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Angst vor Corona-Mutanten: Mega-Auflagen für Reisen nach Großbritannien - Welche Regeln jetzt gelten

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Coronavirus in Großbritannien: Passagiere müssen bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen und zehn Tage in Quarantäne.
Coronavirus in Großbritannien: Passagiere müssen bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen und zehn Tage in Quarantäne. © May James/dpa

Großbritannien legt beim Impfen gegen das Coronavirus ein sensationelles Tempo vor. Und: Aus Sorge vor den Corona-Mutationen müssen Reisende sich jetzt auf knallharte Regeln gefasst machen.

München/London - Quarantäne, drei negative Corona-Tests und die Kosten müssen Reisende selbst tragen. Die britische Regierung hat neue rigorose Vorschriften für Einreisen ins Vereinigte Königreich erlassen.

Konkret: Menschen, die nach Großbritannien einreisen, müssen künftig neben einem negativen Corona-Test bei der Ankunft zwei weitere Tests während einer zehntägigen Quarantäne vorlegen. Das teilte das Gesundheitsministerium an diesem Dienstag (9. Februar) in London mit.

Corona in Großbritannien - Hotel-Quarantäne und Tests - So hart sind die Einreisebestimmungen

Die weiteren Corona-Tests sollen demnach an Tag zwei und Tag acht der Quarantäne durchgeführt werden. Für die Kosten müssen Reisende selbst aufkommen. Weitere Einzelheiten wollte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock im Parlament vorlegen.

Bereits jetzt muss jeder, der nach Großbritannien einreist, bei seiner Ankunft ein negatives Testergebnis vorlegen, das nicht älter als 72 Stunden ist. Wer ohne einen Test ankommt, muss - wie BBC berichtet - 500 britische Pfund (etwa 570 Euro) Strafe zahlen.

Corona-Pandemie in Großbritannien: Wegen Mutationen - Knallhart-Regeln für Einreisen

Mit der Maßnahme will London das Risiko einer Einschleppung von Virus-Mutanten weiter reduzieren. Bereits jetzt gelten strenge Regeln für die Einreise aus 33 vor allem südamerikanischen und afrikanischen Ländern. Nur britische Staatsangehörige und Menschen mit Wohnsitz im Vereinigten Königreich dürfen aus diesen Ländern noch einreisen.

Von kommender Woche (15. Februar) an müssen sie ihre Quarantäne-Zeit in einem Hotel verbringen. Mehr noch: Passagiere müssen zehn Tage in ihren Hotelzimmern bleiben und dürfen es nur in Begleitung von Sicherheitskräften verlassen.

Wer sich über die Corona-Regeln missachtet, muss mit Konsequenzen rechnen, kündigte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock an. Bußgelder von bis zu 2.000 britischen Pfund (fast 2.300 Euro) drohen, wer die PCR-Tests nicht durchführt. Wer die Hotelquarantäne nicht einhält, muss mit einer Strafe von bis 10.000 britische Pfund (rund 11.400 Euro) rechnen. Wer Aufenthalte in Risikogebiete verschweigt, dem drohen bis zu zehn Jahre Haft, sagte der Minister laut BBC.

Video: Impfung als Hausbesuch: Großbritannien beschleunigt Coronavirus-Bekämpfung

Denn: In Großbritannien breitet sich die Corona-Variation B.1.1.7 - genannt auch die britische Corona-Mutation - weiter aus. Auch die südafrikanische Variante (B.1.351) ist bereits aufgetaucht. Es wurden laut BBC mehr als 100 Fälle entdeckt.

Corona: Angst vor Virus-Mutanten in Großbritannien

Studien mit dem Impfstoff von Oxford-AstraZeneca legen nahe, dass er nur einen „minimalen Schutz“ gegen die südafrikanische Variante bietet. Prof. Andrew Pollard, Direktor der Oxford Vaccine Group, sagte im Gespräch mit BBC Radio 4, die Ergebnisse seien „erwartet“ worden, weil das Virus „Mutationen einführt ... um es weiterhin in Populationen zu übertragen, in denen eine gewisse Immunität besteht“. Solange eine gewisse Immunität bestünde, um schwere Krankheiten, Krankenhausaufenthalte und noch mehr Todesfälle zu verhindern, würde es Großbritannien in der Pandemie gut gehen, meinte Pollard.

Über 12 Millionen Menschen sind in Großbritannien derweil bereits gegen Corona geimpft (Stand 8. Februar). Die zweite Impfdosis haben mehr als 500.000 erhalten, teilte das Britische Gesundheitsministerium auf seiner Webseite mit.

Auch in Deutschland wächst die Sorge vor den neuen Corona-Mutationen, die resistenter gegen den aktuell verfügbaren Corona-Impfstoffe sind. Bayern ist alarmiert über die Lage im österreichischen Tirol und will notfalls die Grenzen schließen, wie Merkur.de* berichtet. (ml mit Material der dpa) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

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