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Astrazeneca: RKI-Chef Wieler und Merkel-Sprecher geimpft - Frankreich meldet drei neue Blutgerinnsel-Fälle

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Die Niederlande haben vorläufig die Corona-Impfungen mit Astrazeneca für alle gestoppt. In Frankreich wurden nun drei neue Fälle von Blutgerinnseln festgestellt.

Update vom 3. April, 21.15 Uhr: Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, und Regierungssprecher Steffen Seibert haben sich am Samstag mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca impfen lassen.

„Ich bin froh und glücklich, dass ich heute Vormittag mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft wurde“, erklärte Wieler in einem Beitrag auf Twitter. Der RKI-Präsident bedankte sich bei den Mitarbeiter*innen der Berliner Impfhotline und des Impfzentrums. „Mit jeder Impfung rückt das Pandemie-Ende näher“, so Wieler.

Seibert teilte auf Twitter ein Foto seiner Impfbescheinigung. „Osterglück eines 60-Jährigen: Erstgeimpft mit Astrazeneca“, schrieb er dazu. „Danke an alle im Impfzentrum Flughafen Tegel, die dort so eine freundliche und positive Atmosphäre schaffen.“ Beide Männer sind 60 Jahre alt. In Berlin und vielen anderen Bundesländern können sich jetzt Menschen ab 60 mit dem Astrazeneca-Vakzin impfen lassen, obwohl sie in der Impfreihenfolge eigentlich weiter hinten stehen.

Astrazeneca-Impfung: Frankreich meldet drei neue Blutgerinnsel-Fälle

Update vom 3. April, 18.48 Uhr: Frankreichs Medikamentenbehörde hat drei neue Fälle mit Thrombosen an „atypischen“ Stellen nach einer Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca festgestellt. In der Woche zwischen dem 19. und 25. März seien diese Blutgerinsel-Fälle im Zusammenhang mit dem Impfstoff gemeldet worden, teilte die Behörde ASNM mit.

Seit Beginn der Astrazeneca-Impfungen seien in Frankreich damit zwölf Fälle, darunter vier Todesfälle, aufgetreten. Bei den gemeldeten Fällen traten die Thrombosen meist im Hirn innerhalb von neun Tagen nach der Impfung auf. Betroffen sind hauptsächlich Frauen. In neun Fällen waren die geimpften Personen jünger als 55 Jahre, in drei Fällen älter.

Frankreichs oberste Gesundheitsbehörde empfiehlt die Corona-Impfung mit Astrazeneca bereits nach dem kurzzeitigen Impf-Stopp Mitte März nur noch für Menschen über 55 Jahre. Bis zum 25. März wurde das Präparat von Astrazeneca in Frankreich rund 1,9 Millionen Mal verimpft.

Astrazeneca: Niederlande setzen Impfungen vorerst für alle aus

Update vom 3. April, 16.30 Uhr: Die Niederlande haben die Impfung mit dem Präparat des Herstellers Astrazeneca vorläufig eingestellt. Zunächst hatte das Gesundheitsministerium am Freitagabend beschlossen, Personen im Alter unter 60 Jahren nicht mehr mit dem Astrazeneca-Vakzin zu impfen. Grund für den vorläufigen Impf-Stopp waren fünf Thrombose-Meldungen bei Frauen im Alter von 25 bis 65 Jahre nach Impfung. Eine Person war gestorben. Es wird nach Angaben der Behörden noch untersucht, ob es einen Zusammenhang mit der Impfung gibt.

Am Samstag entschieden die Gesundheitsämter nach Beratung mit dem Ministerium, alle Astrazeneca-Impfungen auszusetzen, um Verschwendung vorzubeugen. Noch rund 700 Personen in der Altersgruppe über 60 sollten in den nächsten Tagen mit Astrazeneca geimpft werden. Da nicht garantiert werden konnte, dass bei wenigen Personen pro Impfzentrum tatsächlich der gesamte Impfstoff aus einer Ampulle auch genutzt werden konnte, hat man diese Termine vorläufig abgesagt. Der Impf-Stopp soll vorläufig bis zum 7. April gelten. Bisher wurden in den Niederlanden rund 400.000 Personen mit Astrazeneca geimpft.

Corona-Impfstoff: Britische Behörde positioniert sich zu Astrazeneca - „Vorteile überwiegen Risiken“

Update vom 3. April, 13.19 Uhr: Kurz nachdem die MHRA von einem „sehr geringen“ Risiko gesprochen hat (siehe Erstmeldung unten) eine schlechte Nachricht. In Großbritannien sind bisher sieben Menschen nach einer Astrazeneca-Corona-Impfung an Blutgerinnseln gestorben. Das teilte die britische Gesundheitsbehörde am Samstag der Nachrichtenagentur AFP mit.

Die Untersuchungen der Thrombose-Fälle dauerten an, hieß es.

Unsere Erstmeldung vom 3. April: London - In Großbritannien sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden nach landesweit mehr als 18 Millionen Astrazeneca-Impfungen bisher 30 Fälle von gefährlichen Blutgerinnseln registriert worden. Das Risiko einer solchen Erkrankung sei damit „sehr gering“, erklärte am Freitag die britische Arzneimittelbehörde (MHRA). „Die Vorteile der Impfung übertreffen weiterhin die Risiken.“

Frankreich* meldete derweil zwei weitere Todesfälle nach Impfungen mit Astrazeneca. In den Niederlanden wird das Vakzin vorerst nicht mehr eingesetzt. Das britisch-schwedische Pharmaunternehmen Astrazeneca vermarktet seinen Coronavirus-Impfstoff in der EU künftig unter dem Namen Vaxzevria.

Corona-Impfung von Astrazeneca (Vaxzevria): Frankreich meldet drei neue Thrombose-Fälle

Die MHRA rief alle Briten auf, weiter zum Impfen zu gehen. Das Impfen sei das einzige effiziente Mittel, um Todesfälle und schwere Erkrankungen aufgrund einer Corona-Infektion zu vermeiden, betonte die Behörde.

Die französischen Behörden meldeten am Freitag drei neue Fälle von gefährlichen Blutgerinnseln und zwei Verstorbene nach Astrazeneca-Impfungen. Insgesamt seien damit nun zwölf Fälle und vier Tote im zeitlichen Zusammenhang mit der Verabreichung des Vakzins verzeichnet worden, erklärte die Arzneimittelbehörde ANSM. Sie betonte zugleich, dass das Risiko von Blutgerinnseln sehr gering sei.

Corona-Impfstoff-Empfehlung: Niederlande entscheiden sich im Fall Astrazeneca wie Deutschland

Wie zuvor bereits Deutschland entschieden sich die Niederlande am Freitag, Menschen im Alter von unter 60 Jahren vorerst nicht mehr mit dem Vakzin von Astrazeneca (Vaxzevria) zu impfen. Es seien fünf neue Fälle von gefährlichen Blutgerinnseln gemeldet worden, teilte Gesundheitsminister Hugo de Jonge mit. Betroffen seien Frauen im Alter von 25 bis 65 Jahren, eine von ihnen sei gestorben.

Der Minister betonte zugleich, dass es sich um eine Vorsichtsmaßnahme handele. Diese solle bis zu einer neuen Stellungnahme der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zu diesem Thema gelten, die am 7. April erwartet werde. Rund 10.000 für kommende Woche geplante Impfungen von Mitarbeitern des Gesundheitswesens im Alter unter 60 würden nun ausgesetzt.

Die Bundesregierung hatte am Dienstag beschlossen, das Astrazeneca-Vakzin nur noch an Menschen über 60 Jahren zu verimpfen. Hintergrund sind Thrombose-Fälle vor allem bei jüngeren Frauen. (AFP/frs)*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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