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Corona in Österreich: Herber Impf-Rückschlag - Hotspot Tirol zieht weitere Konsequenzen

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Ein Polizist spricht mit dem Fahrer eines Autos an einer Corona-Kontrollstelle.
Ein Polizist spricht mit dem Fahrer eines Autos an einer Corona-Kontrollstelle. © Expa/Johann Groder/dpa

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in Österreich ungebremst hoch. Der Hotspot Tirol zieht nun weitere Konsequenzen. Der News-Ticker.

Update vom 13. April, 21.23 Uhr: Die Pflicht zu Corona-Ausreisetests im Bundesland Tirol wird bis 24. April verlängert. Das teilte die Landesregierung in Innsbruck am Dienstag mit. Die Vorgabe sei weiterhin nötig, um eine Ausbreitung der britischen Virus-Variante und anderer Mutanten zu verhindern. Die Regel, wonach man Tirol nur mit einem negativen Testergebnis verlassen darf, war Ende März in Kraft getreten. Sie hätte am Mittwoch auslaufen sollen.

Darüber hinaus gilt eine Testpflicht für Personen, die aus Osttirol in andere Teile Tirols fahren wollen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Osttirol betrage rund 430 und sei damit höher als irgendwo sonst in Österreich, sagte ein Gesundheitsbeamter in Innsbruck. Der landesweite Schnitt lag zuletzt bei rund 209.

Corona in Österreich: US-Entscheidung zu Johnson & Johnson trifft Alpenrepublik hart

Update vom 13. April, 20.47 Uhr: Der US-Impfstoffhersteller Johnson & Johnson stoppt bis auf Weiteres die Auslieferung seines Vakzins für Europa. Man habe Berichte über Sinusvenenthrombosen überprüft und sich für die Verzögerung entschieden., erklärte das Unternehmen am Dienstag. Der Beschluss hat auch Auswirkungen auf die Impfkampagne in Österreich.

Am Dienstag trafen in der Alpenrepublik 16.800 Impfdosen von Johnson & Johnson ein. Was nun mit ihnen geschieht, ist vorerst unklar. „Die Dosen wurden heute nach Österreich geliefert, liegen aber noch beim Großhandel“, sagte eine Sprecherin des Gesundheits- und Sozialministeriums gegenüber oe24.at. „So lange, bis Klarheit über allfällige Nebenwirkungen herrscht, werden diese Dosen nicht an die Impfstellen ausgeliefert und auch nicht verimpft.“

Johnson & Johnson sollte eigentlich eine entscheidende Rolle bei Österreichs Impfstrategie spielen. Anfang März hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die rasche Zulassung des Vakzins gefordert. In einem gemeinsamen Brief der Staatsoberhäupter von Tschechien, Dänemark, Griechenland und eben Österreich in Richtung EU wurde das Vakzin als „Game Changer“ bezeichnet. Im Gegensatz zu anderen Impfstoffen ist bei Johnson & Johnson nur eine Impfung erforderlich. Zudem kann das US-Vakzin leichter gelagert werden.

In Österreich, wo knapp neun Millionen Menschen leben, sind derzeit rund 1,5 Millionen Menschen mindestens erstgeimpft. Etwas mehr als 630.000 Personen gelten als vollständig immunisiert. Österreich liegt damit in puncto Impfquote leicht vor Deutschland. 16,9 Prozent an durchgeführten Erstimpfungen stehen 16,2 Prozent gegenüber.

Corona in Österreich: Lockdown teilweise verlängert - Osten betroffen

Update vom 12. April, 20.49 Uhr: Keine Lockerung in Sicht. Im Osten Österreichs wird der Corona-Lockdown um weitere zwei Wochen verlängert. Die Landeschefin von Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner, begründete dies am Montagabend mit einer kritischen Lage in Krankenhäusern und speziell auf Intensivstationen. Die Einschränkungen in Niederösterreich und in der Hauptstadt Wien sollen nun bis zum 2. Mai gelten. Das Bundesland Burgenland will am Mittwoch entscheiden, ob es den Lockdown über den 18. April hinaus fortsetzt.

Die drei Bundesländer im Osten sind die einzigen Regionen in Österreich, die mit der Schließung des Handels und der Dienstleister auf die Corona-Situation reagierten. Das liegt weniger an den reinen Infektionszahlen, sondern vielmehr am dort im Bundesvergleich höheren Anteil der britischen Virus-Variante. In den anderen sechs Bundesländern ist die Lage etwas entspannter, wenngleich nach wie vor kein Land auf eine Sieben-Tage-Inzidenz unter der 100er-Marke kommt. Generell ist die Inzidenz in der Alpenrepublik innerhalb einer Woche deutlich gefallen. Am Montag lag sie aber immer noch bei 207,3.

BundeslandInzidenz
Voralberg157,9 Fälle pro 100.000 Einwohner
Steiermark158,3
Tirol184,1
Burgenland186,1
Niederösterreich192,7
Salzburg197,5
Oberösterreich203,7
Kärnten213,8
Wien278,5

Corona in Österreich: Lockdown vor nächster Verlängerung

Update vom 12. April, 12.20 Uhr: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) betonte bereits bei der Verkündung des Oster-Lockdowns, dass die Belegung der Intensivstationen das Maß aller Dinge sei. Die gleiche Botschaft sendete er bei der Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April und auch in dieser Woche wird Ludwig wohl darauf hinweisen, wenn es um eine weitere Lockdown-Verlängerung für Wien geht.

Am Montag hat Ludwig „mehr als ein Dutzend Experten aus dem Bereich Intensivmedizin“ zu einer Videokonferenz geladen, berichtet der Kurier. Man kenne die angespannte Lage auf den Intensivstationen (siehe Update vom 12. April, 11.55 Uhr), das Gespräch solle daher Informationen darüber hinaus bieten, soll aus dem Wiener Rathaus mitgeteilt worden sein.

Am Freitag kommen in Österreich Bund und Länder zu Beratungen zur Corona-Lage zusammen. Laut Kurier geht Ludwig allerdings von einer vorzeitigen Entscheidung über die Verlängerung des Lockdowns in Wien aus. Das Nachrichtenportal oe24.at berichtet, dass die Öffnungen in der Hauptstadt der Alpenrepublik auf den 25. April verschoben werden sollen.

Corona in Österreich: Lage auf den Intensivstationen bleibt angespannt

Update vom 12. April, 11.55 Uhr: In Österreich ist die Situation auf den Intensivstationen wegen der vielen Corona-Patienten weiterhin angespannt - insbesondere in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Laut aktuellen Prognosen ist keine Entspannung der Situation in Sicht. „Das stellt uns weiterhin vor große Probleme“, erklärte Klaus Markstaller von der Intensivmedizin-Gesellschaft ÖGARI am Montag.

In ganz Österreich wurden am Sonntag (11. April) 602 Covid-Patienten intensivmedizinisch betreut. Das sind rund doppelt so viele wie noch Anfang März. In Wien hat sich die Zahl im selben Zeitraum fast verdreifacht, wie die Intensivmedizin-Gesellschaft mitteilte. „Eine Überforderung der Intensivversorgung durch die Covid-19-bedingte Zusatzbelastung kann zum Risiko für alle werden, weil über die Intensivstationen hinaus zahlreiche andere Bereiche der Gesundheitsversorgung betroffen sind“, so Markstaller in der Mitteilung weiter.

Corona in Österreich: Zu hohe Zusatzbelastungen könnten zu „Triage“ führen

Die österreichischen Intensivstationen seien auch ohne zusätzliche Belastungen, wie beispielsweise die Corona-Pandemie oder Großunfälle, regelmäßig „zu 75 bis 90 Prozent belegt“, warnte ÖGARI-Präsident Walter Hasibeder. Zusatzbelastungen würden zu Verschiebungen von Eingriffen und daher zu einer gesundheitlichen Verschlechterung für Betroffene führen.

„Ab einer 50-prozentigen Belegung der Intensivkapazitäten durch Covid-19 Patientinnen und -patienten oder andere Zusatzbelastungen kommt es schließlich zur viel zitierten ‚Triage‘ und einem Kollaps des Systems, wie wir das aus der frühen Pandemiephase zum Beispiel aus Bergamo kennen“, so Hasibeder. Daher sei es wichtig, die Infektionszahlen und damit die Zahl der Intensivpatienten zu senken, um eine angemessene Gesundheitsversorgung für alle sicherstellen zu können.

Corona in Österreich: Polizei beendet Grillparty mit 90 Gästen

Update vom 11. April, 22.10 Uhr: Spektakulärer Polizei-Einsatz in der Coronavirus-Pandemie in Oberösterreich.

In der Großstadt Linz haben Beamte eine Gartenparty mit 90 Gästen, darunter 20 Kinder, beendet. Das berichtet das Nachrichtenportal oe24.at. Demnach sprach die Polizei gleich 53 Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Corona-Maßnahmen aus.

Coronavirus-Pandemie in Österreich: Verlängert Wien erneut den Lockdown?

Update vom 11. April, 18.30 Uhr: Verlängert die österreichische Bundeshauptstadt Wien in der Coronavirus-Pandemie ihren harten Lockdown* um eine weitere Woche? Von solchen Gedankenspielen berichtet das Nachrichtenportal oe24.at.

Bislang ist der Lockdown in der Millionenmetropole, die gleichzeitig auch ein Bundesland ist, bis zum 18. April terminiert. Doch die Intensivstationen in Wien sind voll, Intensivmediziner rechnen dem Bericht zufolge von einer Entspannung der Situation erst in vier bis sechs Wochen.

Etwaige Corona-Öffnungen in Branchen wie Gastronomie und Hotellerie* sind in Österreich dagegen derzeit gar kein Thema.

Coronavirus-Pandemie in Österreich: Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen bleibt hoch

Erstmeldung vom 11. April: München/Wien - Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Österreich weiter hoch. Und das, obwohl es mit den Impfungen gegen Corona nach Monaten des Schneckentempos endlich schneller vorangeht.

2252 neu gemeldete Corona-Fälle binnen 24 Stunden zählte das Gesundheitsministerium an diesem Sonntag. Ein Vergleich: Nach Einwohnern entspricht das in etwa dem Verhältnis, wenn das benachbarte und viel größere Deutschland in der Corona-Pandemie über 20.000 Neuinfektionen melden.

In Österreich starben am Samstag 25 Menschen an oder mit Covid-19*. Es sind nach wie vor schlechte Nachrichten nach einer positiven Botschaft des Gesundheitsministeriums zum Thema Impfen. So waren Ende der Woche in der Alpenrepublik an drei Tagen in Folge „jeweils deutlich mehr als 60.000 Menschen geimpft“ worden. Zum Beispiel auch Bundespräsident Alexander van der Bellen bekam seine Erstimpfung.

Coronavirus-Pandemie in Österreich: Mehr als 600 Corona-Patienten auf Intensivstationen

Besonders angespannt bleibt die Lage auf den Intensivstationen. Aus den Wiener Krankenhäusern wurde einmal mehr ein neuer Höchststand gemeldet. Laut Kronen Zeitung wurden Stand Sonntag 602 Corona-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Über ein Drittel davon liegt auf den Intensivstationen der Donaumetropole Wien mit ihren rund 1,9 Millionen Einwohnern.

Verfolgen Sie alle Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Österreich hier im News-Ticker. (pm) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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