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Corona: Großbritannien hat ersten Impfstoff zugelassen - und will sofort loslegen

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Großbritannien hat den Biontech/Pfizer-Impfstoff zugelassen. Der Corona-Impfstoff des schwedisch-britischen Konzerns AstraZeneca wird erneut überprüft.

Update vom 2. Dezember, 9.10 Uhr: Es ist soweit! Der Corona-Impfstoff der Partner Biontech und Pfizer wurde in Großbritannien zugelassen. Die britische Regierung gab dem Antrag auf Notfallzulassung statt.

Die Mainzer Firma und ihr US-Partner dürfen ihren Impfstoff nun im ersten Land überhaupt anbieten. Der Impfstoff ist sofort lieferbar - Großbritannien will bereits nächste Woche mit den Impfungen beginnen. Das Verfahren auf Zulassung in der EU läuft noch. Bis spätestens 29. Dezember will die Europäische Arzneimitte-Agentur Ema über eine Zulassungsempfehlung für den europäischen Markt entscheiden.

„Als Unternehmen mit Sitz im Herzen Europas ist der heutige Meilenstein für uns immens wichtig, da wir uns weiterhin darum bemühen, eine weltweite Verteilung nach der potenziellen Zulassung von BNT162b2 zu ermöglichen“, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin*. Auch in den USA steht eine Zulassung kurz bevor. Die US-Regierung stellte in Aussicht, dass eine Zulassung in den ersten beiden Dezemberwochen erfolgen könnte.

Corona-Impfstoff: Großbritannien will ersten Impfstoff zulassen

Update vom 28. November, 19.11 Uhr: Großbritannien will bereits kommende Woche den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer zulassen. Damit wäre das Vereinigte Königreich das erste westliche Land mit einem geprüften Impfstoff. Nach der Zulassung könnte das Mittel innerhalb von Stunden ausgeliefert und verteilt werden. Das will die Financial Times aus Regierungskreisen erfahren haben. Schon am 7. Dezember sollen die ersten Impfungen stattfinden.

40 Millionen Impfstoffdosen soll Großbritannien demnach bestellt haben. Biontech und Pfizer haben den Impfstoff BNT162b2 entwickelt. Er verspricht eine 95-prozentige Wirksamkeit. Der deutsche Biontech-Firmenchef Ugur Sahin* und seine Frau Özlem Türeci forschten an der Impfstoffentwicklung.

Update vom 27. November, 16.50 Uhr: Am Freitag hat Thailand einen Vertrag mit dem britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca über die Lieferung von 26 Millionen Impfdosen des Corona-Impfstoffs AZD1222 unterzeichnet. Das Vakzin soll dem südostasiatischen Land mit seinen 69 Millionen Einwohnern Mitte 2021 zur Verfügung stehen, berichtete die Zeitung Bangkok Post. Geplant ist zudem ein Forschungsfonds, um das Mittel auch in Thailand produzieren zu können.

Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha hatte am Donnerstag betont, er hoffe, das Land dann auch wieder für den Massentourismus öffnen zu können. „Je mehr wir diesen Zeitplan vorantreiben, desto eher können wir unsere Türen für eine große Anzahl von Besuchern öffnen und mit dem Wiederaufbau unserer Wirtschaft beginnen.“

Corona: Zweifel an Studiendesign und hoher Wirksamkeit des Astrazeneca-Impfstoffs

Update vom 27. November, 15.10 Uhr: Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel soll im Auftrag der Regierung den Corona-Impfstoff des Pharmakonzerns AstraZeneca überprüfen. Dies sei ein „erster, bedeutender Schritt bei der Zulassung des Vakzins, wenn er die Sicherheits-, Wirksamkeits- und Qualitätsstandards erfüllt“, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in London mit.

„Wir haben die Aufsichtsbehörde formell gebeten, den Impfstoff zu bewerten, die Daten zu verstehen und festzustellen, ob er den strengen Sicherheitsstandards entspricht“, teilte Gesundheitsminister Matt Hancock mit. „Wir arbeiten unermüdlich daran, in der bestmöglichen Lage zu sein, einen Impfstoff bereitzustellen, sobald er von der unabhängigen Aufsichtsbehörde MHRA genehmigt wird.“

Zuvor waren Zweifel am Studiendesign und der hohen Wirksamkeit des Impfstoffs aufgekommen. Der schwedisch-britische Konzern plant daher zusätzliche Untersuchungen. Sie sollen die Daten „bereits vorhandener Studien ergänzen“, teilte eine Sprecherin von AstraZeneca der dpa in London mit, ohne Details zu nennen.

Laut Pascal Soriot, dem Chef des britisch-schwedischen Pharmakonzerns, sind bei einer Probanden-Gruppe Ergebnisse von 90 Prozent Wirksamkeit herausgekommen. Die Testpersonen hatten zunächst eine halbe Dosis und einen Monat später eine volle Dosis des Impfstoffes erhalten. Eine zweite Testgruppe hatte zweimal den vollen Wirkstoff erhalten - hier lag die Wirksamkeit jedoch nur bei 62 Prozent.

Das Problem: In der Gruppe der Studienteilnehmer, denen eine niedrige Dosis verabreicht wurde, war niemand über 55 Jahre alt, berichtet Bild. Ob der Impfstoff eine so hohe Wirkung auch bei Risikogruppen erreicht, ist also nicht bekannt. Soriot kündigte an, dass man in der neuen Studie die Wirksamkeit des Impfstoffs bei der niedrigeren Dosis überprüfen wolle.

Corona-Impfstoff: Moderna will Lieferung schon im Dezember starten

Update vom 26. November, 11.49 Uhr: Der US-Hersteller Moderna will die Lieferung seines Corona-Impfstoffs an die Europäische Union womöglich schon im Dezember starten - vorausgesetzt, das Mittel erhält eine Zulassung. Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Es bestätigte den Abschluss eines Rahmenvertrags mit der EU-Kommission. Demnach sollen zunächst 80 Millionen Impfstoffdosen geliefert werden, mit der Option auf 80 Millionen weitere Einheiten.

Moderna geht davon aus, mit der Lieferung von mRNA-1273 in die Europäische Union im Dezember 2020 zu beginnen“, bestätigte das Unternehmen auf Anfrage der dpa. Strategische Partner in Europa seien die Unternehmen Lonza in der Schweiz und Rovi in Spanien zur Produktion und Abfüllung des Impfstoffs.

Corona-Impfstoff: „Impfstoff ist kein Zaubertrank“ - Hofreiter fordert Solidarität

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat sich nach dem Corona-Gipfel am Mittwoch zum Corona-Impfstoff geäußert. „Der Impfstoff hilft, er ist aber kein Zaubertrank, und er befreit nicht einfach von der Vorsicht und der Umsicht, die wir brauchen“, stellte er klar.

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat bei seiner Rede am Donnerstag im Bundestag gefordert, bei der weltweiten Verteilung von Corona-Impfstoffen solidarisch zu sein. „Es wird sich die Frage stellen, ob das globale Recht oder Unrecht des Stärkeren gilt, oder ob wir die Impfstoffe solidarisch verteilen“, sagte er. Das werde sich in Milliarden Köpfen einbrennen und entscheidend die internationale Ordnung für die nächsten Jahre prägen, betonte Hofreiter. „Wir haben da eine große
Chance als reiche Länder, als Westen, für Solidarität zu sorgen.“

Corona-Impfstoff: Chinesischer Hersteller beantragt Zulassung

Update vom 25. November, 13.25 Uhr: Laut einem Bericht der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua Finance vom Mittwoch hat der erste Hersteller in China die Zulassung eines Corona-Impfstoffs für die breite Öffentlichkeit beantragt. Der Impfstoffentwickler China National Biotec Group (CNBG) habe einen Antrag auf Zulassung seines Präparates bei den Behörden
eingereicht, hieß es darin. Die Agentur beruft sich dabei auf einen Manager des CNBG-Mutterkonzerns Sinopharm.

Ein Vergleich des Corona-Impfstoffs mit dem der westlichen Hersteller ist schwierig. Weder CNBG noch Sinopharm haben genauere Daten zur Wirksamkeit ihres Vakzins gemacht. Nach eigenen Angaben von vergangener Woche hat Sinopharm bereits knapp eine Million Menschen über ein so genanntes Notfallprogramm mit seinen Impfstoff-Kandidaten gegen das Coronavirus geimpft. Dabei habe es keine Berichte von schwerwiegenden Nebenwirkungen gegeben. Lediglich wenige Personen hätten leichte Symptome entwickelt. 

Chinesische Staatsmedien berichten bereits seit Wochen über Impfungen bestimmter Bevölkerungsgruppen. Militärangehörigen und Klinikpersonal, aber auch Diplomaten und Angestellten von Staatskonzernen werden Impfstoff-Kandidaten verabreicht, deren Prüfung in klinischen Studien nicht abgeschlossen ist.

Corona: Opel bietet Werksflächen für regionale Impfzentren an

Update vom 25. November, 8.34 Uhr: Der Autobauer Opel hat den Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen angeboten, in den Werken regionale Corona-Impfzentren aufzubauen. Flächen und Gebäude stünden bereit, sagte Opel-Chef Michael Lohscheller am Mittwoch der dpa. „Mit großen Werkshallen und Parkflächen sowie einer guten Anbindung an das öffentliche Nahverkehrsnetz verfügen unsere Standorte über hervorragende logistische Voraussetzungen, um den Impfprozess gezielt zu unterstützen und zu erleichtern, sobald ein Impfstoff verfügbar sein wird“, warb Lohscheller für seine Idee.

Neben dem Stammsitz Rüsselsheim bei Frankfurt hat der Autobauer noch Werke in Kaiserslautern und Eisenach. In Rüsselsheim ist das Gelände überdimensioniert, so dass bereits Teile verkauft worden sind. Der Opel-Chef bezeichnete den Kampf gegen die Krankheit Covid-19 als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der alle mit anpacken müssten. Er sagte: „Wir wollen unseren Beitrag leisten. Denn die Gesundheit der Menschen hat oberste Priorität.“

Corona: FDP-Fraktionschef Lindner verlangt „Offensive für den Impfschutz“

Update vom 24. November, 17.50 Uhr: Mit Blick auf die Corona-Pandemie hat FDP-Fraktionschef Christian Lindner von der Bundesregierung eine „Offensive für den Impfschutz“ verlangt. „Die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, ist gemessen am Grad der Bedrohung und der Freiheitseinschränkung noch zu gering“, sagte Lindern am Dienstag in Berlin vor einer Sitzung der FDP-Bundestagsfraktion. „Es ist eine Aufgabe der Bundesregierung, bereits jetzt daran zu arbeiten, dass die Menschen sich impfen lassen.“

Zunächst stehen aber besonders die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch (25. November) im Fokus. Bereits vor dem Corona-Gipfel sickerten erste Details durch.

Corona-Impfstoff: EU-Kommission schließt Rahmenvertrag mit Moderna

Update vom 24. November, 13.45 Uhr: Die EU-Kommission hat einen Rahmenvertrag über bis zu 160 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs der US-Firma Moderna ausgehandelt. Das teilte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Dienstag mit. Der Vertrag soll am Mittwoch formal besiegelt werden.

Damit hat die EU-Kommission nun Verträge mit den Herstellern aller drei Corona-Impfstoffe, denen die besten Chancen für eine rasche Zulassung in den kommenden Wochen gegeben werden. Neben Moderna sind das Biontech/Pfizer und Astrazeneca. Alle drei hatten in den vergangenen Tagen vielversprechende Testdaten bekannt gegeben. Demnach sind alle drei Vakzine wirksam und verträglich.

Noch hat kein Corona-Impfstoff eine europäische Zulassung. Die ersten Lizenzen könnten nach Erwartung der Bundesregierung und der EU-Kommission im Dezember erteilt werden. Zuvor ist jedoch eine Prüfung durch die europäische Arzneimittel-Behörde EMA nötig.

Die EU-Kommission schließt im Namen der 27 Mitgliedsstaaten Rahmenverträge mit den Herstellern ab. Diese Verträge beinhalten einerseits Vorauszahlungen, damit die Pharmafirmen die Produktion rasch aufbauen können, und andererseits Vorkaufsrechte für die EU-Staaten. Nach Zulassung eines Mittels sollen alle 27 Staaten gleichzeitig Zugriff darauf bekommen, anfangs nach Produktionskapazität allerdings auf nur kleine Mengen.

Verteilt werden sie in der EU nach Bevölkerungszahl. Deutschland hat einen Anteil von 18,6 Prozent. In Deutschland wiederum dürften zunächst Risikogruppen und Gesundheitspersonal geimpft werden. Bis alle Menschen die Chance auf eine Impfung bekommen, werden noch Monate vergehen.

Corona-Impfstoff: „Sputnik V“ nach Angaben des Herstellers 95 Prozent wirksam

Update vom 24. November, 12.17 Uhr: Der russische Corona-Impfstoff „Sputnik V“ ist nach Angaben seines Herstellers zu 95 Prozent wirksam. Dies sei das Ergebnis einer zweiten Zwischenanalyse der Daten aus klinischen Studien, teilten das russische Gesundheitsministerium, das staatliche Forschungszentrum Gamaleja und der russische Staatsfonds RDIF in einer gemeinsamen Erklärung am Dienstag mit. Vor knapp zwei Wochen hatte Russland eine 92-prozentige Wirksamkeit von „Sputnik V“ gemeldet.

Die Analyse basiere auf vorläufigen Daten von Patienten, denen 42 Tage zuvor die erste Dosis des Impfstoffs verabreicht worden sei, hieß es in der Erklärung. Unklar blieb allerdings, wie viele Testfälle berücksichtigt worden waren.

Russland hatte „Sputnik V“ bereits im August zugelassen, ohne die letzte Testphase mit den zehntausenden Probanden abzuwarten. Mitte Oktober wurde dann der zweite Impfstoff „EpiVacCorona“ zugelassen.

Corona-ImpfstoffWirksamkeitLagerungImpfstofftyp
Sputnik V (Russland)95 Prozent wirksamtrockene Form des Impfstoffs können bei 2 bis 8 Grad gelagert werdenVektorviren-Impfstoff auf Basis eines Adenovirus
Pfizer-Biontech-Impfstoff (USA, Deutschland)95 Prozent wirksamLagerung bei Minus 70 GradmRNA-Impfstoff
Moderna (USA)94,5 Prozent wirksamLagerung wohl bei Minus 70 GradmRNA-Impfstoff
AstraZeneca und die Oxford-Universität (Schweden, Großbritannien)70 Prozent wirksamKühlschranktemperatur von zwei bis acht GradVektorviren-Impfstoff
Corona-Impfstoff: Russland hat den Corona-Impfstoff „Sputnik V“ bereits im August zugelassen.
„Sputnik V“- Russland meldet 95-prozentige Wirksamkeit von Corona-Impfstoff. © Sputnik

Corona-Impfstoff: Erste Fluggesellschaft will Impfpflicht für Passagiere einführen

Update vom 24. November, 7.22 Uhr: „Wir werden von internationalen Reisenden verlangen, dass sie geimpft sind, bevor wir sie an Bord lassen“, erklärte Alan Joyce, der Chef der australischen Fluggesellschaft Qantas, in einem Gespräch mit dem Sender Nine News am Montag. Aus Sorge vor einer weiteren Verbreitung des Coronavirus will das Unternehmen eine Impfpflicht für Passagiere bei Interkontinentalverbindungen einführen. Über das weitere Vorgehen bei Inlandsflügen habe man noch nicht entschieden.

Sobald ein Impfstoff verfügbar sei, würden die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Airline entsprechend angepasst, sagte Joyce. Er geht aus, dass seine Fluggesellschaft damit nicht alleine steht, sondern weltweit ähnliche Regeln eingeführt werden. „Ich glaube, das wird eine normale Sache sein, nach Gesprächen mit meinen Kollegen von anderen Airlines zu urteilen.“

Corona-Impfstoff: Gesundheitsminister Spahn zu Besuch bei IDT Biologika

Update vom 23. November, 9.42 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn und Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, informieren bei ihrem Besuch des Impfstoffherstellers IDT Biologika in Dessau-Roßlau in einer Pressekonferenz über den Stand der Forschung. Die beiden Politiker beantworten nach einem Rundgang durch das Unternehmen Fragen.

IDT sei neben CureVac und BioNTech das dritte deutsche Unternehmen*, das Hoffnungen für erfolgreiche Coronavirus-Impfstoffe mache. Mindestens fünf Millionen Impfdosen wolle sich die Bundesregierung bei IDT sichern, so Spahn. 130 Millionen Euro würden an Forschungsmitteln zur Verfügung gestellt, 30 Millionen investiere man in diesem Zusammenhang zusätzlich vorab in das Unternehmen, um die Produktion zu sichern.

Es gebe Anlass zur Hoffnung, dass man zu Beginn des kommenden Jahres, möglicherweise sogar bereits Ende dieses Jahres mit Impfungen gegen Sars-CoV-2 beginnen könne, so der Gesundheitsminister weiter (siehe auch Update 7.10 Uhr). Der Impfstoff von IDT stehe aber erst später als die Präparate der anderen Unternehmen zur Verfügung.

Corona-Impfstoff: Nächstes Unternehmen mit Durchbruch - 70-prozentige Wirksamkeit

Update vom 23. November, 8.34 Uhr: Nächster Durchbruch in der Impfstoff-Forschung im Kampf gegen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2: Als weiteres Unternehmen hat der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca positive Daten zu einem Corona-Impfstoff vorgelegt, der für Europa relevant ist. Das Vakzin vermeide mit rund 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken, teilte das Unternehmen auf Basis von Daten aus der wichtigen Testphase III am Montag mit. Die Wirksamkeit des Vakzins liegt damit allerdings hinter der der Präparate von Pfizer/Biontech und Moderna. Entwickelt wurde der Impfstoff zusammen mit der Universität Oxford.

Berücksichtigt wurden sowohl Daten bei einmaliger als auch zweifacher Impfung. Die Wirksamkeit der Vakzine von Pfizer/Biontech und Moderna liegt für Doppelimpfungen nach vorläufigen Daten bei rund 95 Prozent. Vorteil des Astrazeneca-Impfstoffs: Das Präparat kann den Angaben zufolge bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad aufbewahrt werden.

Der Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Das Mittel wirkt zweifach: Es soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern - beide sind für die Immunabwehr wichtig. Anders als die Impfstoffe der Mainzer Firma Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer sowie der US-Firma Moderna gehört das britisch-schwedische Präparat nicht zu den mRNA-Impfstoffen.

Corona-Impfingen früher als gedacht? „Anlass zum Optimismus“: Spahn und Scholz nennen möglichen Zeitpunkt für Corona-Impfungen

Update vom 23. November, 7.10 Uhr: „Es gibt Anlass zum Optimismus, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für einen Impfstoff in Europa geben wird. Und dann können wir mit den Impfungen sofort loslegen“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er habe die Länder gebeten, dass die Impfzentren Mitte Dezember einsatzbereit sein sollen. Das scheine zu klappen.

Finanzminister Olaf Scholz machte ebenfalls Hoffnungen auf Corona-Impfungen noch in diesem Jahr. „Wir haben die Vorbereitungen dafür getroffen, dass es noch im Dezember losgehen könnte“, sagte der Vizekanzler am Sonntagabend bei Bild live. Er glaube, es gehe „mit der Impfung schneller los, als wir vor einiger Zeit gedacht haben“, betonte Scholz.

Spahn zeigte sich optimistisch, dass es nicht bis Ende 2021 dauern werde, bis alle Bevölkerungsgruppen durchgeimpft sind. So benötige man für viele der voraussichtlichen Impfstoffe keine tiefe Kühlung. Sie könnten in normalen Arztpraxen gegeben werden. „Und dann geht es schnell: Vergessen wir nicht, dass jährlich in wenigen Wochen bis zu 20 Millionen Menschen gegen Grippe geimpft werden“, sagte Spahn.

Corona-Impfstoff: Spahn kündigt Aufbau einer Online-Plattform an

Er kündigte zudem den Aufbau einer Online-Plattform über die erreichten Impfquoten an, differenziert nach Alter und Regionen „Insbesondere dann, wenn wir bei den besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen eine hohe Impfquote erreicht haben, werden wir die Beschränkungen schrittweise lockern können.“

Nach Angaben von Spahn hat sich Deutschland über die EU-Kommission oder bilaterale Verträge und Optionen inzwischen mehr als 300 Millionen Impfdosen für Deutschland gesichert. „Auch bei zwei Dosen pro Impfung hätten wir dann genug für die eigene Bevölkerung und könnten mit anderen Ländern teilen“, sagte Spahn. Der Gesundheitsminister kündigte an, dass sich Deutschland auch Impfdosen beim Dessauer Impfhersteller IDT sichern wird. Er besucht zusammen mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff am Montag den Hersteller.

Corona-Impfstoff: Forschungsministerin bekräftigt Sicherheit

Update vom 21. November, 9.05 Uhr: Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat die Sicherheit der neuen potenziellen Corona-Impfstoffe betont. „Der Impfstoff wird die gleichen Sicherheitsstandards erfüllen wie alle anderen“, sagte Karliczek der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Das heißt auch, dass die Behörden nach der Zulassung weiter eng begleiten und einen Blick auf die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs haben - also genauso wie das sonst auch abläuft.“ Sie fügte hinzu: „Es braucht sich also niemand Sorgen zu machen.“ Karliczek betonte: „Die Impfung bleibt absolut freiwillig.“

Corona-Impfstoff: Biontech und Pfizer haben Notfallzulassung beantragt

Update vom 20. November, 21.55 Uhr: Biontech und Pfizer hatten es bereits angekündigt, jetzt haben die beiden Unternehmen die Notfallzulassung für ihren Corona-Impfstoff bei der US-Arzneimittelbehörde FDA tatsächlich beantragt. Das bestätigte Pfizer am Freitag bei Twitter. Falls der Wirkstoff zugelassen wird, könnten besonders gefährdete Menschen in den USA bereits Mitte bis Ende Dezember geimpft werden.

„Die Beantragung einer Notfallzulassung in den USA ist ein entscheidender Schritt, um unseren Impfstoffkandidaten so schnell wie möglich der Weltbevölkerung zur Verfügung zu stellen“, erklärte Biontech-Mitgründer Ugur Sahin. Pfizer-Chef Albert Bourla sprach in einem Internetvideo von einem „historischen Tag für die Wissenschaft und uns alle“.

Corona-Impfstoff: Olaf Scholz fordert weltweiten Schulterschluss

Update vom 20. November, 16.50 Uhr: Finanzminister Olaf Scholz hat die führenden Wirtschaftsnationen aufgefordert, sich an der internationalen Corona-Impf-Initiative Covax zu beteiligen. „Deutschland und Europa haben hier schon erhebliche Finanzmittel zugesagt“, erklärte der Vizekanzler nach Beratungen der G20-Finanzminister am Freitag. Deutschland sei zweitgrößter Geber. Doch: „Notwendig ist, dass alle G20-Staaten sich daran beteiligen“, erklärte Scholz.

Bisher wurden laut Finanzministerium insgesamt rund 4,3 Milliarden Euro für die Entwicklung und global faire Verteilung von Corona-Impfstoffen bereitgestellt. Die jüngsten Nachrichten dazu machten Hoffnung, sagte Scholz. Jetzt sei ein globaler Schulterschluss nötig, um einen gerechten und fairen Zugang zu den Impfstoffen sicherzustellen.

Corona-Impfstoff: USA plant Auslieferung innerhalb von 24 Stunden nach Zulassung

Erstmeldung vom 20. November: München/Washington - In den vergangenen Tagen vermeldeten gleich mehrere Unternehmen große Erfolge bei der Entwicklung ihres Corona-Impfstoffs. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach am Donnerstagabend davon, dass ein Impfstoff bereits im Dezember oder „sehr schnell nach der Jahreswende“ in Europa zugelassen werden könnte. Die Mainzer Firma Biontech* und ihr US-Partner Pfizer wollen am Freitag die staatliche Notfallgenehmigung in den USA für ihren Corona-Impfstoff beantragen.

„Wir werden innerhalb von 24 Stunden nach der Zulassung durch die Gesundheitsbehörde FDA Millionen von Impfstoffdosen ausliefern. Meine Botschaft lautet also: Hoffnung und Hilfe sind auf dem Weg“, erklärte US-Gesundheitsminister Alex Azar bei einem Briefing der Coronavirus*-Task-Force des Weißen Hauses am Donnerstag. Die Regierung hofft, dass bei einer positiven Entscheidung Millionen Dosen des Impfstoffs schon vor Jahresende verfügbar sein könnten.

Azar berichtete zudem, man erwarte, dass der amerikanische Impfstoff-Entwickler Moderna ebenfalls bald um eine Erlaubnis seines Vakzins bitten werde. Er lobte die Arbeit der Wissenschaftler. „In den letzten zwei Wochen haben wir beispiellose historische Nachrichten über Impfstoffe gesehen“, sagte der US-Gesundheitsminister. Zuletzt gab es in den USA mehr als 2200 Corona-Todesfälle an nur einem Tag.

Corona-Impfstoff: „Operation Warp Speed“ soll schnelle Verteilung sichern

„Das Ziel ist, die Verteilung dieses Impfstoffs für die Menschen so bequem wie die des Grippeimpfstoffs zu gestalten“, erklärte Azar. Ein umfassender Verteilungsplan, der auf einer öffentlich-privaten Partnerschaft aufbaut, sei bereits vorhanden. Armee-General Gustave Perna, Chef dieser sogenannten „Operation Warp Speed“, versicherte, dass es keine Lieferengpässe geben werde. „Wir können die Impfstoffdosen an jeden Ort verschicken, an dem ein US-Staat sie verabreichen möchte. Sie können zu einem zentralen Ort oder an 10.000 verschiedene Orte gehen“, sagte er. Rund 100 Millionen Impfstoff-Behälter stünden schon bereit.

Coronavirus: US-Immunologe Fauci bezeichnet Impfstoff als „Kavallerie“ im Kampf gegen die Pandemie

Der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci äußerte sich bei dem Briefing ebenfalls zu den Corona-Impfstoffen*. „Die Geschwindigkeit des Prozesses hat die Sicherheit in keiner Weise kompromittiert“, bekräftigte er. Fauci wies damit Bedenken zurück, wonach die Entwicklung der Corona-Impfstoffe zulasten der Verträglichkeit und Wirksamkeit beschleunigt worden sein soll. Die Daten der Studien zu den Impfstoffen seien von unabhängigen Experten beurteilt worden, die niemandem etwas schuldeten, auch nicht der Regierung.

Fauci rief die amerikanische Bevölkerung auf, die „einfachen“ Maßnahmen zur Vorbeugung von Corona-Infektionen* weiterhin zu befolgen. Sie sollen Masken tragen, Abstand halten und Menschenansammlungen meiden. Die wirksamen Corona-Impfstoffe* bezeichnete er als die „Kavallerie“ im Kampf zur Eindämmung der Pandemie. „Wenn man in einer Schlacht kämpft und die Kavallerie ist unterwegs, dann hört man nicht auf zu schießen. Man macht weiter, bis die Kavallerie da ist - und dann will man vielleicht weiter kämpfen“, sagte Fauci. (ph) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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