Update vom 18. März, 17.30 Uhr: Fazit: Die Europäische Arzneimittel-Agentur empfiehlt, die Impfungen gegen das Coronavirus mit dem Impfstoff von Astrazeneca fortzusetzen. Das gab die EMA an diesem Donnerstagnachmittag in Amsterdam bekannt.
Mehrere EU-Länder, darunter auch Deutschland, hatten die Impfungen zuvor wegen mehrerer Thrombose-Fälle im zeitlichen Zusammenhang mit den Impfungen vorübergehend eingestellt. Laut EMA gebe es aber „bisher keinen nachweisbaren Zusammenhang“ zwischen den aufgetretenen Hirnvenen-Thrombosen und Verimpfungen mit Astrazeneca. Noch am Montag hat der deutsche Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) bei „hart aber fair“ in der ARD gesagt: „Die Thrombosen sind eine Komplikation des Impfstoffs. Das wird dabei rauskommen. Ich rechne damit, dass die Prüfung ungefähr eine Woche dauern wird und dass man danach eine klare Warnung ausspricht.“ Weder das Eine noch das Andere passierte nun.
Im Gegenteil: Der Wirkstoff sei in EU und Großbritannien bereits mehr als 18 Millionen Menschen verimpft worden und es habe fast keine Berichte über schwere Nebenwirkungen gegeben, erklärte die EMA. Der Impfstoff habe vielmehr eine hohe bis sehr hohe Wirksamkeit, heißt es in der Begründung weiter, und Astrazeneca habe für die Corona-Impfkampagne eine große Bedeutung. Die Empfehlung zusammengefasst: Es soll weiter geimpft werden, weil der Nutzen um ein Vielfaches größer sei als mögliche Risiken.
Update, 17.27 Uhr: Das war es auch schon mit der Pressekonferenz der EMA in Amsterdam!
Update, 17.23 Uhr: Gibt es eine Risikogruppe mit Blick auf Thrombosen und Impfungen? „Insbesondere jüngere Frauen“*, lautet die Antwort der EMA, im Moment sei es „aber noch zu früh“ für eine zweifelsfreie Aussage. So könne es sein, dass „in dieser Bevölkerungsgruppe in manchen Ländern mehr geimpft wurde“. Auch das müsse „noch eingehend untersucht werden“.
Update, 17.20 Uhr: Wie konnte es zu den Hirnvenen-Thrombosen kommen? Im Augenblick sieht die EMA nicht genügend Informationen, „um eine Warnung auszusprechen“. Es bräuchte „weiterführende Untersuchungen“.
Update, 17.15 Uhr: Das Ergebnis: Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA empfiehlt die Fortsetzung der Impfungen mit Astrazeneca in der Europäischen Union (EU) und damit auch in Deutschland.
Update, 17.12 Uhr: Die entscheidende Botschaft der EMA-Expertin Frau Dr. Sabine Straus: „Es konnte kein eindeutiger Zusammenhang hergestellt werden.“ Die Thrombosen und die Impfungen stünden nicht einwandfrei in Verbindung zueinander. Es soll aber im Beipackzettel einen Hinweis geben und Ärzte sowie Krankenpfleger nochmal darauf hingewiesen werden.
Update, 17.10 Uhr: Eine Expertin der EMA schilderte, dass rund um die Uhr an der Einschätzung gearbeitet worden sei. Insbesondere die Blutgerinnsel seien als Nebenwirkung auf den Prüfstand gekommen. Immer wieder ist von „extrem seltenen Fällen“ die Rede, „in den ersten vier bis 17 Tagen nach der Verimpfung“. Nochmal zur Einordnung: In Einzelfällen waren Hirnvenen-Thrombosen nach Impfungen mit Astrazeneca festgestellt worden.
Update, 17.08 Uhr: Laut Cooke seien in der EU bereits mehr als sieben Millionen Menschen mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpft worden, in Großbritannien seien es mehr als elf Millionen Menschen.
Update, 17.06 Uhr: Laut EMA werden die Nebenwirkungen stets nachvollzogen und verfolgt. „Dieses Vakzin hat mindestens 60 Prozent Effizienz in der Vermeidung von Covid-19 erwiesen“, sagt sie und erklärt, dass andere Daten noch eine viel höhere Wirksamkeit ausweisen würden.
Die Experten der EMA hätten tagelang intensiv gearbeitet, um zu einer Einschätzung zu kommen. Auch medizinische Experten zum Thema Thrombose seien gehört worden. „Wenn man Millionen Menschen impft, ist es nicht ausgeschlossen, dass schwere Nebenwirkungen auftreten können. Es geht darum, diese schnell zu identifizieren und einen Zusammenhang zur Impfung herzustellen“, erklärt Cooke weiter.
Update, 17.03 Uhr: Der Ausschuss für Risikobewertung sei zu einer Schlussfolgerung gekommen: „Dies ist ein sicherer und guter Impfstoff. Der Schutz, den er Menschen vor Krankenhausaufenthalten bietet, überwiegt. Es hat eine Anzahl von sehr seltenen und sehr schwerwiegenden Fällen von Hirn-Thrombosen gegeben“, erklärt EMA-Direktorin Emer Cooke.
Aufgrund der Auswertungen von Daten und Krankenhausberichten könne ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden. Deshalb schlägt die EMA vor, dass es einen Produkthinweis auf die Nebenwirkung gibt, damit diese besser angegangen werden kann.
Update, 17.02 Uhr: Los geht es mit der EMA-Pressekonferenz in Amsterdam!
Update vom 18. März, 16.50 Uhr: Gleich geht es los mit der Pressekonferenz der EMA zum Astrazeneca-Impfstoff. Wir sind hier live für Sie dabei!
Update vom 18. März, 16.15 Uhr: Die EMA hat sich geäußert - zumindest dazu, wann die Pressekonferenz zu Astrazeneca im wahrsten Sinne des Wortes über die Bühne gehen soll. 17 Uhr ist der neue Termin.
Update vom 18. März, 16.05 Uhr: Noch läuft die Pressekonferenz der EMA nicht. In Amsterdam wird sich offenbar noch weiter beraten. Hier verpassen Sie nichts.
Update vom 18. März, 15.50 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) macht sich große Sorgen, dass Astrazeneca in Deutschland auch im Falle einer Zulassung durch die EMA überhaupt noch vom Großteil der Bürger akzeptiert wird.
Der Franke bringt deshalb Impfungen „auf eigenes Risiko“ ins Spiel. „Ich würde es auch nicht wegschmeißen, auch wenn es nicht zugelassen wird“, sagte der CSU-Chef an diesem Donnerstag nach der digitalen Länderkonferenz in München.
Update vom 18. März, 15.30 Uhr: Um 16 Uhr soll sich die EMA zu Astrazeneca äußern. Das ist der neueste Stand. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Update vom 18. März, 15.10 Uhr: Nach der Konferenz der Regierungschefs der Bundesländer läuft eine Pressekonferenz mit Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Beide Regierungschefs auf Länderebene werben nachdrücklich für Vertrauen in und weitere Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca gegen das heimtückische Coronavirus. Zudem teilen beide Politiker mit, dass der verschobene Impf-Gipfel zwischen Bund und Ländern am morgigen Freitag nachgeholt werden soll.
Update vom 18. März, 14.45 Uhr: Großbritannien lässt Deutschland bei den Corona-Impfungen ganz schön alt aussehen. Mitte März hat das Vereinigte Königreich bereits mehr als 25 Millionen Menschen eine Erstimpfung gegen das Coronavirus verabreicht.
Zum Vergleich: Laut Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums waren es in Deutschland am 18. März 6,97 Millionen Erstimpfungen. Und während es in der Bundesrepublik große Bedenken gegen Astrazeneca gibt, wird zwischen London, Cardiff und Manchester geimpft, was Astrazeneca hergibt.
„Die britsiche Arzneimittelbehörde hält ihn für sicher. Und er rettet Leben“, sagte Großbritanniens Außenminister Dominic Raab im Gespräch mit RTL/n-tv.
Update vom 18. März, 13.35 Uhr: Sind die Nebenwirkungen von Astrazeneca zu riskant? Dieser Frage ist in den vergangenen Tagen die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA nachgegangen - und wird sich wohl im Verlauf des Donnerstags dazu äußern.
Inzwischen gebe es 13 gemeldete Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen mit dem Wirkstoff gegen Corona, teilt derweil das Bundesgesundheitsministerium mit. Ob die Bedenken in der Bevölkerung zerstreut werden können?
Update vom 18. März, 12.15 Uhr: Immer mehr Punkte zur EMA-Entscheidung zu den Impfungen mit Astrazeneca dringen nach außen. Und die Einzelheiten haben es in sich.
Wie der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, der Rheinischen Post erklärte, könnte es bei den Risiken einen Zusammenhang zwischen Rauchen, der Anti-Baby-Pille für die Frau als Verhütungsmittel und Impfungen* geben.
Er schließt deshalb Einschränkungen wie zum Beispiel Impfungen mit Astrazeneca „etwa nur für bestimmte Altersgruppen oder beispielsweise ohne gleichzeitige Nutzung der Pille“ nicht aus.
Erstmeldung vom 18. März: München/Amsterdam - Es gab reichlich Diskussionen. Einmal mehr in der Coronavirus-Pandemie in Deutschland. Diesmal als Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)* den vorläufigen Impfstopp mit Astrazeneca in der Bundesrepublik wegen Bedenken um mögliche Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca verkündete.
Zuvor hatte es sieben Thrombose-Fälle nach Impfungen mit dem Wirkstoff des schwedisch-britischen Herstellers gegeben - samt gesellschaftlicher Verunsicherung.
An diesem Donnerstag (18. März) nun will die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA ihre Empfehlung für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) aussprechen. Schon im Vorfeld sickerten erste Erkenntnisse nach den Prüfungen der bisher vorhandenen Daten zu den Impfungen mit Astrazeneca durch.
Wie die Bild (hinter einer Bezahlschranke) berichtet, wurden 15 Fälle (elf Frauen, vier Männer) zur Kenntnis genommen, in denen Geimpfte eine sogenannte tiefe Venen-Thrombose aufwiesen. Ein Trend sei jedoch nicht erkennbar. Mehr noch: Die bisher registrierten Thrombose-Fälle seien „signifikant geringer als die erwartete Anzahl an Ereignissen“. Es deutet sich also eine Empfehlung zum Weiterimpfen mit dem Mittel an.
Verfolgen Sie alle Entwicklungen zu den Astrazeneca-Impfungen hier im News-Ticker. (pm) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA