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Corona in Italien: Deutschland belegt fast gesamtes Land mit Reisewarnungen - bittere News für Winter-Urlauber

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Die Corona-Lage in Italien bleibt weiterhin besorgniserregend. Nach nächtlichen Ausgangssperren im Land reagiert Deutschland nun mit Reisewarnungen. Ein riesiges Problem für viele.

Update vom 23. Oktober, 8.35 Uhr: Die Pandemie-Lage in Italien spitzt sich weiter zu: Die Gesundheitsämter des Landes haben am Donnerstag mehr als 16.000 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet - ein Höchstwert. Einen Tag zuvor waren es knapp 15.200 gewesen.

Insgesamt haben sich in dem Mittelmeerland mit rund 60 Millionen Einwohnern bisher nachweislich mehr als 465.700 Menschen angesteckt, die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus stieg am Donnerstag um 136 auf 36.968. Hotspot ist wie schon bei der ersten Welle die norditalienische Lombardei mit Mailand als Hauptstadt.

Ein Musiker mit Mund-Nasen-Schutz spielt im Oktober 2020 Geige in einer U-Bahn-Station in Mailand.
Ein Musiker mit Mund-Nasen-Schutz in einer U-Bahn-Station in Mailand: Die Stadt ist wie schon bei der ersten Welle aktuell Corona-Hotspot. © Claudio Furlan/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Corona in Italien: Deutschland belegt fast gesamtes Land mit Reisewarnungen - bittere News für Winter-Urlauber

Update vom 22. Oktober, 11.06 Uhr: Deutschland reagiert auf die Entwicklungen in Italien. Es gelten nun auch die Regionen Aostatal, Umbrien, Lombardei, Piemont, Toskana, Venetien, Latium, Abrruzzen, Friaul-Julisch Venetien, Emilia-Romagna, Sardinien und die autonome Provinz Bozen - und damit Südtirol - als Risikogebiete. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte am Donnerstagmorgen aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen weitere Regionen und Gebiete auf die rote Liste gesetzt. Die offizielle Reisewarnung wird laut RKI ab Samstag, 24. Oktober, um 00.00 Uhr wirksam.

Für die Südtiroler Touristiker ist damit der Alptraum wahr geworden, denn die Wintersaison steht vor der Tür und damit die Gelegenheit für viele Geld mit Ski-Urlaubern zu verdienen. Doch nun müssten sich deutsche Reisende sowie all jene, die aus Südtirol in die Bundesrepublik Deutschland einreisen, ab Samstag für zehn Tage in Quarantäne begeben oder einen negativen Corona-Test vorlegen.

Update vom 21. Oktober, 16.35 Uhr: Ab Donnerstagabend gilt in der Lombardei eine nächtliche Ausgangssperre. Bei einem Verstoß gegen die verschärften Regeln in der norditalienischen Region, zu der auch Mailand und Bergamo gehören, drohen empfindliche Strafen. Wie die italienische Zeitung Corriere della Sera berichtet, können die Behörden bei Verstößen Strafen zwischen 400 und 3.000 Euro verhängen.

Corona in Italien: Lombardei verhängt nächtliche Ausgangssperre

Update vom 21. Oktober, 9.35 Uhr: Die norditalienische Region Lombardei verhängt wegen der Ausbreitung des Coronavirus eine nächtliche Ausgangssperre. Ab Donnerstag müssen die Menschen von 23 Uhr bis 5 Uhr zu Hause bleiben, wie die Behörden mitteilten. Ausnahmen sind aus medizinischen oder beruflichen Gründen möglich. Die Maßnahme soll bis zum 13. November dauern. In der süditalienischen Region Kampanien soll ab Freitag ebenfalls eine nächtliche Ausgangssperre gelten. 

Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza hatte der Maßnahme in der Lombardei bereits am Montagabend seine Zustimmung erteilt. „Das ist eine angemessene und symbolisch bedeutsame Initiative, die keine besonders ernsten wirtschaftlichen Folgen haben dürfte“, sagte Regionalpräsident Attilio Fontana der Zeitung La Repubblica. Kampaniens Regionalpräsident Vincenzo De Luca verkündete ebenfalls eine Ausgangssperre ab Freitag um 23 Uhr. Wie lange die Maßnahme gelten soll, sagte er jedoch nicht.

Bei der nächtlichen Ausgangssperre handelt es sich um die strikteste Maßnahme zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Italien seit dem Ende des im Frühling verhängten nationalen Lockdowns

Corona in Italien: Besorgniserregende Zahlen - Lombardei und Kampanien planen zusätzliche Maßnahmen

Update vom 20. Oktober, 17.20 Uhr: Neben der Lombardei plant nun auch die italienische Provinz Kampanien wegen der rasant steigenden Corona-Zahlen nächtliche Ausgangsverbote. Das kündigte der Regionalpräsident von Kampanien, Vincenzo De Luca, am Dienstag an. Die Ausgangsverbote sollten in der Region im Süden, zu der die Großstadt Neapel gehört, am Freitagabend starten.

Erstmeldung vom 20. Oktober: Rom - Die Corona-Situation in Italien ist, wie in weiten Teilen Europas*, derzeit besorgniserregend. Die Zahlen der Neuinfektionen übersteigen die des Frühjahres. Am Wochenende vermeldete Italien mit 11.705 neuen Corona-Fällen innerhalb eines Tages einen neuen Rekordwert. Am Montag waren es knapp weniger als 10.000 Corona-Neuinfektionen. Dennoch ergreift die stark betroffene Region Lombardei nach den neuen Corona-Regeln der vergangenen Tage zusätzliche Maßnahmen.

Corona in Italien: Lombardei plant nächtliche Ausgangsverbote

Die norditalienische Lombardei plant wegen drastisch steigender Corona-Zahlen* nächtliche Ausgangsverbote, die am Donnerstag beginnen sollen. Nach Medienberichten sollten die Bürger dort zwischen 23 Uhr und 5 Uhr ihr Haus nur noch aus wichtigem Grund, beispielsweise dem Weg zur Arbeit oder einer Krankheit, verlassen dürfen. Die Zeitung Corriere della Sera schrieb, die bereits während der ersten Corona-Welle stark betroffene Region, habe eine solche Verschärfung der Maßnahmen bei der Regierung in Rom beantragt.

Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza teilte am Montagabend mit, dass er grundsätzlich einverstanden sei mit den „restriktiveren Maßnahmen“ in der Region. Er habe mit dem Regionalpräsidenten Attilio Fontana und dem Bürgermeister der Metropole Mailand, Giuseppe Sala, darüber gesprochen. Der Minister nannte keine konkreten Punkte. „Wir werden in den nächsten Stunden gemeinsam daran arbeiten“, schrieb er. Rom hatte am Wochenende einige Anti-Corona*-Maßnahmen verschärft. Regierungschef Giuseppe Conte betonte jedoch, ein nationaler Lockdown wie im Frühjahr solle vermieden werden. Einige Regionalpolitiker kritisierten das Vorgehen der Regierung als zu zögerlich.

Corona in Italien: Virologe warnt vor „Gefahr, dass das System in den nächsten Wochen explodiert“

Den Berichten zufolge soll in der ökonomisch starken Lombardei mit rund zehn Millionen Einwohnern auch ein Teil des Einzelhandels, der keine Lebensmittel verkauft, an Wochenenden geschlossen werden. Der für Gesundheit zuständige Regionalkommissar Giulio Gallera warnte nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag im Radio vor einer erneuten Überlastung der Krankenhäuser. Wenn der Trend nicht gestoppt werde, könnten Ende Oktober rund 4.000 Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern der Region liegen. Derzeit sind es rund 1.100 Menschen.

Der Mailänder Virologe Fabrizio Pregliasco schlägt ebenfalls Alarm. „Es gibt keine einzelnen Infektionsherde, es passiert überall. Noch funktioniert das System der Kontaktnachverfolgung, aber die Gefahr ist die, dass das System in den nächsten Wochen explodiert“, sagte Pregliasco gegenüber RTL.

Corona in Italien: Regierung bittet Influencer-Paar um Hilfe

Um die Corona-Neuinfektionen* unter den jungen Leuten in den Griff zu bekommen, hat sich Italiens Regierung an das bekannteste Influencer-Paar des Landes gewandt. Der Rapper Fedez erzählt in einem am Montag in seiner Instagram-Story veröffentlichten Video, Regierungschef Conte habe ihn und seine Frau Chiara Ferragni um Hilfe gebeten. Der Anruf sei sehr unerwartet gewesen.

Im Video startet Fedez einen Aufruf an seine 11,1 Millionen Follower, sich an die nationale Maskenpflicht zu halten. „Leute, wir sind in einer sehr, sehr, sehr heiklen Situation“, sagt der Rapper. Das Land könne sich keinen Lockdown wie im Frühjahr erlauben. „Mit einer einfachen Geste könnten wir irgendwie eines der schlimmsten Szenarien vermeiden“, erklärt er. Mit einem Mundschutz in der Hand appelliert Fedez: „Benutzt die Maske!“ Seine Partnerin, die Mode-Influencerin und Unternehmerin Ferragni, der 21,5 Millionen Menschen auf Instagram folgen, wandte sich am Dienstag ebenfalls in einer Insta-Story an ihre Follower und rief zur Einhaltung der Maskenpflicht auf. Viele Politiker lobten das Paar am Dienstag für ihre Mithilfe. (ph/dpa) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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