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Corona: Keine Antikörper im Blut und dennoch immun? Neue Studie macht Hoffnung

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Eine Mitarbeiterin des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg testet Blutproben auf Antikörper.
Eine neue Studie aus Schweden macht nun Hoffnung, dass man nach einer Corona-Infektion doch längerfristig immun sein könnte - auch ohne Antikörper im Blut. (Symbolbild) © picture alliance/Marijan Murat/dpa

Eine neue Studie aus Schweden macht nun Hoffnung, dass man nach einer Corona-Infektion doch längerfristig immun sein könnte - auch ohne Antikörper im Blut.

München/Stockholm - Seit dem Ausbruch des Coronavirus ist es eine zentrale Frage der Forschung: Ist man nach einer Covid-19-Erkrankung immun, oder kann man sich erneut anstecken? Es gibt bereits Berichte von Personen, die sich nachweislich ein zweites Mal mit Sars-CoV-2 infiziert haben. Eine Studie von schwedischen Wissenschaftlern des „Center for Infectious Medicine“ am Karolinska Institutet in Stockholm macht nun Hoffnung, dass man nach einer Corona-Infektion doch längerfristig immun sein könnte - auch ohne Antikörper im Blut.

Im Video: Aktuelle News zur Coronavirus-Situation in Deutschland

Studie zu Corona: T-Gedächtniszellen können für längerfristige Immunität sorgen

Die Ursache für die Immunität haben die Forscher in bestimmten weißen Blutzellen, den sogenannten T-Gedächtniszellen, ausgemacht. Die schwedischen Wissenschaftler stellten in ihrer Studie, die sie im Fachmagazin „Cell“ veröffentlichten, fest, dass jeder an Covid-19 Erkrankte, T-Zellen entwickelt, die das Coronavirus erkennen und bekämpfen, wenn man ihm erneut ausgesetzt ist. Dadurch sei man, auch ohne Antikörper im Blut, längerfristig immun, erklären die Forscher.

„T-Gedächtniszellen werden sich wahrscheinlich als maßgeblich beweisen, wenn es um den langfristigen Immunschutz gegen Covid-19 geht“, heben die Wissenschaftler in ihrer Studie hervor. Selbst wenn die Antikörper gegen Corona bereits nach einigen Monaten abnehmen, wie in einigen vorherigen Studien herausgefunden wurde, könnten die T-Gedächtniszellen trotzdem vor einer Ansteckung schützen. Die Autoren berichten: „Sie könnten wiederkehrende schwere Corona-Fälle vermeiden.“

Coronavirus: Schwedische Wissenschaftler stellen T-Zellen bei allen Testpersonen fest - Studie macht Hoffnung

Die Forscher untersuchten die Blutproben von 206 Menschen aus Schweden, die eine Covid-19-Erkrankung hatten. Unabhängig vom Verlauf der Krankheit konnte bei allen Testpersonen eine robuste Anzahl an gebildeten T-Gedächtniszellen festgestellt werden - auch wenn die Testpersonen nicht positiv auf Antikörper getestet wurden.

Die These der Wissenschaftler aus Schweden, dass T-Gedächtniszellen zu einer Immunität gegen das Coronavirus führen können, wird von weiteren Studien aus Singapur und Deutschland gestützt. Allerdings ist bislang noch unklar, wie lange Personen, die sich bereits mit Sars-CoV-2 angesteckt haben, vor einer erneuten Infektion geschützt sind.

Nicht selten sorgt eine Infektion mit dem Coronavirus für einen schweren Verlauf der Krankheit. Nun berichten deutsche Forscher von einer neuen beunruhigenden Beobachtung. Wegen Handelsbeschränkungen verursacht durch die Corona-Pandemie befürchten Experten einen möglichen Lieferengpass bei wichtigen Medikamenten und Impfstoffen*. Lange galt Schweden als absoluter Sieger der Corona-Krise, schaffte es das Land doch ohne einen Lockdown durch die Zeit. Doch nun treten einige unvorhergesehene Folgen auf. Frühere grippale Erkrankungen spielen eine enorme Rolle im Kampf gegen das Coronavirus, wie eine Studie von Wissenschaftlern der Berliner Charité zeigt. Der Chef-Virologe der Charité, Christian Drosten, bekommt jetzt Verstärkung bei seinem NDR-Podcast. (ph)

Ist der schwedische Weg in der Corona-Krise der bessere? Drei Gründe warum das Land die Corona-Pandemie besser im Griff hat.*(Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.)

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