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Corona-Studie mit neuen Erkenntnissen: So tödlich ist das Virus wirklich

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Weltweit forschen Wissenschaftler zu Corona. Nun hat renommierter Forscher die Corona-Sterblichkeitsrate untersucht - mit überraschendem Ergebnis.

Kassel - Die Corona-Krise hält die Welt weiter in Atem. Um die Pandemie schnellstmöglich zu beenden, forschen Wissenschaftler auf dem gesamten Globus - und fast täglich gibt es neue Erkenntnisse über das Coronavirus. Nun sorgt eine neue Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Aufsehen. Scheinbar ist Corona doch nicht so tödlich, wie Virologen weltweit bisher angenommen hatten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Metastudie der Stanford University.

Neue WHO-Studie bestimmt die Sterblichkeitsrate von Corona

Die Studie stammt von dem renommierten Wissenschaftler John P.A. Ioannidis. Er ist Professor für Medizin und Epidemiologie an der Stanford University. Der Forscher hat für seine Corona-Studie insgesamt 61 weltweite Antikörper-Studien ausgewertet. So konnte er ungefähr die tatsächliche Infektionsrate mit dem Coronavirus herausfinden.

Für seine Einschätzung von Infektionssterblichkeiten teilte Ioannidis die Anzahl der Corona-Todesfälle durch die Anzahl der vermutlich Infizierten einer Region. Die Ergebnisse seiner Corona-Studie korrigierte der Forscher um die Anzahl der getesteten Antikörper-Typen. In seine Berechnungen nahm er auch vorläufige nationale Einschätzungen mit auf. Ioannidis bekam so viele unterschiedliche Resultate und errechnete einen Durchschnitt der Infektionssterblichkeit über 51 Standorte hinweg.

Neue WHO-Studie: Corona-Infektionssterblichkeitsrate wohl geringer als bisher angenommen

Das Ergebnis: Die durchschnittliche Infektionssterblichkeitsrate liegt bei 0,23 Prozent. Allerdings schwankt die Rate je nach Bevölkerungsgröße und Altersgruppe zwischen 0,05 und 0,57 Prozent. Zum Vergleich: Top-Virologe Christian Drosten geht von einer Corona-Infektionssterblichkeit von rund einem Prozent in Deutschland aus. Das Robert-Koch-Institut geht sogar von einer Sterblichkeitsrate von 3,1 Prozent aus.

Die Antikörper-Studien sind nicht perfekt. Das räumt auch Studien-Autor Ioannidis ein. Man wisse nicht genau, ob die Forschungsergebnisse zur Corona-Sterblichkeitsrate tatsächlich ein repräsentatives Bild abzeichnen. Trotzdem: Der renommierte Wissenschaftler geht davon aus, dass die meisten Gebiete eine Infektionssterblichkeit von unter 0,2 Prozent aufweisen.

Die neuen Ergebnissen der Studie zeigen laut Ioannidis, dass das Coronavirus zwar tödlicher als die Grippe ist - jedoch nicht so gefährlich, wie bisher angenommen. (Jan Wendt)

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