Platz. Ein Projekt von Elon Musk und seinem SpaceX-Unternehmen hat ebenfalls gravierende Auswirkungen auf unseren Nachthimmel - Menschen beobachten derzeit ungewöhnliche Himmelserscheinungen.
Einige Forscher sehen darin Indizien für eine bevorstehende Supernova. Beziehungsweise einer Supernova, die sich schon längst ereignet hat und von der Erde aus nun mit Verspätung sichtbar wird, denn Beteigeuze ist rund 640 Lichtjahre entfernt. Das ist nur ein Katzensprung in den Dimensionen des Universums. Nur 4,2 Lichtjahre von unserer Sonne ist hingegen der Stern Proxima Centauri. Die Position des zweiten, um den Stern kreisenden Exoplanet Proxima c könnten die Forschungserkenntnisse nachhaltig verändern.
Nie zuvor gab es eine solche Sternenexplosion in Erdnähe, seitdem wir Menschen das Weltall beobachten. Wir Erdenbewohner könnten das Schauspiel aus nächster Nähe erleben - der explodierte Stern würde vermutlich wochenlang so hell am Himmel leuchten, wie heute nur der Vollmond. Selbst tagsüber wäre die Supernova sichtbar.
Zuletzt hatten unsere Vorfahren im Jahr 1604 das Glück, am Sternhimmel auch ohne modernste Teleskope eine Supernova beobachten zu können. Sie ist als Keplers Supernova bekannt, weil sie der Astronom Johannes Kepler dokumentierte. Diese Explosion fand im rund 20.00 Lichtjahre entfernten Sternbild Schlangenträger statt. Nicht vergleichbar also mit dieser extremen möglichen Supernova im Orion Sternbild.
Doch die imposante Supernova könnte auch Risiken für die Menschheit mit sich bringen - wenn auch nur geringe. Der Grund sind Neutronen- und Gammastrahlungen, die bei einer solchen Sternenexplosion freigesetzt werden. Der Astronaut und Physik-Professor Ulrich Walter von der TU München gibt auf Anfrage der Welt Entwarnung, weil Beteigeuze dafür doch weit genug entfernt ist: „Wenn in einer Entfernung von bis zu zehn Lichtjahren ein Stern explodiert, würde zumindest die halbe Menschheit ausgerottet. Der akute Strahlungsausbruch dauert nur wenige Stunden. Nur die Hälfte der Erde, die dann in Richtung Supernova blickt, wird von den Neutronen und der Gammastrahlung gegrillt. Auf der anderen Seite des Planeten könnten die Menschen überleben.“
Doch ganz ohne Risiko wäre auch die Supernova-Explosion von Beteigeuze für die Menschen wohl nicht. Die irdische Ozonschicht könnte geschädigt werden, was zu mehr UV-Strahlung und damit einem höheren Hautkrebsrisiko führen könnte.
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Momentan ist jedoch unklar, wie realistisch tatsächlich eine baldige Supernova-Explosion ist. Zwar leuchtete Beteigeuze noch nie so dunkel wie jetzt, seitdem es darüber Aufzeichnungen gibt, aber Astronom Edward Guinan hat dafür auch eine mögliche andere Erklärung. Der US-Fachzeitschrift „National Geographic“ sagte er, das Beteigeuze immer zwei Zyklen habe, die sich überlagern. Seine These: Aktuell falle das Helligkeitsminimum beider Zyklen schlicht zusammen, nur deshalb erscheine der Stern momentan so dunkel. Diese Annahme lässt sich leicht bestätigen oder widerlegen: Eine Periode beträgt 2070 Tage - schon in kurzer Zeit müsste der Stern also wieder heller werden. Geschieht das nicht, so der Astronom Guinan, dann sei „alles möglich“.
Doch es gibt auch noch weitere Thesen für den extremen Helligkeitsverlust. So könnten außergewöhnlich große Mengen an Staub ins Weltall geschleudert worden sein, die quasi die Sicht beeinflussen. Auch Dichte-Instabilitäten im Stern könnten für die Schwankungen der Helligkeit verantwortlich sein, wie die Astronomin Sarafina Nace von der Universität of California gegenüber space.com mutmaßt. Magnetische Aktivitäten des Sterns werden ebenso als möglicher Grund herangeführt.
Ob die Supernova noch zu unseren Lebzeiten sichtbar wird oder nicht: Alt wird Beteigeuze in Weltall-Maßstäben jedenfalls nicht. Der rote Riese ist momentan rund zehn Millionen Jahre alt - und ihm wird keine weitaus längere Lebensdauer prognostiziert.
Dagegen ist unsere „kleine“ Sonne bereits 4,5 Milliarden Jahre alt - und darf darauf hoffen, erst in der Mitte ihres Lebenszyklus zu sein. Wir Erdenbewohner jedenfalls sollten uns das wünschen...
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mag
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