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Corona-Inzidenz in Italien: Vorteile für Geimpfte führt zu Impftermin-Rekord

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In Italien steigt die Inzidenz weiter an. Die Regierung reagiert und verschärft die Corona-Regeln. Die Folge: Impftermin-Anfragen stiegen in 24 Stunden um 200 Prozent.

Rom – Die Corona-Inzidenz in Italien hat sich innerhalb von einer Woche verdoppelt. Am Sonntag, 25. Juli 2021, machte die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tage einen weiteren Schritt nach oben und erreichte einen Wert von 46,9.

Land:Italien
Einwohner:60 Millionen
Hauptstadt:Rom
Staatspräsident:Sergio Mattarella
Regierungschef:Mario Draghi

Zum Vergleich: Rund eine Woche zuvor lag die Inzidenz noch bei 23,9. Insgesamt wurden am Sonntag innerhalb eines Tages 4743 Neuinfektionen und 7 Todesfälle im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 registriert.

Die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus breitet sich weiter aus und ist mittlerweile – genauso wie in Deutschland – zur vorherrschenden Covid-19-Variante geworden.

Corona-Inzidenz in Italien steigt: Regierung beschließt im Kampf gegen Covid-19 „Grünen Pass“

Bisher wurden in Italien bis Freitag, 23. Juli mehr als 53 Prozent der Einwohner über zwölf Jahre vollständig geimpft. In Deutschland waren es zum gleichen Zeitpunkt 48,5 Prozent. Um die Impfquote im Lande zu erhöhen und einen erneuten Lockdown zu verhindern, hat die italienische Regierung um Mario Draghi einen sogenannten „Green Pass“ beschlossen – ein digitales Zertifikat, das Zugang zu zahlreichen Aktivitäten ermöglicht.

Ab dem 6. August darf man in den Innenbereich eines Restaurants, einer Bar oder eines Pubs nur, wenn man den neuen digitalen Impfpass vorweist. Das gilt ebenso für Kinos, Museen, Konzerte, geschlossene Schwimmbäder, Fitnessstudios oder Freizeitparks.

Um den „Grünen Pass“ zu erhalten, muss man nachweisen, dass man die erste Impfung erhalten hat, seit weniger als sechs Monaten von Corona genesen ist oder innerhalb der vergangenen 48 Stunden negativ auf Sars-CoV-2 getestet wurde.

Neues Corona-Impfzertifikat: Buchungen von Covid-19-Impfterminen schießen in die Höhe

Die Maßnahme ist hochumstritten. Zu den heftigsten Gegnern des neuen digitalen Zertifikats gehört der Chef der rechtspopulistischen Lega Nord und ehemalige Innenminister Matteo Salvini. Dieser verriet am Freitag allerdings mit einem Foto, bereits geimpft worden zu sein. Unterdessen protestierten am Samstag, 24. Juli in mehr als 80 italienischen Städten zehntausende Menschen gegen den Grünen Pass.

Coronavirus - Italien
In Rom stiegen die Corona-Neuinfektionen nach der Fußball-EM besonders. © Cheng Tingting/picture alliance/dpa/Xinhua

Die Verschärfung der Eintrittsregeln zeigt trotzdem Wirkung: Laut dem italienischen Sonderkommissar für die Corona-Pandemie, Francesco Figliuolo, stiegen am Freitag die Impfbuchungen in den Regionen um bis zu 200 Prozent. Allein in der Lombardei, der Region um Mailand, schossen die Anfragen nach Impfterminen von durchschnittlich 15.000 pro Tag auf 48.000 in die Höhe, berichtet der Corriere della Sera auf der eigenen Webseite.

Ein ähnliches Phänomen wird auch in anderen Regionen registriert. So verzeichnete Venetien einen Anstieg von 7.000 auf 20.000 Anfragen.

Inzidenz in Italien steigt: Land gilt nicht als Corona-Risikogebiet

Venetien gehört mit Latium, Sardinien und Sizilien zu den Regionen, die aktuell die höchsten Inzidenzwerte in Italien vermelden. Allein in Rom hat sich zwischenzeitlich die Zahl der Neuinfektionen verfünffacht. Grund dafür sind unter anderem die Feiern während und nach dem Sieg bei der Fußball-EM.

Italien gehört aktuell laut dem Robert-Koch-Institut nicht zu den Corona-Risikogebieten – im Unterschied zu Dänemark, das ab Sonntag, 25. Juli, als einfaches Risikogebiet gilt. Ab Dienstag, 27. Juli gilt hingegen Spanien als Hochinzidenzgebietebenso wie die Niederlande. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

(Artikel aktualisiert am 26. Juli 2021 um 14:20 Uhr)

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