Dass aktuell in Relation zur Gesamtbevölkerung betrachtet vergleichsweise viel mehr Menschen in Schweden als in Deutschland verstorben sind, kontert Giesecke im Bild-Interview deutlich: „Wir sollten die Todeszahlen in einem Jahr zählen.“ Deutschlands strenger Weg sei auf Dauer nicht durchzuhalten - und Lockerungen würden dazu führen, dass sich wieder mehr Menschen infizieren und auch versterben werden.“ Am Ende hätten also alle Länder ein ähnliches Ergebnis, was den Schutz der Menschen angeht - aber die Wirtschaft in Deutschland werde stärker leiden.
Und er geht weiter davon aus, dass die meisten EU-Länder ausreichende Kapazitäten an Intensivbetten hätten - alle Prognosen für den Bedarf, die Grundlage für die strikten Maßnahmen waren, seien zu hoch gegriffen gewesen und die Maßnahmen damit zu strikt.
Kritik an Schwedens Weg wird weiterhin laut, etwa nach der Panne in zwei Studien, über die die Tagesschau berichtet. Zweifel gibt es zudem an der Zugänglichkeit von Tests und am Umgang mit älteren, infizierten Menschen.
Ganz anders äußert sich eine Virologin in Deutschland: Das Virus dürfe man nicht auf die leichte Schulter nehmen, sagt sie und zeigt einen anderen Ausweg auf.
kat
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