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Bodensee: Angler fischt 2,20-Meter-Koloss und wird übel angefeindet - „Solltest dich schämen“

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Der Fischer Franz Blum hat im Bodensee einen rekordverdächtigen Fang gemacht. Er zog einen über zwei Meter langen Wels aus dem Wasser. Und wird nun angefeindet.

Update vom 1. August 2020: Mehr als 100 Kommentare haben sich bisher unter dem Facebook-Post von Franz Blum angesammelt. „Wahnsinns-Fang, gibt‘s davon noch mehr Fotos oder Videos? Das gehört unbedingt ins Fernsehen“, schreibt eine Nutzerin, die nach eigenen Angaben für einen TV-Sender arbeitet. Und wird von Blum enttäuscht: „Leider habe ich kein Video gemacht! Nur schnell ein Foto mit meiner Tochter. Musste ihn schnell verarbeiten, nicht dass die Fleischqualität darunter leidet!“

Franz Blum wird auch angefeindet: „Vom Morden auch noch Videos machen? Er hatte auch nur das eine Leben, schämen solltest du dich.“ Seine Reaktion fällt klar aus: „Möchte dich doch bitten, dass du alles genau liest, bevor du so schlaue Kommentare von dir lässt! Es gibt kein Video! Die Ente, die die Fressmaschine im Magen hatte, hatte auch nur ein Leben! Und ja ich bin stolz darauf, Berufsfischer sein zu dürfen. Es ist für Laien sicher schwer zu verstehen, aber der Fraßdruck von diesen Riesen ist enorm und der Bestand im Bodensee alles andere als bedroht.“ 

Auch andere gehen auf den Fischer los. „So ein ätzender Trophäenjäger, solche Welse in der Größe schmecken nicht mehr besonders, zu alt, und ja der Wels frisst viele andere Fische, aber der Kormoran schädigt den Fischbestand tausendmal mehr“, schreibt ein Nutzer. Etwas zurückhaltender fällt diese Kritik aus: „Aber ma ganz ehrlich, nen Foto hätt doch gereicht..nicht wahr?! Vielleicht noch max. messen, aber dann ab damit wieder in den See. Denn da hat der Waller schon so viele Jahre überstanden und dann sowas. Einfach nur traurig. Und mal ganz abgesehen davon schmeckt er sowieso nicht mehr, in solch einem Alter. Also nicht durchdachte Aktion.“

Viele Angler-Kollegen und Facebook-Nutzer bringen Franz Blum hingegen einfach nur Respekt entgegen: "Petri Heil!.....Sauberes Riesengerät" und "Super Fang; gratuliere!!", heißt es in den Kommentaren. Der mächtige Fang polarisiert also mächtig.

2,20 Meter lang: Angler macht Wahnsinns-Fang im Bodensee - doch die Sensation ist eine andere

Unsere Erstmeldung vom 29. Juli 2020: Bregenz/Bodensee - „Da schaut auch der Berufsfischer mal richtig groß aus der Wäsche“, kommentiert Angler Franz Blum seinen Wahnsinns-Fang aus dem Bodensee. Er hatte gerade einen 2,20 Meter langen Wels aus dem Gewässer gezogen, seine Begeisterung darüber kann er nicht verbergen.

Bregenz: Bodensee-Angler fing schon im Vorjahr noch größeren Fisch

Es ist nicht das erste Mal, dass Blum ein Riesen-Fisch ins Netz geht: Die eigentliche Sensation liegt bereits ein Jahr zurück, wie sich in den letzten Tagen herausstellte. 2019 angelte er sogar einen 2,70 Meter langen Wels und präsentierte ihn - wie dieses Mal - auf seiner Facebook-Seite. Bisher hatte er angenommen, dass dieser nur 2,45 Meter lang war, nach Begutachtung durch einen Fachmann stellte sich nun heraus, dass der Fisch von damals deutlich länger war.

Damit schrammt er nur knapp am Weltrekord für den größten Wels, der jemals geangelt wurde, vorbei. Den Rekord hält ein Franzose mit 2,74 Meter inne*. Blum wurde in einem Interview mit vol.at nach seinem Erfolgsrezept gefragt: „Ich würde gern sagen, es ist Können. Aber dass so ein großer Fisch in unsere Netze geht, ist einfach Glück“, sagte der Fischer.

Bodensee: Welse haben keine natürlichen Feinde: „Da macht man nichts Schlechtes“

Das 2,70-Monstrum ist wohl der größte Fisch, der im Bodensee jemals gefangen wurde. Der Spezialist selbst geht aber davon aus, dass in Zukunft noch größere Welse gefangen werden, denn sie sind Räuber, hören nie auf zu wachsen und haben im drittgrößten See Europas keine natürlichen Feinde. Sie können bis zu 80 Jahre alt werden, schätzen Wissenschaftler.

Der neueste 2,20-Fang wird bereits in Blums Restaurant „Fränzle“ als Filetrücken zum Verzehr angeboten. Der Rest des Fisches wird geräuchert. Der Rekordfisch aus dem Jahr 2019 ziert nun den Innenraum des Restaurants. Blum muss sich ob seiner Fänge auch immer wieder Kritik stellen. Der Fischer entgegnet: „Da macht man nichts Schlechtes, sondern für den See eher etwas Gutes. So ein Riesenwels übt einen enormen Fraßdruck auf die restliche Tierwelt aus“. Man darf gespannt sein, was in Bregenz als nächstes aus dem See gezogen wird.

Auch in der Elbe zog ein Angler einen Riesen-Wels aus dem Wasser* - er ist ebenfalls in Flüssen zuhause. Beim Tauchen in dem westfälischen Fluss Lippe sind zwei Laien auf ein bislang unentdecktes Bootswrack* gestoßen. Forschern liefert der Fund Auskunft über das Mittelalter. (epp)

Die NASA in den USA hat einen Rekord-Asteroiden entdeckt. Dieser raste heimlich von der Sonne Richtung Erde zu. *tz.de ist Teil des Ippen-Redaktionsnetzwerks.

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