1. Startseite
  2. Welt

Corona-Impfstoff: Druck auf die europäische Zulassungsbehörde EMA wächst

KommentareDrucken

Impfen gegen das Coronavirus: Deutschland und Europa wollen noch vor dem Jahreswechsel starten. Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat ihren Terminplan jetzt auch für Moderna umgeschmissen.

Update vom 18. Dezember, 10.26 Uhr: In den USA steht der Impfstoff Moderna kurz vor einer Notfallzulassung. Ein Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat grünes Licht gegeben. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, wann die FDA den Impfstoff einsetzt. Der Moderna Mittel hat in den Studien bisher eine hohe Wirksamkeit von 94 Prozent bewiesen.

Von 30.350 Studienteilnehmern in der dritten Testphase bekam die eine Hälfte den Impfstoff mRNA-1273, die andere Hälfte ein Placebo. In der Gruppe mit dem Placebo infizierten sich in der Folgezeit 185 Menschen mit dem Coronavirus, in der geimpften Gruppe kam es nur zu 11 Fällen. Von 30 schweren Verläufen trat keiner unter den Geimpften auf.

Corona-Impfstoff von Moderna - EMA ändert Zeitplan

Update vom 17. Dezember, 10.14 Uhr: Es geht jetzt doch alles ganz flott: nach dem Corona-Impfstoff von BionTech und Pfizer will die europäische Arzneimittelbehörde EMA früher als geplant über die Zulassung des Moderna-Impfstoffs entscheiden.

Die in Amsterdam ansässige Behörde teilte am Donnerstag mit, Moderna habe vorzeitig weitere Daten geliefert, sodass eine außerordentliche Sitzung für den 6. Januar angesetzt worden sei, „um die Prüfung möglichst abzuschließen“. Ursprünglich war die Moderna-Entscheidung für den 12. Januar vorgesehen.

Corona-Impfstoffe für Deutschland und Europa

Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMAEU-KommissionImpfstart in der EU und in Deutschland
BionTech (Mainz) & Pfizer21. Dezemberbinnen zwei Tagen will die EU-Kommission über die Zulassung entscheiden27./28./ 29. Dezember 2020
Moderna (USA)6. Januark.A.k.A.
Astrazeneca
Sanofi-GSK
Janssen Pharmaceutica
Curevac (Tübingen)

Update vom 15. Dezember, 11.37 Uhr: Die EU-Zulassungsbehörde EMA soll den Biontech-Impfstoff offenbar schon am 23.12. zulassen. Das geht aus Bild-Informationen aus Kreisen der EU-Kommission und der Bundesregierung hervor. Auch Gesundheitsminister Spahn bestätigt dieses Vorhaben kurz vor Weihnachten. Laut seinen Aussagen soll bereits zum Jahresbeginn geimpft werden. Weitere Informationen lesen Sie im News-Ticker.

Corona-Impfstoff: FDP kritisiert geplante Verordnung heftig - Impfpflicht für Bundeswehr im Gespräch

Update vom 14. Dezember, 14.02 Uhr: Für die rund 180.000 Soldaten der Bundeswehr könnte demnächst eine Impfpflicht gegen Covid-19 kommen. Nach Informationen von Spiegel.de prüfe das Bundesverteidigungsministerium derzeit einen entsprechenden Vorschlag. Der zuständige Generalarzt der Truppe habe dem Verteidigungsministerium per Vorlage empfohlen, die Impfung in den sogenannten Basisimpfschutz für alle Soldaten aufzunehmen.

Stimmt das Verteidigungsministerium dem zu, wäre die Impfung für alle Soldaten eine „duldungspflichtige Maßnahme“. Dazu gehören bisher für Soldaten bereits eine Reihe von Standardimpfungen zum Beispiel gegen Tetanus, Diphterie und Polio, Keuchhusten, Grippe, Mumps, Masern und Hepatitis.

Für die Bevölkerung lehnt die Bundesregierung dagegen eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus ab.

Coronavirus-Impfung: EU wartet noch auf Zulassung

Update vom 14. Dezember, 11.20 Uhr: In Großbritannien wird seit Dienstag der Corona-Impfstoff gespritzt.. Auch in den USA wurde der Impfstoff von Biontech und Pfizer zugelassen. In der EU wartet man noch auf eine Zulassung. „Wir haben als EU die Impfstoffentwicklung erfolgreich unterstützt und uns gemeinsam Impfdosen gesichtet“, schrieb Gesundheitsminister Jens Spahn am Sonntag. „Alle nötigen Daten zu Biontech liegen vor. [...]. Eine Prüfung der Daten und die Zulassung durch die EMA sollten schnellstmöglichst erfolgen“, so Spahn weiter.

Bis zum 29. Dezember soll die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) über die Zulassung entscheiden. Auch nationale Behörden wie das Paul-Ehrlich-Institut in Deutschland sollen ihren Sachverstand mit einbringen. „Dann wird der Impfstoff sofort ausgeliefert, dann wird es im Januar losgehen“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Indes hagelt es Kritik von Seiten der FDP.

Corona-Impfstoff in Deutschland: Kritik von der FDP - „Man hätte längst...“

„Seit Monaten hören wir aus dem Kanzleramt und von den Ministerpräsidenten, dass im Winter eine zweite Welle zu erwarten sei und dass es dann alsbald mit dem Impfen losgehen werde, trotzdem wurden für beides praktisch kaum Vorbereitungen getroffen“, kritisierte Stephan Thomae, stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion. Längst hätte man leerstehende Veranstaltungsorte als Impfzentren einrichten und Impfverzeichnisse anlegen können.

Corona: „Hier geht es um Leben und Tod“ - FDP kritisiert geplante Impfstoff-Verordnung

Weiter bemängelte die FDP, dass die Bundesregierung die Entscheidung, in welcher Reihenfolge bestimmte Bevölkerungsgruppen geimpft werden sollen, mit einer einfachen Verordnung regeln wird. „Rechtsverordnungen sind in Ordnung, wenn es um technische Abläufe geht, aber hier geht es um Leben und Tod, deshalb braucht es dafür ein Gesetz, über das dann der Bundestag berät“, so Thomae.

Hintergrund deiner Prioritätensetzung für Impfungen ist, dass zu Beginn noch nicht genug Impfstoff für alle Interessierten verfügbar sein dürfte. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hatte zuletzt einen Entwurf für eine Empfehlung hinsichtlich dessen veröffentlicht. Endgültig festlegen soll die Prioritäten eine Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums. Viele logistische und praktische Fragen sind allerdings - etwa dreieinhalb Wochen vor den voraussichtlich ersten Impfungen in Deutschland - noch nicht abschließend geklärt.

So wie die Impfung vorbereitet werde, habe er Zweifel, ob im Herbst 2021 auch der Hälfte der Bevölkerung, die keiner der prioritären Gruppen angehört, ein Impfangebot gemacht werden könne, sagte Thomae. Eine langfristige Strategie sei nicht zu erkennen. „Der Impfschutz hält, wie bei einer Grippe-Impfung ja nicht ewig, da kann es sein, dass mitten in der Phase, in der eigentlich die Jüngeren ohne Vorerkrankungen und systemrelevante Jobs geimpft werden sollen, wieder die Gruppe der Über-80-Jährigen an der Reihe ist.“

Ein Mitglied des medizinischen Fachpersonals hält mit Handschuhen eine Ampulle des Coronavirus-Impfstoffes in der Hand.
So sieht er aus der Coronavirus-Impfstoff von Biontech/Pfizer - nach den Briten werden jetzt die ersten Kanadier damit geimpft. © Victoria Jones/dpa/picture alliance

Corona-Impfstoff: Beginn Deutschland früher als der Rest der EU? - „Wir würden niemandem etwas wegnehmen“

Die FDP hält es auch nicht für notwendig zu warten, bis jedes nationale Institut die europäische Zulassung des Impfstoffes von Biontech und Pfizer nachvollzogen habe. Aus seiner Sicht spreche nichts dagegen, in Deutschland ein paar Tage früher mit den Impfungen zu beginnen, sollte das für die anschließende nationale Zulassung zuständige Paul-Ehrlich-Institut seine Arbeit dazu abgeschlossen haben. Schließlich sei die Verteilung der Impf-Dosen unter den EU-Staaten bereits geregelt und funktioniere nicht wie ein Windhund-Rennen, „wir würden also niemandem etwas wegnehmen“.

Corona-Impfstoff: Nächstes Land erteilt Zulassung für Biontech/Pfizer - folgt bald auch die EU?

Update vom 11. Dezember, 6.28 Uhr: Großer Schritt in Richtung US-Zulassung für den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer: Ein Beraterkomitee der US-Arzneimittelbehörde FDA hat grünes Licht gegeben - die FDA selbst könnte bald folgen.

Biontech/Pfizer-Impfstoff nimmt wichtige Hürde für Notfallzulassung in den USA

Mit dem Antrag auf Notfallzulassung in den USA wurde eine wichtige Hürde genommen. Ein Beraterkomitee der US-Arzneimittelbehörde FDA sprach sich am Donnerstag (Ortszeit) nach stundenlanger Diskussion dafür aus, eine Notfallzulassung für den Antrag für Menschen ab 16 Jahren zu gewähren. Bei dem per Video-Schalte abgehaltenen Treffen stimmten 17 der Fachleute für die Zulassung, vier votierten dagegen. Es gab eine Enthaltung.

Eine finale Entscheidung über die Notfallzulassung obliegt der FDA selbst. Sie wird in den kommenden Tagen erwartet. Die Empfehlung des Beraterkomitees ist nicht bindend, meistens folgt die Behörde aber den Empfehlungen der Experten. Es wäre der erste in den USA zugelassene Corona-Impfstoff. Der gewählte US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Empfehlung des Komitees als „helles Licht in einer unnötig dunklen Zeit“.

„Ich möchte mich bei dem Beraterkomitee der FDA bedanken, dass sie die kritische Rolle anerkannt haben, die unser Impfstoff im Kampf gegen die anhaltende Pandemie spielen kann“, sagte Biontech-Mitgründer Ugur Sahin laut Mitteilung. „Die heutige positive Diskussion und Abstimmung bestätigt das Potenzial unseres Impfstoff-Kandidaten, Menschen gegen diese tödliche und verheerende Krankheit zu schützen.“

Corona in den USA: Bionteech/Pfizer-Impfstoff nimmt nächse Hürde - „Ich kann Ihnen versichern, dass ...“

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer ist in Großbritannien, Kanada, Bahrain und Saudi-Arabien bereits zugelassen. In der EU wird ein Antrag auf Notfallzulassung derzeit geprüft, eine Entscheidung wird möglicherweise noch für dieses Jahr erwartet. Ergebnisse aus einer Phase-III-Studie zeigen eine Wirksamkeit von 95 Prozent.

FDA-Chef Stephen Hahn sagte, das Treffen des aus Wissenschaftlern, Ärzten und Mitarbeitern von Behörden und Pharmafirmen zusammengesetzten Beraterkomitees sei ein „wichtiger Schritt“. „In dieser Zeit großer Dringlichkeit fühlen die FDA-Mitarbeiter die Verantwortung, den Prüfungsprozess so schnell wie möglich abzuarbeiten“, sagte Hahn weiter - betonte aber die absolute Priorität von Sicherheit. „Ich kann Ihnen versichern, dass kein Impfstoff in den USA zugelassen werden wird, den FDA-Mitarbeiter nicht auch ohne Bedenken ihren eigenen Familien geben lassen würden.“

Die US-Firma Moderna hat ebenfalls bereits eine Notfallzulassung der FDA beantragt, darüber will das Berater-Komitee am kommenden Donnerstag diskutieren.

Corona-Impfstoff: Nächstes Land erteilt Zulassung für Biontech/Pfizer - folgt bald auch die EU?

Update vom 10. Dezember, 15.13 Uhr: Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer hat in einem weiteren Land die Zulassung bekommen. Auch Saudi-Arabien genehmigte die Verwendung des Serums. Zuvor hatten bereits Großbritannien, Kanada und Bahrain den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer zugelassen.

Laut der saudischen Staatsagentur SPA erteilte die Nahrungs- und Arzneimittelbehörde (SFDA) dem Einsatz des Vakzins nach einer entsprechenden Anfrage durch Pfizer die Genehmigung. In dem Wüstenstaat, der knapp 34 Millionen Einwohner zählt, wurden bislang rund 359.000 Corona-Infektionen gemeldet.

Corona-Impfstoff: Auch Saudi-Arabien lässt Serum von Biontech/Pfizer zu

Im Königreich Saudi-Arabien sollen die Impfungen für Landsleute als auch ausländische Bewohner kostenlos sein. Dabei will das saudische Gesundheitsministerium bis Ende 2021 insgesamt 70 Prozent der Bevölkerung geimpft haben. Wann die Impfungen beginnen sollen, blieb zunächst unklar.

In Saudi-Arabien grassierte die Corona-Pandemie im Vergleich zu anderen Ländern im arabischen Raum während des Sommers besonders schwer. Erst nach zum Teil massiven Beschränkungen des öffentlichen Lebens waren die Zahlen der Neuinfektionen ab Juli zurückgegangen.

Corona-Impfstoff: Kanada bestätigt Notfallzulassung für Biontech/Pfizer

Update vom 9. Dezember, 18.20 Uhr: Nach Großbritannien hat jetzt auch Kanada dem Impfstoff von Biontech und dem US-Partner Pfizer eine Notfallzulassung gegeben. Das verkündete am Mittwoch ein Sprecher der kanadischen Gesundheitsbehörde. Damit ist Kanada mit ihrer Zulassung schneller als die EU oder die USA. Die kanadische Gesundheitsbehörde Health Canada betonte laut dpa, die Notfallzulassung sei am 9. Oktober eingegangen und seitdem „gründlich und unabhängig“ geprüft worden. Die notwendigen Sicherheits- und Qualitätsanforderungen seien für den Impfstoff erfüllt. „Die Kanadier können sich überzeugt fühlen, dass der Prüfungsprozess rigoros war, und dass wir ein starkes Überwachungssystem haben.“

In Kanada haben sich bisher rund 430.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 13.000 sind nach einer Infektion gestorben. Wie in Europa und in den USA stiegen auch hier die Zahlen zuletzt stark an. Bis Ende 2021 solle Kanada mindestens 20 und maximal 76 Millionen Impfstoffdosen erhalten, teilten Pfizer und Biontech mit. Auch in der EU wird bereits über eine Notfallzulassung diskutiert. Die zuständigen Behörden wollen noch im Dezember entscheiden.

Update vom 5. Dezember 15.05 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete am Samstag hoffnungsvoll: „Nach mehr als einem Dreivierteljahr der Pandemie sehen wir mittlerweile ja Licht am Ende des Tunnels“. Dieses Licht, ein Corona-Impfstoff muss allerdings auch fair verteilt werden. Er wird wohl zuerst für bestimmte Bevölkerungsgruppen zugänglich sein, bevor flächendeckende Massenimpfungen möglich sind. 

Corona-Impfstoff in Deutschland: Jens Spahn kündigt Massenimpfungen im Sommer an

Diese Massenimpfungen könnte es laut Jens Spahn bis zum Sommer nächsten Jahres geben. Der Bundesgesundheitsminister sagte dem Nachrichtenportal t-online: „Stand heute bin ich sehr optimistisch, dass es spätestens im Sommer Massenimpfungen geben wird.“ Er gehe davon aus, dass dann auch in Arztpraxen „flächendeckend“ geimpft werden könne. Auf die Frage, ob Deutschland im Herbst aus dem Gröbsten heraus sei, antwortete Spahn: „Wenn möglichst viele das Impfangebot wahrnehmen: ja.“

Spahn bezog sich weiter auf die aktuellen Entwicklungen in der Impfstoff-Forschung* und hob fünf Kandidaten heraus, die mit “einer gewissen Wahrscheinlichkeit” bis Mitte nächsten Jahres zugelassen würden. Neben Biontech/Pfizer* und Moderna zählte Spahn auch Curevac, Astra Zeneca und Johnson&Johnson. Nach erfolgreichen Impfstoff-Zulassungen könnten schon im Frühjahr Millionen Bundesbürger gegen das Coronavirus immun sein. Bis Ende März seien „für Deutschland elf Millionen Dosen allein von Biontech realistisch

Corona-Impfstoff: Deutsche Stiftung Patientenschutz warnt vor „Vereinfachungen“ und vorschnellen Versprechungen

Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz betont: „Es ist wichtig, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen“. Am Samstag warnte Vorstand Eugen Brysch allerdings gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, vor falschen Versprechungen. Chancen und Ziele der Impfungen seien klar: Deutlich weniger schwere Krankheitsverläufe* und weniger Menschen, die an und mit dem Virus sterben. Brysch betonte aber: „Vereinfachungen werden uns nicht bei der öffentlichen Diskussion in der Impfkampagne weiterbringen“. Die Bundesregierung solle sich davor hüten. „Denn schon die Botschaft ‚Wer geimpft ist, kann nicht an Covid-19 erkranken und ist immun‘ stimmt nicht“, sagte Brysch.

Wie genau die Prioritäten für die ersten Impfstoff-Rationen aufgeteilt werden, ist noch nicht fest entschieden. Über einen Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums für eine „Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus Sars-CoV-2“, wird derzeit noch innerhalb der Regierung abgestimmt.

Corona-Impfstoff: Wissenschaftliche Dienste fordern Verteilungs-Gesetz - Britisches Impfprogramm startet in der kommenden Woche

Der von der Universität Oxford und dem Pharmaunternehmen AstraZeneca entwickelte Corona-Impfstoff ist nach vorläufigen Studien zu 70 Prozent effektiv. Das teilte die Firma am 23.11.2020mit.
Corona-Impfstoff: Biontech und Pfizer haben schlechte Nachrichten - sie können nur die Hälfte der geplanten Dosen liefern. (Symboldbild) © Sean Elias/picture alliance/dpa/PA Media

Update vom 5. Dezember 09.03 Uhr: Impfstoffe gegen das Coronavirus stehen bereits in den Startlöchern. Aber wie wird ihre Verteilung nach einer Zulassung geregelt? Zur Verteilung der Corona-Impfstoffe haben sich die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages jetzt zu Wort gemeldet. Sie plädieren auf eine gesetzliche Regelung.

Laut dpa, heißt es in einer Ausarbeitung: „Der überwiegend vertretenen Auffassung, wonach die Priorisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen beim Zugang zu Impfstoffen eines förmlichen Gesetzes bedarf, das zumindest die wesentlichen Kriterien für die Verteilung eines knappen Impfstoffes regelt, ist zuzustimmen.“ Die Entscheidung, welche Bevölkerungsgruppen bei der Verteilung zunächst zu bevorzugen seien, weise „eine hohe generelle Grundrechtsrelevanz auf“, heißt es in der Ausarbeitung, die der FDP-Fraktionsvize Stephan Thomae angefordert hatte. Schließlich sei die Möglichkeit an einen Impfstoff zu gelangen für die gesamte Bevölkerung relevant.

Der Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums für eine „Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus Sars-CoV-2“ wird derzeit noch innerhalb der Regierung abgestimmt. Der Bundestag dürfe hier „nicht wieder nur zum Zuschauer degradiert werden“, mahnte Thomae. In einer Demokratie müsse das Parlament über die wesentlichen Fragen entscheiden.

Corona-Impfstoff: Britisches Impfprogramm startet in der kommenden Woche - zunächst nur in 50 Kliniken

Update vom 4. Dezember, 12.40 Uhr: Der britische Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) will nach dem Eintreffen der ersten Impfdosen im Land am kommenden Dienstag mit dem Impfen beginnen. Das sagte NHS-Providers-Geschäftsführer Chris Hopson am Freitag im BBC-Fernsehen. Premierminister Boris Johnson sprach von der größten Massenimpfung in der Geschichte Großbritanniens.

Bereits in der kommenden Woche wird mit einer Lieferung von 800.000 Impfdosen gerechnet. Millionen weitere sollen bis Jahresende hinzukommen. Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen sowie über 80-Jährige und besonders gefährdetes medizinisches Personal sollen als erstes geimpft werden. Wegen der komplizierten Lagerung bei minus 70 Grad soll der Impfstoff aber zunächst nur in 50 Kliniken im Land verabreicht werden. Später sollen weitere Zentren hinzukommen.

Corona-Impfstoff: Lieferung von 50 Millionen Dosen noch in diesem Jahr

Update vom 3. Dezember, 22.31 Uhr: Der US-Pharmakonzern Pfizer hat das Auslieferungsziel bei seinem Corona-Impfstoff in diesem Jahr nach eigenen Angaben unter anderem wegen Verzögerungen beim Ausbau der Lieferkette halbieren müssen. Das erklärte eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber dem Wall Street Journal. 100 Millionen Dosen des Impfstoffs hätten ursprünglich noch in diesem Jahr in den Versand gehen sollen.

Der Zeitung zufolge hielt Pfizer noch bis Mitte November intern an diesem Ziel fest. Seitdem sprach das Unternehmen allerdings schon von 50 Millionen Dosen. Für das kommende Jahr bleibe es bei der ursprünglichen Planung der Herstellung von bis zu 1,3 Milliarden Impfstoff-Dosen.

Es hat länger gedauert als gedacht, die Versorgungskette mit den benötigten Materialien aufzubauen“, sagte eine Sprecherin, „und es ist wichtig, zu betonen, dass das Ergebnis der klinischen Studie etwas später kam als ursprünglich prognostiziert.“

„Wir haben im März damit begonnen, die Lieferkette aufzusetzen“, verrät ein anderer Mitarbeiter, „während der Impfstoff noch in der Entwicklung war. Das hat es noch nie gegeben.“ Die ungewohnt eilige Entwicklung war in diesem Tempo offenbar kaum zu schaffen. Die richtigen Lieferanten für sensible Impfstoffe zu finden und auszuwählen ist für Pharmakonzerne stets ein kompliziertes Unterfangen. Produktionsabläufe werden üblicherweise erst dann optimiert, wenn das Medikament auch eine Zulassung erhalten hat.

Corona-Impfstoff: Zulassung in der EU? Kommission kündigt Eiltempo an

Update vom 3. Dezember, 17.19 Uhr: Die EU-Kommission kündigt eine Zulassung des Corona-Impfstoffs im absoluten Eiltempo an. Sollte die EU-Arzneimittelagentur Ema grünes Licht geben, erklärte eine Beamtin der Deutschen Pressen-Agentur, werde die Entscheidung umgehend gefällt.

Innerhalb von nur drei Tagen will sich die EU-Kommission festlegen. Üblicherweise hat sie dafür 67 Tage Zeit Natürlich garantiert die versprochene Eile keine Zulassung. Klarheit soll aber so schnell als möglich geschaffen werden.

Die Kommission wird tätig sobald die entsprechende Empfehlung der Ema auf dem Tisch liegt. Spätestens am 29. Dezember sollen die Referenzen zum Impfstoff des deutschen Herstellers Biontech sowie dem des US-Konzerns Pfizer gefasst sein. In Großbritannien wurde die Zulassung bereist erklärt.

Schon im Januar könnten die Impfstoffe auch in der EU zugelassen sein. Um den Prozess zu beschleunigen werde sich die Kommission nur einen Tag lang mit den Länder beraten. Das Informationsmaterial werde vor der bedingten Zulassung nur in einer Sprache zu Verfügung gestellt, um zeitraubende Übersetzungsarbeit zu verhindern.

Corona-Impfstoff: Britische Regierung hofft auf hohe Akzeptanz - „99 Prozent der Todesfälle eliminieren“

Update vom 3. Dezember, 15.53 Uhr: Nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer hofft die britische Regierung auf eine drastische Reduzierung der Todesfälle. Die erste Phase des Immunisierungsprogramms soll bereits in der kommenden Woche beginnen und vor allem auf ältere und geschwächte Menschen sowie Bewohner von Pflegeheimen abzielen.

„Wir könnten theoretisch 99 Prozent der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 eliminieren“, sagte Professor Jonathan Van-Tam, der stellvertretende medizinische Chefberater der Regierung in England, im BBC-Fernsehen am Donnerstag. Voraussetzung sei aber, dass die Impfung auf hohe Akzeptanz in der Bevölkerung stoße. Premierminister Boris Johnson wollte noch am Donnerstag in einer Facebook-Fragestunde auf die Fragen und Sorgen der Bevölkerung eingehen.

Van-Tam warnte jedoch auch vor übereilter Euphorie und Nachlässigkeit im Umgang mit der Pandemie. „Wir müssen auch sicherstellen, dass die Leute verstehen, dass dies kein unmittelbarer Ausweg von irgendetwas ist“, so der Wissenschaftler. Man habe nun noch einige harte Wintermonate vor sich und die Menschen müssten weiterhin die Abstandsregeln befolgen, egal ob sie eine Impfung erhalten hätten oder nicht.

Corona-Impfstoff: Großbritannien wird durch frühe Zulassung nicht bevorzugt behandelt

Update vom 2. Dezember, 15.25 Uhr: Die Biontech-Unternehmensführung trat am Mittwoch Befürchtungen entgegen, die EU und die USA könnten bei den Auslieferungen des Corona-Impfstoffs das Nachsehen haben, da die Briten früher grünes Licht gegeben haben. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir den Impfstoff der ganzen Welt zur Verfügung stellen und an alle fair verteilen, die ihn haben wollen“, betonte Vorstand Sean Marett wenige Stunden nach Bekanntwerden der Zulassung. „Und das heißt, dass nicht alle Dosen an Großbritannien gehen. Großbritannien erhält wie alle einen fairen Anteil.“

Der Biontech-Geschäftsvorstand (CBO) fügte hinzu: „Wir werden so viele Dosen ausliefern, wie wir können, und so schnell, wie wir können, an alle, die das Präparat genehmigen.“ Bis Ende Dezember könnten 50 Millionen Dosen ausgeliefert werden. In dieser Zahl sind nach seinen Worten auch die bereits vorproduzierten Präparate enthalten. Im nächsten Jahr sollen dann 1,3 Milliarden Dosen hergestellt werden.

Die Lieferungen nach Großbritannien sollen nach Maretts Worten sofort beginnen und per Luftfracht oder Lastwagen erfolgen. Falls es im Zusammenhang mit dem Ende der Brexit-Übergangsphase Ende Dezember zu Lieferunterbrechungen kommen sollte, werde man nach anderen Möglichkeiten suchen.

Corona-Impfstoff: Nächste Woche sollen in Großbritannien bereits 800.000 Dosen zur Verfügung stehen

Update vom 2. Dezember, 11.20 Uhr: „Zu Wochenbeginn werden wir das Impfprogramm gegen Covid-19 hier in diesem Land starten.“ Das kündigte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock in einem Gespräch mit Sky News am Mittwoch an. Die ersten 800.000 Corona-Impfstoffdosen des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer sollen dann bereits zur Verfügung stehen. Den Transport und die Lagerung des Vakzins bezeichnete Hancock als eine Herausforderung. Der Impfstoff müsse bei minus 70 Grad gelagert werden.

Die wichtigste Polizeiorganisation der Welt, Interpol, hat unterdessen vor weltweiter Kriminalität im Zusammenhang mit den Corona-Impfstoffen gewarnt. „Während Regierungen die Markteinführung von Impfungen vorbereiten, planen kriminelle Organisationen, Lieferketten zu unterwandern oder zu stören“, sagte Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock am Mittwoch. Dabei gehe es etwa um Diebstahl, Fälschung und das illegale Bewerben von Impfstoffen. Die Behörden müssten auf die Bekämpfung dieser kriminellen Aktivitäten vorbereitet sein.

Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer in Großbritannien zugelassen

Update vom 2. Dezember, 9.10 Uhr: Durchbruch! Der Corona-Impfstoff der Partner Biontech und Pfizer wurde in Großbritannien zugelassen. Die britische Regierung gab dem Antrag auf Notfallzulassung statt.

Die Mainzer Firma und ihr US-Partner dürfen ihren Impfstoff nun im ersten Land überhaupt anbieten. Der Impfstoff ist sofort lieferbar - Großbritannien will bereits nächste Woche mit den Impfungen beginnen. Das Verfahren auf Zulassung in der EU läuft noch. Bis spätestens 29. Dezember will die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA über eine Zulassungsempfehlung für den europäischen Markt entscheiden. Dabei sollte nichts überstürzt werden, findet Merkur-Redakteur Christian Deutschländer.

„Als Unternehmen mit Sitz im Herzen Europas ist der heutige Meilenstein für uns immens wichtig, da wir uns weiterhin darum bemühen, eine weltweite Verteilung nach der potenziellen Zulassung von BNT162b2 zu ermöglichen“, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin*. Auch in den USA steht eine Zulassung kurz bevor. Die US-Regierung stellte in Aussicht, dass eine Zulassung in den ersten beiden Dezemberwochen erfolgen könnte.

Corona-Impfstoff: Zulassungsempfehlung noch 2020 - Auslieferung dann „innerhalb von wenigen Stunden“ möglich

Update vom 1. Dezember, 13.05 Uhr: Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA will noch im Dezember über eine Zulassungsempfehlung für den Corona-Impfstoff der Mainzer Firma Biontech* und des US-Pharmakonzerns Pfizer entscheiden. Bis spätestens 29. Dezember soll ein Ergebnis der Prüfung vorliegen, teilte die Agentur am Dienstag in Amsterdam mit. Zum Antrag des US-Konzerns Moderna auf Zulassung seines Impfstoffs werde eine Entscheidung bis zum 12. Januar erwartet.

Biontech könnte den Corona-Impfstoff nach einer Zulassung durch die Behörden nach eigenen Angaben „innerhalb von wenigen Stunden“ ausliefern. Das sagte Biontech-Finanzvorstand Sierk Poetting am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU). „Wir haben auf Halde produziert und alles, was da ist, kann innerhalb von wenigen Stunden dann wirklich verteilt werden.“

Ugur Sahin, Vorstandsvorsitzender Biontech. Biontech ist ein Biotechnologie-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung für einen patientenspezifischen Ansatz zur Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten fokussiert.
Ugur Sahin, Vorstandschef und Mitgründer des Corona-Impfstoffentwicklers Biontech. (Archivbild) © picture alliance/Andreas Arnold/dpa

Corona-Impfstoff: Karliczek wirbt um Vertrauen im Zusammenhang mit der schnellen Entwicklung

Karliczek hat erneut um Vertrauen im Zusammenhang mit der schnellen Entwicklung von Corona-Impfstoffen geworben. Bei aller Geschwindigkeit blieben die Prüfungsmaßstäbe auf dem hohen Niveau, das auch sonst bei der Zulassung von Impfstoffen angelegt werde, sagte sie. „Ein Covid-19-Impfstoff muss sicher und wirksam sein - so wie jeder andere Impfstoff auch.“ Karliczek kündigte eine Informationskampagne an.

Die Bundesregierung werde alles unternehmen, um die Bürger über die Vorteile der Impfung aufzuklären - aber auch über mögliche Nebenwirkungen, die Impfungen mit sich bringen könnten. „Und um es noch einmal deutlich zu sagen: Die Impfung bleibt freiwillig. Wer sich impfen lässt, schützt sich aber nicht nur selbst, sondern tut auch etwas für die Gemeinschaft“, fügte die Ministerin hinzu.

Corona-Impfstoff: Biontech/Pfizer beantragen Zulassung in der EU und den USA

Erstmeldung vom 1. Dezember: Mainz/New York - Die Mainzer Firma Biontech und ihr US-Partner Pfizer haben bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) die Zulassung ihres Corona-Impfstoffs in der EU beantragt. Der Antrag auf eine bedingte Marktzulassung sei am Montag eingereicht worden, teilten Biontech und Pfizer am Dienstag mit. Am Montag hatte auch der US-Konzern Moderna bei der EMA einen entsprechenden Antrag für seinen Impfstoff gestellt.

Die EMA muss die Anträge nun prüfen. Wie lange das dauert, war zunächst unklar. Sollte die Behörde eine bedingte Zulassung empfehlen, könnte der Impfstoff noch im Dezember eingesetzt werden, teilte Biontech* mit. Die endgültige Entscheidung trifft die EU-Kommission, die in der Regel der EMA-Empfehlung folgt. Biontech hatte angekündigt, unmittelbar nach der Zulassung mit der Auslieferung der ersten Impfstoffe beginnen zu können. Biontech/Pfizer und Moderna haben auch bei der US-Arzneimittelbehörde FDA Anträge auf eine Notfallzulassung gestellt.

Für den Biontech/Pfizer-Impfstoff* mit der Bezeichnung BNT162b2 ergaben umfangreiche Testreihen nach Angaben der Unternehmen eine Wirksamkeit, die einen 95-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19* bietet. Das Vakzin funktioniere über alle Altersgruppen und andere demografische Unterschiede hinweg ähnlich gut und zeige praktisch keine ernsten Nebenwirkungen, teilten die Firmen nach Abschluss letzter Analysen mit. Der Impfschutz bei Menschen, die über 65 Jahre alt sind, liege bei über 94 Prozent. Inwiefern der Impfstoff auch vor der Infektion und einer möglichen Weitergabe des Coronavirus* schützt, ist noch nicht klar.

Corona-Impfstoff: Deutschland und EU mit Rahmenvertrag über Kauf von bis zu 300 Millionen Dosen

„Als Unternehmen mit Sitz im Herzen Europas ist der heutige Meilenstein für uns immens wichtig, da wir uns weiterhin darum bemühen, eine weltweite Verteilung nach der potenziellen Zulassung von BNT162b2 zu ermöglichen“, sagte Biontech-Vorstandschef und Mitgründer Ugur Sahin*. „Wir wollen weiterhin mit den Zulassungsbehörden weltweit zusammenarbeiten, um im Falle einer Zulassung die schnelle globale Verteilung unseres Impfstoffs zu ermöglichen. Hiermit möchten wir zu den globalen Bemühungen bei der Bekämpfung des Virus beitragen, um wieder zu einem Normalzustand zurückzukehren.“

Deutschland und die EU haben bereits einen Rahmenvertrag* über den Kauf von bis zu 300 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs abgeschlossen. Auf der Grundlage von Lieferprognosen geht Biontech davon aus, dass noch in diesem Jahr weltweit bis zu 50 Millionen Impfstoffdosen ausgeliefert und im nächsten Jahr bis zu 1,3 Milliarden Dosen hergestellt werden können. (ph/dpa) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

Auch interessant

Kommentare