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Corona-Hotspot St. Wolfgang: Mehr als 50 Corona-Neuinfektionen in Touristenhochburg

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In Oberösterreich steigt die Zahl der Corona-Fälle in mehreren Tourismusbetrieben. Weitere Testergebnisse stehen noch aus. Der internationale News-Ticker.

Update vom Montag, 27.07.2020, 06.35 Uhr: Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionsfälle am bei deutschen Urlaubern beliebten Wolfgangsee in Österreich ist weiter gestiegen. Die Zahl der positiv getesteten Menschen nahm um weitere neun Fälle auf 53 zu, wie ein Behördensprecher des Bundeslands Oberösterreich nach Angaben der Nachrichtenagentur APA in der Nacht zum Montag mitteilte.

Damit wurden inzwischen alle am Samstag in St. Wolfgang vorgenommenen 628 Tests ausgewertet. Am Sonntag waren laut APA weitere 419 Tests vorgenommen werden, deren Ergebnisse am Montag vorliegen sollen. Getestet worden waren Mitarbeiter von Tourismus-Betrieben, Gäste und Einheimische. Von Infektionen betroffen sind nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur sieben Hotels, eine Pizzeria und zwei Bars in St. Wolfgang.

Der Corona-Hotspot St. Wolfgang ist beliebt bei deutschen Urlaubern

+++ 20.02 Uhr: Mit Hunderten von Tests haben Behörden auf einen Corona-Ausbruch im beliebten oberösterreichischen Touristenort St. Wolfgang reagiert. Die Zahl der bestätigten Fälle stieg auf 48 an, wie die Landesbehörden in Linz mitteilten, doch mehr als 100 Resultate waren am Sonntagabend noch ausständig. Demnach sind viele der Infizierten junge Praktikanten in Tourismusbetrieben, doch auch zumindest ein Feriengast wurde positiv getestet.

Einwohner, Gäste und Tourismusmitarbeiter wurden gebeten, am Samstagabend in ihren Unterkünften zu bleiben. Die Sperrstunde wurde mit 23 Uhr festgelegt. „Es gibt dort und da Absagen und Stornierungen“ von Buchungen, sagte der Chef des Tourismusverbandes Wolfgangsee, Hans Wieser, der dpa. Auch seien vereinzelt Gäste vorzeitig abgereist. St. Wolfgang ist der wichtigste Touristenort Oberösterreichs, mit mehr als 400.000 Übernachtungen im vorigen Jahr. In einer normalen Saison sind rund ein Drittel der Gäste Deutsche.

Corona-Hotspot St. Wolfgang: Massentests werden durchgeführt

+++ 13.20 Uhr: In St. Wolfgang werden aktuell Massentests auf das Coronavirus durchgeführt. Hunderte Mitarbeiter von Tourismusbetrieben, Urlauber und Einheimische werden in dem österreichischen Urlaubsort getestet - die Auswertungen dauern zur Stunde noch an. Es gebe „dort und da Absagen und Stornierungen“ von Buchungen, sagte der Chef des Tourismusverbandes Wolfgangsee, Hans Wieser, der dpa. Vereinzelt seien Gäste vorzeitig abgereist.

+++ 09.30 Uhr: Auf Twitter berichtet ein Urlauber aus St. Wolfgang, dass Hotels mit positiven Testresultaten nach wie vor geöffnet seien. Die Information vor Ort sei „mangelhaft“.

Update vom Sonntag, 26.07.2020, 08.00 Uhr: Die Zahl der Corona-Infektionen in mehreren Tourismusbetrieben in St. Wolfgang in Oberösterreich ist auf mindestens 44 gestiegen. Bei den Betroffenen handelt es sich nach Medienberichten aus der Nacht zum Sonntag überwiegend um Mitarbeiter, allerdings sei auch bei einem Urlauber das Virus nachgewiesen worden. Die meisten Infizierten sind demnach Praktikanten. Ob sie sich in ihren Unterkünften oder beim Ausgehen angesteckt haben, sei unklar. Zwei Bars seien geschlossen worden.

Bis zum späten Abend seien bereits über 600 Personen getestet worden, sowohl Angestellte als auch Urlaubsgäste. Bisher seien 258 Tests ausgewertet worden, die weiteren Ergebnisse wurden Sonntag erwartet.

Zahl der Corona-Fälle in Belgien steigt deutlich

Update vom Freitag, 24.07.2020, 16.51 Uhr: Die Zahl der entdeckten Corona-Infektionen in Belgien ist binnen einer Woche um 89 Prozent gestiegen. Durchschnittlich 221 neue Fälle pro Tag waren es in der Zeit vom 14. bis 20 Juli, wie die Agentur Belga am Freitag unter Berufung auf das zuständige Institut Sciensano meldete. Insgesamt wurden in den sieben Tagen 1544 Infektionen registriert.

Im Schnitt wurden pro Tag rund 15 Covid-19-Patienten in Kliniken gebracht, 38 Prozent mehr als in der Woche vom 7. bis 13. Juli. 40 Patienten liegen auf Intensivstationen, das ist ein Plus von 43 Prozent. Täglich starben zuletzt durchschnittlich drei Personen an der Infektion. Darunter war den Angaben zufolge auch ein dreijähriges Mädchen, das jüngste Covid-Opfer in Belgien.

Seit Beginn der Epidemie verzeichnet das elf Millionen Einwohner zählende Land nun 64.847 diagnostizierte Corona-Infektionen und 9812 Todesfälle. Wegen der steigenden Fallzahlen hat die Regierung eine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen ab Samstag angeordnet.

Corona-Pandemie fordert weltweit über 600.000 Tote

+++ 11.30 Uhr: Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als 600.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Sonntag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Inzwischen gibt es demnach bereits mehr als 14,2 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2.

Erst vor drei Wochen war die Schwelle von einer halben Million Toten und 10 Millionen bestätigten Infektionen überschritten worden. Seither hat sich die Pandemie unter anderem in den USA, Brasilien, Peru, Mexiko, Indien und Südafrika weiter rasch ausgebreitet.

Etwa ein Viertel der weltweit bestätigten Infektionen und Todesfälle entfallen Johns Hopkins zufolge auf die USA, ein Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. An zweiter Stelle steht Brasilien mit gut 2 Millionen bekannten Infektionen und rund 79.000 Todesfällen. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern höher. In den USA etwa starben Johns Hopkins zufolge gut 42 Menschen pro 100.000 Einwohner, in Brasilien 37. In Großbritannien liegt dieser Wert jedoch bei 68, in Italien bei 58 und in Schweden bei 55 - in Deutschland bei 11.

Die Webseite der Hopkins-Uni wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Experten gehen in jedem Fall von einer höheren Dunkelziffer aus. Die WHO sprach in ihrem Lagebericht vom Samstag von bislang 13,9 Millionen bestätigten Infektionen und 593.000 Todesfällen.

Corona-Hilfen: EU-Gipfel geht in die Verlängerung

Update vom Sonntag, 19.07.2020, 7.15 Uhr: Verlängerung statt Durchbruch: Der EU-Streit über den Milliardenplan gegen die Corona-Krise ist noch zäher als erwartet. Nach zwei schwierigen Verhandlungstagen wurde der Brüsseler Sondergipfel am Samstagabend unterbrochen und ein Tag drangehängt. EU-Ratschef Charles Michel will bei der Fortsetzung am Sonntag einen neuen Kompromissvorschlag unterbreiten, wie es aus EU-Kreisen hieß.

Eine Erfolgsgarantie gibt es aus Sicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel trotzdem nicht. „Die Beratungen sind in einer wichtigen Phase“, hieß es aus der deutschen Delegation. „Es kann noch nicht gesagt werden, ob es morgen eine Lösung gibt. Aber die weitere Arbeit lohnt sich, weil es eine breite Bereitschaft unter den Mitgliedsstaaten gibt, eine Lösung zu finden.“

Corona-Hilfsfonds: Die „sparsamen Vier“ bleiben hart

Hoch umstritten blieb vor allem der 750 Milliarden Euro schwere Corona-Hilfsfonds. Vor dem dritten Gipfeltag ging die Suche nach Lösungen auch in der Nacht weiter. Besonders hart zeigten sich weiter die „sparsamen Vier“ aus Österreich, Dänemark, Schweden und den Niederlanden zusammen mit Finnland. Sie wollen, dass deutlich weniger Mittel aus dem Corona-Hilfsfonds als nicht rückzahlbare Zuschüsse ausgezahlt werden.

Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gelang es nach Angaben französischer Diplomaten nicht, die verhärteten Fronten aufzuweichen. Die „sparsamen“ Länder beharrten demnach auf weiteren Kürzungen bei den Zuschüssen. Merkel und Macron hätten solchen „fehlenden europäischen Einsatzwillen“ nicht akzeptieren können und „nach mehreren Kompromissversuchen“ die nächtlichen Verhandlungen gemeinsam verlassen.

Ratspräsident Michel begann nach dem Abendessen in großer Runde gegen Mitternacht erneut Sondierungen, um eine Lösung zu finden. Abhängig vom Ergebnis könnte Michel am Sonntag einen neuen Kompromissvorschlag unterbreiten. Merkel und Macron wollen sich vor dem offiziellen Treffen in großer Runde (12.00 Uhr) um 09.30 Uhr mit Michel und dem italienischen Ministerpräsidenten Conte treffen.

Ursula von der Leyen (rechts) nimmt an einer Sondersitzung am zweiten Tag des EU-Sondergipfels teil.
Der EU-Gipfel zum Hilfspaket gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise geht in die Verlängerung. © picture alliance/-/EU/XinHua/dpa

WHO: Ärzte und Pflegekräfte machen 10 Prozent aller Corona-Fälle aus

Update vom Samstag, 18.07.2020, 7.25 Uhr: Mehr als 1,3 Millionen Ärzte und Pflegekräfte weltweit sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang am neuartigen Coronavirus erkrankt. Beschäftigte im Gesundheitssektor machten bisher etwa 10 Prozent aller weltweiten Covid-19-Fälle aus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Die Johns-Hopkins-Universität zählte bis Freitag 13,8 Millionen erfasster Coronavirus-Infektionen auf der ganzen Welt. Die jüngste Zahl der WHO lag am Donnerstag bei 13,4 Millionen Fällen.

Ärzte und Pflegekräfte riskierten nicht nur ihr Leben, sondern litten vielfach auch an körperlicher und psychischer Erschöpfung nach Monaten extrem fordernder Arbeit während der Pandemie, sagte Tedros. „Wir alle schulden den Beschäftigten im Gesundheitssektor enorm viel“, betonte er. Ausbreitung und Risiken von Infektionen unter medizinischen Fachkräften sollen besser erforscht werden.

Corona-Hilfen beim EU-Gipfel: Angela Merkel zweifelt an Ergebnis 

+++ 16.55 Uhr: Wie viel Geld muss die Europäische Union in die Hand nehmen, um EU-Staaten bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Krise zu unterstützen? Das ist eines der Themen auf der Agenda des EU-Gipfels, der Freitag und Samstag (17. und 18.07.2020) in Brüssel stattfindet. Die Corona-Hilfen sind sogar der erste Punkt, mit dem sich die Staats- und Regierungschefs beschäftigen und dürfte gleichzeitig der schwierigste sein. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte bereits vor: Sie könne nicht voraussagen, „ob wir bei diesem Mal schon zu einem Ergebnis kommen. Die Unterschiede in den Positionen seien „doch noch sehr, sehr groß“. 

Was ist der Streitpunkt? Der mehrjährige Finanzrahmen (MFR) für den EU-Haushalt und die Höhe der Corona-Hilfen. Während einige Länder (Österreich, Dänemark, Schweden, Niederlande) Haushalt und Hilfen lieber auf Sparflamme halten möchten, setzen sich stark von der Corona-Krise getroffene Länder wie Spanien und Italien dafür ein, dass per Hilfsprogramm mehr Geld fließt.

1,8 Billionen Euro waren zunächst für den MFR angesetzt, davon 750 Milliarden als Corona-Hilfsprogramm. EU-Ratspräsident Charles Michel war in seinem Kompromissvorschlag zum Gipfel zuletzt eher den sparsamen Nettozahler-Ländern entgegengekommen: Er reduzierte den Umfang des langfristigen Haushalts von 1100 Milliarden Euro auf rund 1074 Milliarden Euro, ließ das Corona-Paket aber unangetastet. Als weitere Lösungsoption gilt die Reduktion des Corona-Konjunkturpakets. Damit wären auch Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron einverstanden, sie hatten ursprünglich ein Kontingent von 500 Milliarden Euro als Corona-Hilfe vorgeschlagen.

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Kanzlerin Merkel spricht beim EU-Gipfel mit Bojko Borissow, Ministerpräsident von Bulgarien. © Stephanie Lecocq/dpa

Corona in Spanien: Barcelona holt Ausgangsbeschränkung zurück

+++ 13.54 Uhr: Nachdem die Infektionen mit Covid-19 in Barcelona wieder drastisch angestiegen sind, hat die Regierung jetzt eine erneute strenge Ausgangsbeschränkung beschlossen. Diese gilt für alle Bewohner Barcelonas sowie für einige Vororte - damit sind insgesamt etwa vier Millionen Menschen betroffen.

Nur in dringenden Fällen dürfen die Bewohner ihr Zuhause verlassen. Zudem müssen Kinos, Theater und Diskotheken wieder schließen. Lediglich Restaurants können weiterhin geöffnet bleiben, dürfen jedoch nur noch halb so viele Gäste bewirten. Auch Besuche in Pflegeheimen sind nun wieder verboten. Die Corona-Beschränkungen gelten zunächst für zwei Wochen.

Corona in Israel: Erneute Lockdown-Maßnahmen

Update vom Freitag, 17.07.2020, 03.45 Uhr: Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen hat die israelische Regierung in der Nacht zum Freitag eine Reihe von Schutzmaßnahmen wieder eingeführt. Unter anderem wurden Versammlungen von mehr als zehn Personen in geschlossenen Räumen und mehr als 20 Personen im Freien verboten. Ob sich dies auch auf Religionsgemeinschaften bezieht, konnte vorerst nicht geklärt werden. Ministerien schließen für den Publikumsverkehr, Kontakte sind demnach nur noch Online möglich.

Zu den Lockdown-Maßnahmen am Wochenende gehört die Schließung einer Reihe von Geschäften, mit Ausnahme wichtiger Dienstleister wie etwa Apotheken oder Supermärkte. Zudem werden Fitnessstudios geschlossen, während Restaurants nur noch Essen zum Mitnehmen oder zur Lieferung nach Hause anbieten dürfen.

Die Maßnahmen treten nach Medienberichten an diesem Freitagnachmittag in Kraft. Ab Freitag kommender Woche sollen auch die Strände gesperrt werden.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus war zuvor in Israel auf ein Rekordhoch gestiegen. Dem Gesundheitsministerium zufolge waren am Mittwoch 1780 Fälle gemeldet worden. Getestet wurden an dem Tag 25 997 Menschen, die Ansteckungsquote war mit rund sieben Prozent ebenfalls so hoch wie nie zuvor.

In Israel spitzt sich die Lage wieder zu.
In Israel spitzt sich die Lage wieder zu. © Sebastian Scheiner/dpa

Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Israel noch im niedrigen zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai immer weiter in die Höhe.

Corona-Pandemie: Indien mit fast 700.000 Fällen am drittstärksten betroffen

Update vom Montag, 06.07.2020, 07.40 Uhr: Weltweit gesehen steigt die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen seit Beginn der Corona-Pandemie immer weiter an. So meldete die Weltgesundheitsorganisation WHO am Wochenende einen Rekord: Binnen 24 Stunden seien 212.326 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 gemeldet worden (Stand 4.7. 10 Uhr), hieß es in einem WHO-Bericht. Die Zahl der täglich gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus ist hingegen seit Anfang Mai vergleichsweise stabil. Insgesamt geht die WHO bisher von mehr als 11 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus weltweit sowie von mehr als 523.000 Todesfällen aus.

Immer wieder melden Länder neue Höchstwerte bei den Neuinfektionen, so beispielsweise am Wochenende Indien und das Westjordanland. So hat Indien inzwischen Russland bei der Zahl der Corona-Fälle überholt - nur Brasilien und die USA haben nun mehr gemeldete Infektionen. Das zeigen Zahlen der Johns Hopkins Universität. Indien hatte demnach am Montag mehr als 697.000 Fälle, Russland mehr als 680.000. Die Zahlen in Indien steigen schneller an, seit die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie deutlich gelockert wurden, um die Wirtschaft anzukurbeln. Während des strikten Lockdowns waren Millionen Menschen arbeitslos geworden, viele hatten Angst zu verhungern.

Inzwischen werden in der indischen Hauptstadt und Millionenmetropole Neu Delhi die Krankenhausbetten knapp. Die Regierung lässt temporäre Corona-Krankenhäuser einrichten - unter anderem in Zügen, Hotels und in einem großen Zentrum, in dem zehntausend Betten aus Karton stehen.

Corona-Pandemie: Mehr als eine halbe Million Tote - Über 10 Millionen Infizierte weltweit

+++ 04.40 Uhr: Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als 500.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Sonntagnachmittag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Zuvor hatte die Zahl der weltweit bestätigten Infektionen am Sonntag bereits erstmals die Marke von 10 Millionen überschritten. Ein Viertel der Infektionen wurden aus den USA gemeldet, wo sich die Pandemie weiter rasch ausbreitet.

Die meisten Opfer haben demnach ebenfalls die USA zu beklagen, hier starben mehr als 125 000 Menschen. An zweiter Stelle lag Brasilien mit 57 000 Toten, gefolgt von Großbritannien mit knapp 44 000 Opfern.

Corona-Pandemie: Dramatische Entwicklung in den USA

Die Opferzahl in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern höher. In den USA starben den Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge rund 38 Menschen pro 100 000 Einwohner. In Großbritannien liegt dieser Wert gerundet bei 66, in Italien bei 57 und in Schweden bei 52 - in Deutschland hingegen bei 11.

Die Zahl der weltweit mit dem Coronavirus infizierten Menschen steigt auf über zehn Millionen.
Die Zahl der weltweit mit dem Coronavirus infizierten Menschen steigt auf über zehn Millionen. © picture alliance/Manish Rajput/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa

In den USA hat die Zahl der Neuinfektionen angesichts einer rasanten Ausbreitung des Virus in den südlichen Bundesstaaten seit Freitag einen neuen Höchststand erreicht. Am Wochenende wurden rund 88 000 Neuinfektionen gemeldet.

Corona-Ausbruch bei Peking: Peking testet acht Millionen Menschen

Update vom Montag, 29.06.2020, 04.00 Uhr: Infolge des neuen Coronavirus-Ausbruchs in Peking hat die chinesische Hauptstadt millionenfach Coronatests durchgeführt. Wie die Lokalbehörden mitteilten, wurden bis Sonntag 8,3 Millionen Proben gesammelt und 7,7 Millionen Tests in der 20-Millionen-Metropole abgeschlossen. Als Reaktion auf den Ausbruch auf einem Pekinger Großmarkt hatten die Behörden vor zwei Wochen die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen, womit die chinesische Stadt teilweise abgeriegelt wurde.

Wer Peking verlassen will, muss einen negativen Coronatest vorweisen und darf nicht in einem der Risikogebiete leben. Seit dem neuen Ausbruch wurden über 300 Infektionen in Peking festgestellt. Wie Chinas Gesundheitskommission mitteilte, kamen bis Montag sieben weitere Infizierte in der Stadt hinzu. Landesweit wurden zwölf neue Infektionen gemeldet.

Corona-Ausbruch in China: Lockdown für halbe Million Chinesen nahe Peking

Update vom Sonntag, 28.06.2020, 15.54 Uhr: Aufgrund eines erneuten Corona-Ausbruchs in der Nähe von Peking müssen rund eine halbe Million Chinesen in den Lockdown. Das meldeten die chinesischen Behörden, nachdem die Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Peking erneut angestiegen war. 

Der Kreis Anxin, nahe der Hauptstadt, wird nach Angaben der Gesundheitsbehörde vor Ort „vollständig abgeriegelt und kontrolliert“. Nur ein Vertreter pro Familie dürfe das Haus, beispielsweise für Einkäufe, verlassen. Die Angst vor einer zweiten Corona-Welle in China wächst. Zwei Monate waren ohne Neuinfektionen in Peking vergangen, seit dem 11. Juni ist die Zahl jedoch wieder auf 311 gestiegen.

Als ein möglicher Ausgangspunkt des erneuten Anstiegs an Corona-Neuinfektionen wird der Xinfadi-Markt in Peking vermutet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, belieferten auch Unternehmen aus dem Kreis Anxin den Xinfadi-Markt mit Süßwasserfischen. In der vergangenen Woche wurden massenhaft Corona-Tests unter anderem bei Arbeitern von Großmärkten und Restaurants sowie Lieferkurieren durchgeführt. Auch Bewohner in Peking aus gefährdeten Wohnvierteln wurden kontrolliert.

Corona-Pandemie: Zahl der Infizierten überschreitet historische Marke

Update vom Sonntag, 28.06.2020, 12.48 Uhr: Die Zahl der weltweit mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist am Sonntag (28.06.2020) auf über zehn Millionen gestiegen. Dies geht aus den Daten der US-amerikanischen Johns-Hopkins-Universität hervor. 

Coronavirus: Das sind die weltweiten Hotspots

Das Land mit den meisten Corona-Fällen sind weiterhin die USA (2,5 Millionen), gefolgt von Brasilien (1,3 Millionen) und Russland (630.000). Knapp 500.000 Menschen sind nach JHU-Berechnungen weltweit an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

Update vom Mittwoch, 23.06.2020, 10.00 Uhr: Gesundheitsexperten warnen eindringlich vor einer zweiten Corona-Infektionswelle in Großbritannien. Es bestehe ein „echtes Risiko“, schrieben sie in einem am Mittwoch vom „British Medical Journal“ veröffentlichten Brief. Sie kritisierten damit die bisher umfangreichste Lockerung der Pandemie-Maßnahmen in England. Premier Boris Johnson hatte sie am Vortag bekanntgegeben. 

Corona in Großbritannien: Boris Johnson ändert Abstandsregel

Es müsse nun schnell gehandelt werden, um noch mehr Todesopfer und Verluste für die Wirtschaft zu verhindern, fordern die Experten in einem offenen Brief an die Parteispitzen. Den Appell unterschrieben unter anderem die Präsidenten medizinischer Fachgesellschaften. Pubs, Restaurants, Hotels, Museen, Galerien, Kinos, Bibliotheken, Friseursalons und Kirchen dürfen unter bestimmten Auflagen ab 4. Juli wieder in England öffnen. Gleichzeitig hatte Johnson angekündigt, die Abstandsregel von zwei Metern auf einen Meter zu verringern. Die neuen Maßnahmen gelten nur für England. Jeder Landesteil in Großbritannien bestimmt über seine eigenen Maßnahmen.

Corona-Lockerungen in Spanien

Update vom Sonntag, 21.06.2020, 14.09 Uhr: Im früheren Corona-Hotspot Spanien herrscht seit Sonntag eine „neue Normalität“: Nach genau 14 Wochen ging um Mitternacht der Notstand zur Eindämmung der Pandemie zu Ende. Die 47 Millionen Bürger des Landes durften sich erstmals seit Mitte März wieder im ganzen Land frei bewegen.

In der Hauptstadt Madrid und in anderen küstenfernen Gemeinden machten sich zahlreiche Menschen und ganze Familien am ersten Tag bei Temperaturen von zum Teil weit über 30 Grad schon frühmorgens auf in den Badeurlaub. Dafür sei vor allem der eigene Wagen benutzt worden, berichteten Medien.

In der „neuen Normalität“ hält die Zentralregierung nur noch wenige Corona-Regeln landesweit aufrecht. Die Wichtigste: In geschlossenen Räumen und auch im Freien muss man Schutzmaske tragen, wenn ein Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann. Bei Verstoß können Geldstrafen von bis zu 100 Euro verhängt werden. Über andere Maßnahmen dürfen die einzelnen Regionen - ähnlich wie in Deutschland - selbst entscheiden.

Am Sonntag öffnete Spanien auch die Grenzen für Urlauber aus Schengenstaaten. Die Grenze zu Portugal bleibt aber auf Wunsch der Regierung in Lissabon noch bis zum 1. Juli für die meisten Reisenden geschlossen. Allen Einreisenden wurde am Sonntag die Temperatur gemessen. Medizinisches Personal stand bereit, um im Falle eines erhöhten Wertes die Betroffenen in Augenschein zu nehmen. Zudem müssen alle Besucher auf einem Fragebogen Angaben unter anderem zur Gesundheit sowie zu persönlichen Kontaktdaten machen.

WHO-Chef warnt: Corona-Pandemie beschleunigt sich

Update vom Freitag, 19.06.2020, 18.20 Uhr: In Europa scheint sich die Corona-Krise zu entspannen, die Pandemie ist trotzdem noch lange nicht vorbei, im Gegenteil. „Die Pandemie beschleunigt sich“, sagte der Chef der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Freitag (16.06.2020) in Genf. Innerhalb eines Tages seien der WHO mehr als 150.000 neue Infektionen gemeldet worden, so viele wie nie zuvor. Fast die Hälfte seien aus Nord-, Mittel- und Südamerika gemeldet worden, aber größere Zahlen seien auch aus Südasien und dem Nahen Osten gekommen.

„Die Welt ist in einer neuen und gefährlichen Phase“, so Tedros. „Viele Menschen haben verständlicherweise die Nase voll davon, zu Hause zu sein. Länder wollen verständlicherweise Wirtschaft und Gesellschaftsleben wieder öffnen. Aber das Virus verbreitet sich schnell, es ist immer noch tödlich und die meisten Menschen können sich immer noch infizieren.“

Der WHO-Chef beschwor alle Menschen, weiter Distanz zu halten und die Hände häufig zu waschen sowie andere Hygienemaßnahmen umzusetzen. Alle Infektionen müssten aufgespürt und Betroffene isoliert werden.

Corona in China: Peking weitett Reisebeschränkungen aus

Update vom Donnerstag, 18.06.2020, 12.30 Uhr: Nach dem erneuten Corona-Ausbruch in Peking sind die Reisebeschränkungen auf die Umgebung der chinesischen Hauptstadt ausgeweitet worden. Die Behörden riegelten am Donnerstag den angrenzenden Bezirk Anxin mit seinen rund 460.000 Einwohnern weitgehend ab. Fahrten hinein und aus dem Gebiet hinaus wurden weitgehend untersagt. 

Wie staatliche Medien berichteten, dürfen nur Fahrzeuge hinein, die zur grundlegenden Versorgung des rund 150 Kilometer von Peking entfernten Bezirks gebraucht werden. Andere Fahrzeuge benötigten dafür eine Sondergenehmigung.

Auch aus der Nachbarstadt Tianjin wurde eine weitere Corona-Infektion gemeldet, in der Peking umgebenden Provinz Hebei wurden zwei weitere Ansteckungen festgestellt. Außerdem wurden landesweit vier Corona-Infektionen bei Menschen registriert, die kürzlich aus dem Ausland eingereist waren.

Corona-Ausbruch auf Großmarkt: Peking wird teilweise abgeriegelt

Update vom Mittwoch, 17.06.2020, 6.35 Uhr: Nach dem neuen Ausbruch des Coronavirus bleibt die Lage in der chinesischen Hauptstadt angespannt. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Mittwoch berichtete, meldete die Stadt 31 weitere Infizierte. Damit gibt es seit vergangenem Donnerstag bereits 137 bestätigte Infektionen in der 20-Millionen-Metropole. 

Als Reaktion auf den neuen Ausbruch, der vergangene Woche auf dem Xinfadi-Großmarkt der Stadt begann, riefen die Behörden am Dienstag die zweithöchste Sicherheitsstufe aus, womit Peking teilweise abgeriegelt wird. Flüge aus und in die Hauptstadt wurden drastisch reduziert. Wie der Staatssender CGTN berichtete, strichen Airlines mindestens 850 Flüge. Bewohner aus Gegenden von Peking, in denen das Risiko als „mittel“ oder „hoch“ eingestuft wurde, dürften die Stadt nicht mehr verlassen, um zu verhindern, dass sich der neue Ausbruch auf andere Teile des Landes ausweitet.

Parlament in Ungarn hebt Corona-Notstandsgesetz auf 

Update vom Dienstag, 16.06.2020, 12.45 Uhr: Nach zweieinhalb Monaten hat das Parlament in Ungarn das umstrittene Corona-Notstandsgesetz aufgehoben, das dem rechtskonservativen Ministerpräsidenten Viktor Orban umfassende Regierungsvollmachten verschafft hatte. 

Die Abgeordneten in Budapest stimmten mehrheitlich für die Aufhebung des Gesetzes, das von der Opposition in Ungarn und von den europäischen Partnern scharf kritisiert worden war. Das Notstandsgesetz war am 30. März inmitten der Corona-Krise vom Parlament verabschiedet worden. Orban konnte seither im Rahmen des nationalen Notstands zeitlich unbefristet per Dekret regieren. 

Während die Regierung argumentierte, derartige Vollmachten seien nötig, um die Pandemie wirksam bekämpfen zu können, warfen Kritiker Orban vor, sich unter dem Vorwand der Pandemie-Bekämpfung mehr Macht verschaffen und die Demokratie in Ungarn aushöhlen zu wollen. 

Mittlerweile mehr als 8 Millionen bestätigte Corona-Fälle weltweit

Update vom Dienstag, 16.06.2020, 8.00 Uhr: Mehr als acht Millionen Menschen haben sich nach jüngsten Zahlen der Johns Hopkins Universität mittlerweile weltweit mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 angesteckt. Mehr als 436.400 Menschen starben bisher im Zusammenhang mit dem Erreger, wie aus der Webseite des US-Instituts am Dienstagmorgen hervorging. 

Die meisten Infizierten gab es demnach in den USA mit 2,1 Millionen bestätigten Fällen und auch die meisten Toten - mehr als 116.000 Menschen starben dort bisher. Brasilien folgt mit mehr als 888.270 Infizierten, auf Platz drei liegt Russland mit mehr als 536.480 bestätigten Fällen.

Hinterbliebene von Corona-Opfern stellen Strafanzeige

Update vom Mittwoch, 10.06.2020, 17.30 Uhr: In Italien haben Hinterbliebene von Coronavirus-Opfern in der besonders stark betroffenen Provinz Bergamo Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Sie werfen den Behörden vor, für zahlreiche Todesfälle durch das Virus verantwortlich zu sein - wegen Fahrlässigkeit und Inkompetenz.

„Wir sind alle aus der Gegend um Bergamo und haben ähnliche Geschichten, Geschichten von Familientragödien. Wir suchen klare und ernsthafte Antworten der Staatsanwälte“, so Cristina Longhini von der Gruppe „Noi Denunceremo“ (Wir werden anklagen) gegenüber der dpa. Die Gruppe besteht aus Angehörigen von Menschen, die an Covid-19 gestorben sind und die nun Gerechtigkeit suchen. Longhini selbst verlor in Bergamo ihren 65 Jahre alten Vater an das Coronavirus.

Italien: Angehörige von Corona-Opfern stellen Strafanzeige gegen Unbekannt

50 Anzeigen wurden eingereicht und in vielen davon wird den Behörden vorgeworfen, die als Corona-Hotspots bekannten Orte Alzano und Nembro nicht rechtzeitig isoliert zu haben. Es sei nun Sache der Justizbehörden, die Anzeigen zu bewerten, sagte ein Anwalt der Gruppe.

Die Provinz Bergamo war das Epizentrum der Corona-Krise in Italien. Weil die Krematorien nicht mehr alle Leichen verbrennen konnten, mussten die Särge mit Militärwagen abtransportiert werden. Vor allem an der Regionalregierung der Lombardei wurde Kritik laut, dass sie die Hotspots nicht früher abgeriegelt habe. Die Region weist die Vorwürfe zurück und verweist auf die Regierung in Rom, die eine solche Entscheidung hätte treffen müssen. Staatsanwaltschaften in der Lombardei ermitteln bereits in mehreren Fällen wegen Missmanagements zum Beispiel in Altersheimen, wo es besonders viele Opfer gab.

Corona-Krise in Italien: Justiz soll Untersuchung eingeleitet haben

Medienberichten zufolge hat die italienische Justiz Untersuchungen wegen des Umgangs der Regierung mit der Corona-Krise eingeleitet. Dabei soll auch Regierungschef Giuseppe Conte befragt werden, heißt es. Gleiches gelte für Gesundheitsminister Roberto Speranza und Innenministerin Luciana Lamorgese. Berichten zufolge führt die Staatsanwaltschaft von Bergamo die Untersuchungen.

Es soll vor allem um das mögliche Versäumnis der italienischen Regierung gehen, besonders betroffene Gebiete als „rote Zonen“ auszuweisen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, heißt es Medienberichten zufolge aus Ermittlerkreisen. Auch in Frankreich wurden zuvor vorläufige Ermittlungen wegen Vorwürfen der „fahrlässigen Tötung“ in der Corona-Krise eingeleitet worden. Die Pariser Staatsanwaltschaft geht dutzenden Klagen nach - Präsident Emmanuel Macron kann wegen seiner Immunität jedoch nicht belangt werden.

WHO: Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden

Update vom Montag, 08.06.2020, 18.45 Uhr: Die Zahl der Corona-Infektionen weltweit steigt trotz Entspannung in Westeuropa weiterhin deutlich. Am Wochenende seien innerhalb von 24 Stunden mehr als 136 000 Fälle gemeldet worden, so viele wie nie zuvor an einem Tag, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. Er warnte die Länder davor, wegen fallender Infektionszahlen bei den Vorsichtsmaßnahmen nachzulassen.

An neun der vergangenen zehn Tage seien mehr als 100 000 neue Fälle gemeldet worden, sagte Tedros. In Afrika, Zentral- und Südasien, Mittel- und Südamerika und in einigen Ländern in Osteuropa stiegen die Zahlen weiter. Seit Ausbruch des Virus Ende 2019 sind weltweit fast sieben Millionen Infektionen und fast 400 000 Todesfälle gemeldet worden.

Die größte Gefahr in Ländern mit fallenden Zahlen seien Selbstzufriedenheit oder Nachlässigkeit. Die meisten Menschen hätten die Infektion noch nicht gehabt und könnten sich noch anstecken, warnte Tedros: "Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, den Fuß vom Pedal zu nehmen."

Niedrigste tägliche Todeszahl seit Mitte März in Frankreich

+++ 20.30 Uhr: Mit 13 Corona-Toten in den vergangenen 24 Stunden in Krankenhäusern hat Frankreich die niedrigste tägliche Todeszahl seit Mitte März verzeichnet. Insgesamt sind seit Beginn der Epidemie 29.155 Menschen in Krankenhäusern und Pflegeheimen gestorben, wie die Statistik der Regierung am Sonntag angab. Niedriger war der Wert demnach zuletzt am 14.03.2020 mit zwölf Toten vor Beginn der strengen Ausgangsbeschränkungen. Diese traten am 17.03.2020 in Kraft.

Die Toten in den Altersheimen im Land werden derzeit nicht mehr täglich angegeben. Am Wochenende sind die Werte allerdings häufig niedriger als unter der Woche - häufig kommt es noch zu Nachmeldungen. Das Gesundheitsministerium hatte Freitag angekündigt, die Zahlen für das Wochenende nicht per Pressemitteilung zu veröffentlichen - die Statistik auf der Regierungsseite wurde aber aktualisiert. Anfang Juni hat in Frankreich die zweite Phase der Lockerungen - unter anderem mit Restaurantöffnungen - begonnen.

Update vom Sonntag, 07.06.2020, 14.07 Uhr: Bis zum Sonntag (07.06.2020) sind 400.225 Menschen an den Folgen des Coronavirus Sars-CoV-2 gestorben (Stand 13.59 Uhr). Das geht aus den Daten der US-amerikanischen Johns-Hopkins-Universität hervor. Die meisten Covid-19-Toten gibt es demnach weiterhin in den USA (109.802), gefolgt von Großbritannien (40.548) und Brasilien (35.930). Die Zahl der Infizierten stieg auf 6.920.214.

Frankreichs Corona-Warn-App knackt Millionen-Marke

Update vom Samstag, 06.06.2020, 15.00 Uhr: Frankreichs Coronavirus-Warn-App „StopCovid“ hat nach Angaben der Regierung die erste Millionen-Marke übertroffen. Innerhalb von vier Tagen sei die App eine Million Mal aktiviert worden, schrieb der Staatssekretär für Digitales, Cédric O, am Samstag auf Twitter. Die kostenlose Anwendung steht seit Dienstag zum Herunterladen auf das Handy bereit. Die Regierungs hatte zuvor erklärt, damit die App aber wirksam sei, müsste sie von mehreren Millionen Französinnen und Franzosen genutzt werden. „StopCovid“ soll mit Hilfe von Bluetooth-Signalen erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind. Bürger sollen dann gewarnt werden, falls sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufgehalten haben.

„Wir haben kein genaues Ziel, aber wir wissen, dass diese Anwendung vor allem für Stadtbewohner nützlich ist, die zu Stoßzeiten die U-Bahn nehmen, die in Bars und Restaurants gehen, die mit vielen Menschen in Kontakt stehen“, sagte O dem Sender RMC. Dazu, wie viele Kontaktfälle die App bisher gemeldet hat, machte O keine Angaben und verwies an das Gesundheitsministerium.

Staatsepidemiologe  in Schweden gesteht Fehler ein 

Update vom Mittwoch, 03.06.2020, 15.00 Uhr: Schweden ist in der Corona-Krise einen ganz eigenen Weg gegangen. Das skandinavische EU-Land hatte deutlich freizügigere Maßnahmen ergriffen als etwa Deutschland oder der Rest Europas. Schulen, Restaurants oder Geschäfte wurden beispielsweise niemals geschlossen, das Versammlungsverbot liegt bei maximal 50 Teilnehmern, ein Einreiseverbot gilt lediglich für Menschen außerhalb der EU und der Europäischen Freihandelszone.

Kritiker der Ausgangssperren, Abstandsregeln und Kontaktverbote in Deutschland und anderen Ländern verweisen immer wieder gerne auf das sogenannte schwedische Modell als Alternative. Allerdings darf dabei nicht übersehen werden, dass die Infektions- und Todeszahlen pro Einwohner in Schweden im Vergleich zum restlichen Skandinavien und auch zu Deutschland weiter hoch sind.

Nun hat sich auch Staatsepidemiologe Anders Tegnell erstmals selbstkritisch über den schwedischen Sonderweg in der Corona-Krise gezeigt. Schweden hätte schon von Beginn an mehr Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus ergreifen sollen, sagte Tegnell in einem Interview mit dem schwedischen Radio. „Ich glaube, dass es sicherlich Verbesserungspotenzial bei dem gibt, was wir in Schweden gemacht haben, klar. Und es wäre gut gewesen, wenn man exakter gewusst hätte, was man schließen soll, um die Infektionsausbreitung besser zu verhindern.“

Zu viele Schweden seien zu früh gestorben. Würde man mit dem heutigen Wissensstand auf dieselbe Erkrankung stoßen, läge der richtige Weg seiner Ansicht nach zwischen dem schwedischen und dem, den der Rest der Welt eingeschlagen habe, sagte Tegnell.

Corona-Krise: Lockerungen trotz dramatisch steigender Infiziertenzahlen in Russland

Update vom Sonntag, 31.05.2020, 12.31 Uhr: In Russland ist die Zahl der Corona-Infizierten kurz vor geplanten größeren Lockerungen auf über 400.000 gestiegen. Die amtliche Statistik wies am Sonntag 9268 neue Fälle aus. Die Gesamtzahl stieg damit auf 405.843, darunter nach offiziellen Angaben 4693 Todesfälle. Ungeachtet massiv steigender Zahlen beginnt an diesem Montag in Russland eine größere Lockerungswelle. Erstmals seit mehr als zwei Monaten Ausgangssperre sind in Moskau - Europas größter Stadt - wieder Spaziergänge an einzelnen Tagen und Frühsport im Freien erlaubt. Verschärft wird allerdings der Maskenzwang.

Corona-Krise: Russland will trotz der hohen Infiziertenzahlen Lockerungen durchführen

Mund- und Nasenschutz sind dann nicht mehr nur in öffentlichen Räumen und Verkehrsmitteln Pflicht, sondern auch auf der Straße. In der russischen Hauptstadt werden erstmals wieder Geschäfte und Einkaufszentren sowie Dienstleistungsbetriebe wie Reparaturwerkstätten und Reinigungen unter strengen Hygienevorschriften geöffnet. Dadurch können 300.000 Menschen wieder zur Arbeit. Friseure und Gaststätten bleiben geschlossen.

Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln sind weiter nur mit einem von der Stadt ausgegebenen elektronischen Passierschein erlaubt. Zudem ist das Tragen von Handschuhen vorgeschrieben. Auch in vielen anderen Teilen Russlands sind massive Lockerungen geplant.

Kremlchef Wladimir Putin hatte trotz immer neuer Höchststände bei den Todes- und Infektionszahlen erklärt, dass sich die Lage stabilisiert habe. Vor allem der Druck seitens der Wirtschaft war groß, Produktion und Handel wieder zuzulassen.

Corona-Krise: Österreich fährt Maskenpflicht zurück – Säugling stirbt an Covid-19

+++ 18.39 Uhr: Österreich will die Maskenpflicht ab Mitte Juni stark zurückfahren. Grund dafür sind niedrige Corona-Infektionszahlen, gab Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitag (29.05.2020) in Wien bekannt. Innerhalb von 24 Stunden gab es nach Regierungsangaben lediglich 27 Neuinfektionen in Österreich.

Demnach müssen Menschen in Österreich ab dem 15. Juni Masken nur noch in drei Bereichen tragen: in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Gesundheitswesen (Apotheken, Arztpraxen und Kliniken) und im Dienstleistungsgewerbe, wo der Corona-Mindestabstand von einem Meter nicht immer eingehalten werden könne, beispielsweise beim Friseur oder in der Gastronomie. „Wir empfehlen aber dringend den Mund-Nasen-Schutz überall dort zu verwenden, wo es Menschenansammlungen gibt & wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann“, schrieb Kurz auf Twitter.

Österreich lockert auch in der Gastronomie

Österreich hatte als eines der ersten Länder in Europa Anfang April die Maskenpflicht eingeführt, und das in stärkerem Ausmaß als beispielsweise in Deutschland. 

Als eine weitere Lockerung wird die Sperrstunde in der Gastronomie zum 15. Juni um zwei Stunden bis 1.00 Uhr ausgeweitet. Auch die Regel, dass höchstens vier erwachsene Personen an einem Tisch im Restaurant sitzen dürfen, fällt dann. Wenn nötig, könnten regional aber auch wieder strengere Maßnahmen verhängt werden, sagte Kurz.

Schweiz: Säugling stirbt nach Coronavirus-Infektion

Update vom Freitag, 29.05.2020, 18.08 Uhr: In der Schweiz ist erstmals ein Säugling an der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Stefan Kuster vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz sagte am Freitag, es sei zwar richtig, dass Kinder seltener erkrankten, aber es gebe leider auch Fälle wie den des verstorbenen Säuglings. 

Das Baby aus dem Kanton Aargau hatte sich den Angaben zufolge im Ausland mit dem Coronavirus angesteckt. Es werde nun weitere Untersuchungen geben. Ob der Säugling andere Vorerkrankungen hatte, ist nicht bekannt. In der Schweiz haben sich bislang mehr als 30.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt, 1650 von ihnen starben.

Corona-Lockerungen in Frankreich

+++ 17.45 Uhr: Ab Dienstag treten in Frankreich weitere Lockerungen der Corona-Auflagen in Kraft. Dazu gehört die Öffnung vieler Restaurants und Cafés, wie Premierminister Edouard Philippe am Donnerstag in Paris ankündigte. Im Pariser Großraum und im Grenzgebiet zu Deutschland können zudem Parks wieder öffnen.

Das neuartige Coronavirus sei immer noch im ganzen Land präsent, sagte Philippe. Seine Ausbreitung sei aber "unter Kontrolle". Für die Bürger bedeute dies: "Die Freiheit wird die Regel, die Einschränkung zur Ausnahme." Vor allem im Pariser Großraum sei in den kommenden Wochen noch größere Vorsicht geboten.

Die zweite Phase der Lockerungen beginnt nach dem langen Pfingstwochenende. Der Anstieg der Infektionen hatte sich zuletzt verlangsamt. Mit mehr als 28.000 Todesfällen ist Frankreich eines der am stärksten betroffenen Länder in Europa.

Angst vor zweiter Welle: Südkorea verschärft Corona-Beschränkungen wieder

+++14.40 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen in Südkorea ist derzeit alarmierend hoch. Das Land nimmt daraufhin viele Lockerungen zurück und verschäft die Corona-Beschränkungen wieder. In der Hauptstadt Seoul werden öffentliche Einrichtungen, die zwischenzeitlich geöffnet waren, nun erneut geschlossen. Dazu zählen Museen und Parks, aber auch Restaurants und Bars sollen die Bürgerinnen und Bürger fortan meiden. Der Gesundheitsminister Park Neung Hoo bezeichnete die nächsten zwei Wochen als „sehr kritisch“. Sollte die Zahl der Neuinfektionen in den nächsten Tagen nicht zurückgehen, werde die Regierung wieder strikte Abstandsregeln einführen, so Park. 

Viele Neuinfektionen: Südkorea zieht Beschränkungen wieder an

Am Donnerstag meldeten die Behörden in Südkorea 79 neue Infektionen binnen 24 Stunden. Einen derartigen Anstieg habe es seit Anfang April nicht mehr gegeben. Insgesamt haben sich damit 11 344 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

Dank schneller Rückverfolgung und vielen Tests gelang es Südkorea zu Beginn der Corona-Pandemie die Infektionen größtenteils in Schach zu halten. Und das, obwohl es damals das nach China am zweitstärksten betroffene Land war. Südkoreas Umgang mit dem Virus wurde daher vielerorts als vorbildhaft gelobt. 

Coronavirus überlebt: 111-jährige Frau ist älteste geheilte Person in Chile

Update vom Donnerstag, 28.05.20, 13.34 Uhr: Gerade für ältere Menschen gilt eine Infektion mit dem Coronavirus als besonders gefährlich. Doch zum Glück geht auch für sie die Krankheit manchmal glimpflich aus. In Chile hat eine 111-jährige Frau ihre Infektion überlebt und zeigt nun keinerlei Symptome mehr. Juana Zúñiga war eine von 25 Infizierten in einem Altenheim in der Hauptstadt Santiago de Chile, so die Mitteilung des Nationalen Diensts für ältere Menschen. Die Krankheit sei bei ihr verhältnismäßig gut verlaufen, sie hatte unter chronischen Atemwegsproblemen gelitten, war aber sonst in guter Verfassung. Zúñiga wurde zunächst auf der Intensivstation behandelt und gilt seit dem 10. Mai als geheilt. Laut ihrer Heimleiterin Maria Paz Sordo sei es schwierig gewesen, die Zúñiga aus ihrer gewohnten Umgebung zu holen. 

Der Fall ist ein Glück im Unglück, denn Chile verzeichnet nach Brasilien und Peru, die drittmeisten Corona-Fälle in Lateinamerika. Die Zahl der Infizierten hatte sich am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden um mehr als 4000 auf insgesamt 82.289 Fälle erhöht. Davon sind bisher 841 Menschen gestorben. Die Quarantänemaßnahmen für Santiago sind bis zum 5. Juni verlängert worden.

China nach Corona: Stadt will Gesundheit der Bürger überwachen

Update vom Dienstag, 26.05.2020, 18.20 Uhr: Aktuell sorgen Pläne für eine Gesundheits-App nach der Zeit von Corona in China für Aufregung. Laut Angaben der chinesischen Behörden soll eine App die Gesundheit der Bürger überwachen und bewerten. Eine Bewertung des Nutzers findet dann auf Grundlage von Daten wie Rauch- und Trinkgewohnheiten und sportlichen Aktivitäten auf einer Hundert-Punkte-Skala statt. Neben der Bewertung mit Zahlen erfolgt auch eine visuelle in den Farben gelb, grün und rot. Wer ein Glas Weißwein trinkt, verliert 1,5 Punkte. Wer nachts sieben Stunden schläft, bekommt einen Punkt gutgeschrieben.

Zugriff auf die Daten sollen nach der Corona-Krise den Plänen zufolge auch Wohnungsgesellschaften und Unternehmen haben, die etwa wissen wollen, wie viele Stunden ihre Angestellten durchschnittlich schlafen, wie viele Schritte sie am Tag zurücklegen und ob sie an chronischen Krankheiten leiden. Die App ist den Angaben zufolge noch in der Entwicklungsphase, könnte aber bereits im Juni zur Verfügung stehen. Vieles, etwa wie die Daten genau erhoben werden, ist noch unklar. Die Elf-Millionen-Einwohner-Stadt Hangzhou, wo unter anderem der Internetriese Alibaba seinen Sitz hat, war eine der ersten Städte, die die App einführte.

Schweden: Sterberate steigt - mehr als 4000 Corona-Todesfälle

+++ 16.44 Uhr: In Schweden sind laut Mitteilung der Gesundheitsbehörde insgesamt 4029 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Damit ist die Sterberate dort höher als im benachbarten Norwegen. Schweden verzeichnet 40 Todesfälle auf 100 000 Einwohner, in Norwegen sind es lediglich 4,4. Zum Vergleich: In Deutschland sind von 100 000 Bürgerinnen und Bürgern rund 10 Personen an Covid-19 gestorben.

Der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell verkündete dennoch positive Neuigkeiten. Die Zahl der Infektionen und Todesfällen in Altersheimen sei gesunken. Die Regierung des skandinavischen Staats hatte seit Ausbruch der Corona-Pandemie auf Freiwilligkeit der Bürgerinnen und Bürger gesetzt und keine Schließungen oder Verbote auferlegt. Der sogenannte „Sonderweg“ erntete Kritik aus dem In- und Ausland. 

Corona-Ausbruch in niederländischem Schlachthof 

Update vom Montag, 25.05.2020, 7.15 Uhr: In einem niederländischen Schlachthof in Groenlo unweit der Grenze zu Deutschland sind 147 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Gemeindeverwaltung Oost Gelre am Sonntag mit. Einem Bericht der Lokalzeitung „De Gelderlander“ zufolge leben 79 der Infizierten in Deutschland, 68 in den Niederlanden.

Insgesamt wurden der Gemeindeverwaltung zufolge von den 657 Beschäftigten in dem Betrieb der Schlachthof-Gruppe von 25 Mitarbeiter noch nicht getestet, darüber hinaus fehlten die Daten von fünf Mitarbeitern. Die deutschen Behörden seien informiert worden. Bereits am Freitag hatten die Behörden der Provinz Gelderland im Osten des Landes für 600 Mitarbeiter Heim-Quarantäne angeordnet und den Schlachthof geschlossen.

Türkei erwartet Aufhebung der Reisewarnung

Update, 24.05.2020, 7.16 Uhr: Die türkische Regierung erwartet, dass die Bundesregierung ihre weltweite Reisewarnung wegen Corona noch vor den Sommerferien für die Türkei aufhebt. Die Türkei sei ab Mitte Juni wieder bereit, Urlauber aus dem Ausland zu empfangen. Das sagte der türkische Botschafter in Berlin, Ali Kemal Aydin. „Alle notwendigen Vorkehrungen werden seitens der zuständigen Behörden getroffen. Wir sind davon überzeugt, dass die Bundesregierung all dies in Betracht zieht und sich dementsprechend entscheidet.“ 

Die weltweite Reisewarnung für Touristen, die Bundesaußenminister Heiko Maas am 17. März wegen Corona ausgesprochen hatte, gilt noch bis zum 14. Juni. Danach will der SPD-Politiker sie für die Europäische Union aufheben. Wie mit Ländern außerhalb der EU wie der Türkei verfahren wird, ist noch unklar. 

Corona-Hotspot Spanien kündigt Grenzöffnung für Touristen an

Update vom Samstag, 23.05.2020, 16.33 Uhr: Spanien, einer der Corona-Hotspots in Europa, will ab Juli seine Grenzen für Touristen wieder öffnen. Ab Anfang Juli könnten Touristen „unter sicheren Bedingungen“ wieder nach Spanien einreisen, erklärte Regierungschef Pedro Sánchez am Samstag bei einer Pressekonferenz. Der Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftssektor für Spanien, der besonders unter der Corona-Krise gelitten hat.

Auch andere Länder in der EU wollen den Sommerurlaub für Touristen wieder möglich machen. In Griechenland soll die Tourismussaison ab dem 15. Juni starten. Und nach Italien sollen Touristen wieder ab 3. Juni einreisen dürfen. Österreich will seine Grenzen zu Deutschland am 15. Juni öffnen. 

Und auch in den Niederlanden sollen Urlauber ab dem 1. Juli wieder Campingplätze besuchen dürfen. Die deutsche Bundesregierung plant ab Mitte Juni ihre weltweite Reisewarnung aufzuheben. Sie soll durch detaillierte Hinweise zu einzelnen Ländern ersetzen werden. 

Unterdessen droht die Lufthansa aus dem Dax zu fliegen*.

Corona-Krise: Russland meldet Rekordzahl an Corona-Todesopfern

Update vom Freitag, 22.05.2020, 14.43 Uhr: Russland hat am Freitag (22.05.2020) eine Rekordzahl an Todesopfern durch das Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet: Seit Donnerstag (21.05.2020) starben 150 Menschen an den Folgen des Virus, wie die Regierung in Moskau mitteilte. Insgesamt stieg die Zahl der Todesopfer laut offiziellen Angaben auf mehr als 3200, mehr als 320.000 Infektionsfälle wurden nachgewiesen.

Russland steht bei den Infektionen inzwischen weltweit an zweiter Stelle hinter den USA. Die Zahl der Corona-Toten in Russland liegt im internationalen Vergleich dagegen extrem niedrig. Kritiker werfen den russischen Behörden vor, Todesfälle durch das Virus zu verschleiern. Die Regierung bestreitet dies.

Corona-Krise: Weltweit mehr als fünf Millionen infizierte

Update, 21.05.2020, 11.00 Uhr: Die Zahl der weltweit registrierten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus hat die Schwelle von fünf Millionen überschritten. Laut einer auf amtlichen Daten basierenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP stieg die Zahl bis Donnerstagmorgen auf 5.006.730 Fälle. Mehr als 328.000 Menschen starben bislang.

Am stärksten betroffen ist Europa mit mehr als 1,95 Millionen nachgewiesenen Infektionen und knapp 170.000 Todesopfern, gefolgt von den USA mit 1,55 Millionen Fällen und rund 93.000 Todesopfern.

Die tatsächliche Zahl der weltweiten Infektionen liegt weit höher, da in vielen Ländern nur schwer Erkrankte auf das Coronavirus getestet werden und viele Fälle unerkannt bleiben.

Widerstand in Spanien gegen Lockdown

+++ 21.37 Uhr: Im Corona-Hotspot Spanien ist der Lockdown trotz heftigen Widerstands der Opposition und zunehmender Proteste verärgerter Bürger zum fünften Mal verlängert worden. Das Parlament in Madrid nahm einen entsprechenden Antrag der linken Regierung am Mittwochabend (20.05.2020) mit knapper Mehrheit an. Der bereits seit Mitte März geltende Alarmzustand samt strenger Ausgehbeschränkungen wird nach dieser Entscheidung mindestens bis 24.00 Uhr am 06.06.2020 anhalten.

Nur kurz nach der Abstimmung gingen Lockdown-Kritiker und Gegner der Regierung in Madrid und anderen Städten an die Fenster, auf die Balkone und zum Teil auch auf die Straßen, um lautstark zu protestieren. Sie machten ihrem Ärger Luft, indem sie auf Töpfe schlugen und „Freiheit, Freiheit!“ skandierten. Viele schwenkten spanische Fahnen, andere waren in die Landesflagge gehüllt.

Die Minderheitsregierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez wollte den „Estado de alarma“, die dritthöchste Notstandsstufe des Landes, eigentlich gleich um einen ganzen Monat verlängern lassen. Dafür bekam sie aber nicht genug Unterstützung. Am Dienstag wurde aber mit der liberalen Partei Ciudadanos am Vorabend der Abstimmung ein Kompromiss über eine zweiwöchige Verlängerung erzielt.

Corona-Krise: Möglicherweise erste Virus-Übertragung von Tier zu Mensch nachgewiesen

+++ 15.25 Uhr: In den Niederlanden hat sich möglicherweise erstmals ein Mensch bei einem Nerz mit dem neuen Coronavirus infiziert. Laut Untersuchungen sei es plausibel, dass sich der Mitarbeiter einer Nerzfarm nahe der südniederländischen Stadt Eindhoven bei einem Tier angesteckt habe, erklärte Landwirtschaftsministerin Carola Schouten. Die Gefahr weiterer Übertragungen sei aber gering. In Luft- und Staubproben außerhalb der Stallanlagen seien keine Viren festgestellt worden. Die Maßnahmen für Nerzfarmen wurden laut Schouten nun verschärft. Demnach müssen alle Betriebe Viren-Tests vornehmen. Besuche auf Anlagen mit Infektionsfällen wurden untersagt.

Ende April hatten die Behörden in den Niederlanden die betroffene Farm sowie einen weiteren nahegelegenen Zuchtbetrieb abgeriegelt, nachdem bei den Tieren das Coronavirus nachgewiesen wurde.

Corona-Krise in Spanien: Maskenpflicht auch für Kindern

+++ 13.20 Uhr: Auch in Spanien müssen die Menschen in Zeiten von Corona Mund-Nasen-Schutzmasken in der Öffentlichkeit tragen. Diese Regelung gilt für alle Menschen über sechs Jahren ab Donnerstag (21.05.2020), also anders als in Deutschland auch für Kinder. Getragen werden muss die Maske in geschlossenen öffentlichen Räumen. Im Freien nur dann, sollte der Mindestabstand von zwei Metern nicht eingehalten werden.   

+++ 10.50 Uhr: Russland hat bei der Zahl der registrierten Corona-Infizierten die Marke von 300 000 überschritten. Am Mittwoch kamen innerhalb eines Tages mehr als 8700 neue Fälle hinzu, wie die Behörden in Moskau mitteilten. Das sei der niedrigste Wert seit Anfang Mai. 2972 Menschen starben demnach mit dem Virus. Mit 135 Todesfällen pro Tag habe es nun einen neuen Höchststand gegeben.

Schweden verzeichnet höchste Todesrate seit Jahrzehnten

Update vom 20.05.20, 07.04 Uhr: Schweden verzeichnet die höchste Todesrate seit Jahrzehnten. Laut Angaben der schwedischen Statistikbehörde starben dort im vergangenen Monat 10 458 Menschen. So viele Menschen seien zuletzt im Dezember 1993 gestorben, erklärte Sprecher der Behörde gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Damals seien im gesamten Jahr 1993 mehr als 97 000 Schwedinnen und Schweden verstorben. Zwar gebe es für damals keine offiziell erklärte Todesursache, aber in Schweden habe 1993 eine Grippewelle grassiert. 

Das skandinavische Land ist in der Corona-Pandemie einen Sonderweg ohne massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens gefahren. Stattdessen setzte Schweden auf Freiwilligkeit. Die Gastronomie sowie Schulen für Kinder unter 16 Jahren blieben geöffnet. Dafür hagelte es aus dem In- und Ausland Kritik. Gleichzeitig nutzten Konservative weltweit das Land als Vorbild für Forderungen nach mehr Lockerungen. Schweden zählt allerdings mehr Tote durch das Coronavirus als andere skandinavische Länder mit schärferen Einschränkungen. 

Niederlande lockern strikte Corona-Beschränkungen

+++ 20.23 Uhr: Die Niederlande werden ab Montag, 01.06.2020, einen weiteren Schritt zurück in Richtung Normalität machen. Dann sollen alle Schulen und eingeschränkt auch Museen, Theater, Kinos, Restaurants und Cafés wieder geöffnet werden, wie Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstag (19.05.2020) in Den Haag mitteilte. Gaststätten, Theater und Kinos dürften aber vorerst nur jeweils 30 Personen empfangen und überall müsse ein Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern eingehalten werden. Im öffentlichen Nahverkehr müssen Reisende ab dem 01.06.2020 einen Mundschutz tragen.

Die deutlich positiven Entwicklungen bei den Infektionen rechtfertigten die Lockerungen, sagte Rutte. „Wir dürfen Vertrauen haben, aber wir müssen wachsam bleiben.“ Aus Sorge vor zu großem Andrang an Stränden und in Städten dürfen Gaststätten und Terrassen nicht bereits am Pfingstwochenende öffnen.

In den Niederlanden wurden bisher 44.141 Corona-Infektionen registriert. 5715 Menschen starben. (Stand 19. Mai)

Corona lässt CO2-Emissionen weltweit vorübergehend deutlich fallen

+++ 18.30 Uhr: Der tägliche weltweite CO2-Ausstoß ist auf dem Höhepunkt der strikten Corona-Maßnahmen zeitweise um etwa ein Sechstel zurückgegangen. Die globalen Tageswerte waren Anfang April um schätzungsweise bis zu 17 Prozent niedriger als im Durchschnitt des Jahres 2019, wie ein internationales Forscherteam in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ berichtet. In Deutschland fielen die Werte zu Spitzenzeiten der Corona-Beschränkungen vorübergehend gar um mehr als ein Viertel.

„In der ersten Aprilwoche sanken die CO2-Emissionen Deutschlands am dramatischsten - um 26 Prozent“, berichtet Ko-Autor Felix Creutzig vom Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change). Im deutschen Straßenverkehr seien sie gar um 52 Prozent im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2019 gefallen.

Spitzentag des weltweiten CO2-Rückgangs war der 7. April, wie aus der Studie der Klimawissenschaftler um Corinne Le Quéré von der englischen University of East Anglia hervorgeht. Die auf den Tag bezogene Schätzung kommt demnach auf etwa 83 Millionen Tonnen (Megatonnen) CO2 durch die Verbrennung fossiler Brennträger und die Zementproduktion - 2019 waren es im Tagesdurchschnitt 100 Megatonnen gewesen.

Fast 300.000 Infektionen in Russland - Regierung soll Todesfälle verschleiert haben 

+++ 12.00 Uhr: In Russland sind nach offiziellen Angaben inzwischen rund 300.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. In den vergangenen 24 Stunden sei die Zahl der landesweiten Corona-Fälle um 9263 auf 299.941 gestiegen, teilten die Gesundheitsbehörden am Dienstag mit. Die Zahl der Todesopfer habe sich um 115 auf 2.837 erhöht.

Russland steht bei den Infektionen inzwischen weltweit an zweiter Stelle hinter den USA. Die Zahl der Corona-Toten in Russland liegt im internationalen Vergleich sehr niedrig. Kritiker werfen den russischen Behörden allerdings vor, Todesfälle durch das Virus zu verschleiern. Die russischen Behörden bestreiten dies.

Unterdessen nahm Russlands Regierungschef Michail Mischustin nach seiner überstandenen Corona-Infektion wieder seine Amtsgeschäfte auf.

Polen plant Grenzöffnung am 15. Juni

Update vom Dienstag, 19.05.2020, 10.25 Uhr: Die polnische Regierung plant, die Grenzen am 15. Juni wieder zu öffnen. Die Regierung sehe eine Chance dafür, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Jadwiga Emilewicz der Tageszeitung „Puls Biznesu“. 

Am 1. Juli könnten demnach alle übrigen Coronavirus-Beschränkungen aufgehoben werden. Erst kürzlich hatte Bundesaußenminister Heiko Maas an Polen appelliert, bald die Grenzen wieder vollständig zu öffnen.  Die Bundesregierung peilt an, dass ab dem 15. Juni die Reisefreiheit im gesamten Schengenraum wieder hergestellt ist. 

Belgien verzeichnet höchste Sterberate seit dem Zweiten Weltkrieg

+++ 12.45 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie verzeichnet Belgien nach Angaben von Forschern eine Sterblichkeit von historischen Ausmaßen. Forscher der Freien Universität Brüssel (VUB) erklärten am Montag, dass „der April 2020 der tödlichste April seit dem Zweiten Weltkrieg, sowohl in absoluten Zahlen als auch pro Einwohner“ war. Die überzähligen Todesfälle seien demnach vollständig auf die Krankheit Covid-19 zurückzuführen. 

Den Forschern zufolge starben im vergangenen Monat in Belgien knapp 15.000 Menschen  – rund 6000 mehr, als zu erwarten gewesen wäre. „Dabei ist der April einer der Monate, in denen die Sterblichkeitsrate normalerweise sinkt, weil sie aufgrund von Grippeepidemien während der Wintermonate Januar, Februar und März höher ist“, sagte Patrick Deboosere, Professor für Demografie an der VUB, der Nachrichtenagentur AFP.

Belgien ist besonders schwer von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Bis Montag (18.05.2020) wurden 55.559 Infektionsfälle gemeldet, 9080 Menschen starben an dem Virus. 

Zahl neuer Corona-Toter sinkt 

Update, 18.05.2020, 6.35 Uhr: In mehreren europäischen Ländern sind die Zahlen neuer Todesopfer durch die Corona-Pandemie am Sonntag auf den niedrigsten Stand seit Monaten gesunken. So wurden in Italien nach Angaben des Zivilschutzes 145 Verstorbene binnen 24 Stunden verzeichnet. Dies war die niedrigste Zahl täglicher Todesopfer seit dem 9. März. Spanien registrierte 87 weitere Corona-Tote. Es war dort das erste Mal in zwei Monaten, dass die Zahl der täglichen Todesopfer unter 100 lag. in Großbritannien wurden 170 weitere Todesfälle gemeldet. Dies war die niedrigste Zahl seit Ende März. In mehreren europäischen Ländern treten am Montag weitere Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in Kraft. 

Corona-Todesfälle in Spanien gesunken

Update, 17.05.2020, 14.57 Uhr: Die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus pro Tag in Spanien ist auf dem niedrigsten Stand seit dem 17. März. Das gab Ministerpräsident Pedro Sánchez in einer Videokonferenz bekannt. Demnach starben seit dem Vortag 87 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19.

Die Zahl könnte zwar noch steigen, da am Wochenende eventuell nicht alle Fälle registriert wurden, aber sie ist ein Symbol der Entspannung. Seit dem 17.03.2020 hatte die Zahl der Todesfälle stets über 100 pro Tag gelegen. Anfang April waren sogar mehr als 900 Tote pro Tag durch das Coronvirus registriert worden. 

In Spanien sind nach offiziellen Zahlen mehr als 27.500 Menschen an Covid-19 gestorben. Über 230.000 sind oder waren mit dem Coronavirus infiziert. Damit ist Spanien weltweit bisher eines der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder.

Slowakei ersetzt Corona-Quarantäne durch eine Handy-App

+++ 20.29 Uhr: Wer aus dem Ausland in die Slowakei einreist, muss nicht mehr zwingend in eines der umstrittenen staatlichen Quarantäne-Zentren. Das Parlament in Bratislava stimmte am Freitag der von der Regierung am Vortag beschlossenen Einführung einer Handy-App zur freiwilligen Überwachung zu.

Wenn sich Rückkehrer aus dem Ausland die App auf ihr Smartphone installieren lassen, dürfen sie die vorgeschriebene 14-tägige Quarantäne auch zuhause verbringen. Sobald sie aber ihre Wohnung verlassen, wird ein Alarmsignal an die Behörden gesendet. Die unter dem Namen «intelligente Quarantäne» eingeführte Alternative solle schon ab kommender Woche eingesetzt werden und die überfüllten Quarantäne-Zentren entlasten, erklärte der konservative Gesundheitsminister Marek Krajci nach der Parlamentsabstimmung.

Corona-Pandemie in der Slowakei: Niedrigste Infektionsrate in Europa

Die Slowakei weist eine der niedrigsten Infektionsraten mit dem neuartigen Coronavirus in Europa auf. Bis Freitag verzeichnete das 5,4 Millionen Einwohner zählende Land nur 1480 bestätigte Infektionsfälle und lediglich 27 Corona-Tote. Während die Regierung diese im Vergleich zu allen Nachbarländern außerordentlich günstigen Zahlen als Erfolg ihrer radikalen Schutzmaßnahmen rühmt, macht sich in Teilen der Bevölkerung Unmut breit.

Ombudsfrau Maria Patakyova und verschiedene Bürgerinitiativen kritisierten vor allem die staatlichen Quarantäne-Zentren, in die Heimkehrer bisher nach dem Grenzübertritt gebracht wurden. Die an Gefangenenlager erinnernde Unterbringung widerspreche der in der Verfassung und in internationalen Konventionen garantierten Menschenwürde, klagten sie.

Corona-Krise im Rohingya-Camp: Virus bricht in Bangladesch aus

Update vom 15.05.2020, 09.15 Uhr: Nachdem das Coronavirus nun auch zum ersten Mal in den Camps der geflüchteten Rohingya entdeckt wurde, bahnt sich dort ein humanitäres Desaster an. Laut dem britischen „Guardian“ sind die Camps in der Stadt Cox‘s Bazar in Bangladesh teilweise dichter bevölkert als viele Großstädte weltweit. 

Die Vereinten Nationen hatte am Donnerstag zwei positive Tests für das Virus Sars-CoV-2 gemeldet, darunter ein Rohingya Geflüchteter. Die Patienten seien in Quarantäne und man versuche rückzuverfolgen mit wem Kontakt hatten. In den Camps leben viele der aus Myanmar geflohenen Rohingya Familien mit bis zu zehn Menschen in einem Zimmer. Zugang zur sauberem Wasser und Seife ist knapp. Noch dazu müssen sich die Menschen immer wieder für Trinkwasser und Lebensmittel anstellen, was die Übertragungsgefahr erhöht.

Russland: 100-Jährige hat Corona-Infektion überstanden

Update vom 14.05.2020, 06.30 Uhr: In Russland ist eine Patientin nach einer Coronavirus-Infektion an ihrem 100. Geburtstag als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen worden. Im russischen Fernsehen war am Mittwoch zu sehen, wie Pelageja Pojarkowa in einem Rollstuhl und mit Gesichtsmaske sowie einem Strauß roter Rosen das Moskauer Krankenhaus verließ. 

Die Hundertjährige hatte sich in einem anderen Krankenhaus während einer Routinebehandlung bei einem Patienten infiziert. Das Coronavirus ist besonders für Ältere und Menschen mit chronischen Erkrankungen gefährlich. Die gebürtige Moskauerin überstand die Infektion jedoch und benötigte nach Klinikangaben nicht einmal eine Intensivbehandlung.

„Sie hat sich als zähe alte Dame erwiesen“, sagte der stellvertretende Direktor des Moskauer Krankenhauses, Wsewolod Belusow, dem russischen Fernsehen. 

In Russland wurden bislang nach offiziellen Angaben mehr als 242.000 Infektionsfälle mit dem Coronavirus gemeldet. Damit ist Russland nach den USA das am stärksten betroffene Land weltweit.

Corona-Krise: Lockerungen signalisieren nicht das Ende der Krise - WHO warnt

Update vom 13.05.2020, 19.30 Uhr: In vielen Ländern weltweit werden derzeit die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus gelockert. Doch das signalisiere in keiner Weise das Ende der Krise, so die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Rückkehr in eine Art Normalität sei ein langer Weg, sagte Nothilfekoordinator Michael Ryan in Genf. Nur mit einem umfangreichen Programm zur Überwachung der Neuansteckungen seien Lockerungen sinnvoll.

Lockere man die Maßnahmen gegen die Corona-Ausbreitung, bevor die Ansteckungen deutlich gesunken seien, berge das das Risiko vieler neuer Ansteckungen, so Ryan weiter. Die Corona-Maßnahmen zu lockern, ohne anschließend umfangreich zu testen und mögliche Infektionsketten zu überwachen, sei gefährlich. Zu warten, bis die Zahl der Corona-Infizierten in Krankenhäusern steige, sei ebenfalls gefährlich. Das könne Wochen dauern, und dann sei es zu spät, die Infektion unter Kontrolle zu halten. Dann könnten neue Einschränkungen nötig werden, sagte Ryan. Auch, ob 2020 trotz Corona Urlaub möglich sein wird*, ist noch nicht gänzlich geklärt.

Corona-Krise in Chile: Ausgangssperre in Santiago de Chile verhängt

Update vom 13.05.2020, 18.40 Uhr: Nachdem in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile die Coronavirus-Fallzahlen deutlich angestiegen sind, hat die Regierung dort eine Ausgangssperre verhängt. Innerhalb von 24 Stunden sei die Zahl der Corona-Fälle um 60 Prozent angestiegen, so Gesundheitsminister Jaime Mañalich. Demnach wurden 2260 Neuinfektionen und zwölf Corona-Todesfälle registriert.

Nach Angaben des Gesundheitsministers entfallen 80 Prozent der insgesamt rund 34.000 Corona-Infektionen auf den Großraum Santiago. Von der Ausgangssperre sind auch Gebiete betroffen, in denen zuvor die Corona-Beschränkungen gelockert wurden. Das am stärksten betroffene Land in Lateinamerika ist weiterhin Brasilien mit mehr als 177.000 Corona-Infizierten und 12.400 Todesfällen.

Corona-Krise in Russland: Putins Sprecher mit Coronavirus infiziert

Update vom 12.05.2020, 16.20 Uhr: Der Sprecher von Kremlchef Wladimir Putin hat sich mit dem hochansteckenden Coronavirus infiziert. Dmitri Peskow bestätigte dies russischen Agenturen am Dienstag. Er befinde sich in einer medizinischen Einrichtung in Moskau, hieß es. „Ja, ich bin krank. Ich werde behandelt“, sagte der Vertraute von Putin zu seinem Gesundheitszustand. Peskow arbeitet seit einiger Zeit von zu Hause aus. Persönlich getroffen habe er den Staatschef zuletzt vor mehr als einem Monat, sagte der 52-Jährige. 

Peskow zählt zum engsten Kreis des russischen Präsidenten. Er arbeitet seit rund 20 Jahren im Präsidialamt. Seit 2008 ist er Pressesprecher von Putin, der damals den Posten des Regierungschefs inne hatte. Er hatte immer wieder bestätigt, dass Putin gesund sei und auch regelmäßig getestet werde. 

Putin lenkt die Staatsgeschäfte von seiner Moskauer Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo aus. Mit der Regierung hält er jedoch regelmäßig Konferenzen per Video ab. Offizielle Termine gibt es kaum noch. Am 9. Mai legte Putin noch Blumen in Erinnerung an den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland nieder.

In Russland breitet sich das neuartige Coronavirus derzeit weiter rasant aus, am 12. Mai meldeten die Behörden fast 11.000 neue Infektionsfälle, wodurch die Zahl der landesweit registrierten Infektionen auf insgesamt mehr als 232.000 stieg. 2116 Menschen starben nach offiziellen Angaben bislang an der vom Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19

Unter den Infizierten in Russland sind auch mehrere Regierungsmitglieder: Nach Regierungschef Michail Mischustin machten vergangene Woche auch Bauminister Wladimir Jakuschew und Kulturministerin Olga Ljubimowa eine Corona-Infektion öffentlich.

Corona-Krise weltweit: China meldet ersten Corona-Fall in Wuhan seit mehr als einem Monat

+++ 14.50 Uhr: In der chinesischen Millionenmetropole Wuhan, dem Ursprungsort der Coronavirus-Ausbreitung, melden die Behörden den ersten Corona-Fall seit mehr als einem Monat. Erstmals seit dem 3. April sei eine Ansteckung festgestellt worden, so die Nationale Gesundheitskommission. Infiziert hat sich ein 89-jähriger Mann im Nordwesten er Stadt. Die Infektions-Risikostufe wurde in dem betroffenen Bezirk von „niedrig“ auf „mittel“ hochgesetzt.

Abgesehen von dem Fall aus Wuhan meldet China an diesem Sonntag 13 neue Infektionsfälle - es ist das erste Mal seit dem 1. Mai, dass China eine zweistellige Zahl von Neuinfektionen innerhalb eines Tages bekanntgibt. Die meisten neuen Corona-Fälle traten im Nordosten Chinas auf.

Coronavirus in Südkorea: Höchster Anstieg an Corona-Infektionen seit vier Wochen

+++ 10.05 Uhr: In Südkorea kam es am Samstag zum höchsten Anstieg lokal übertragener Corona-Infektionen seit vier Wochen. Wie die Gesundheitsbehörden am Sonntag mitteilten, seien 34 neue Fälle hinzugekommen. Präsident Moon Jae In mahnte in einer Rede „es ist nichts vorbei, bis es vorbei ist“ und rief seine Mitbürger zur Vorsicht auf. Zeitgleich gebe es keinen Grund „aus Furcht stehen zu bleiben“.

Südkorea galt als Vorbild in der Corona-Pandemie

Südkorea galt bisher aufgrund seiner wirksamen Schutzmaßnahmen gegen das neuartige Coronavirus als Vorbild und befand sich in einer Phase der Stabilisierung. Ursache der Häufung war ein Infizierter, der einige Bars und Nachtclubs in der Hauptstadt Seoul besucht, und dabei andere Besucher angesteckt hatte.

Coronavirus in Südkorea: 29 Neuinfektionen in Seoul

Erst hinterher wurde der Betroffene positiv auf das Coronavirus getestet. 15 neue Fälle wurden bis zum Freitag auf ihn zurück geführt, am Samstag kamen 14 Neuinfektionen in Seoul hinzu. Der Bürgermeister der Hauptstadt Park Won Soon, verordnete daraufhin eine vorläufige Schließung aller Clubs, Bars und nächtlicher Unterhaltungseinrichtungen.

+++ Update vom 10.05.20, 09.30 Uhr: Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, haben sich weltweit bereits mehr als vier Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Berechnungen von Samstagabend zufolge, verliefen 277.127 der insgesamt 4.001.437 Infektionen tödlich. Dem gegenüber stehen 1,3 Millionen Genesene. Der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Kontinent Europa verzeichnet bis dato über 1,7 Millionen Infizierte und 155.074 Verstorbene.

Protest gegen Corona-Versorgungsmängel: Polizei feuert in Afghanistan auf Demonstranten

+++15.04 Uhr: Bei einer Demonstration in der afghanischen Provinz Ghor feuerte die Polizei auf Demonstranten und erschoss dabei auch einen afghanischen Journalisten. Grund für die Demonstration waren laut Meldung der Deutschen-Presse-Agentur die großen Versorgungsmängel aufgrund des Lockdowns in der Corona-Pandemie. Nach Angaben des Innenministeriums wurden durch die Schüsse der Polizei mindestens sechs Menschen getötet und 19 verletzt. Auf seiten der Polizei sollen zwei Beamte getötet und zehn weitere verwundet worden sein. 

Bei der Demonstration haben hunderte arme Menschen vor dem Gouverneurssitz in Firuskoh für mehr Mehl und Reis protestiert. Die Regierung hatte ihnen zuvor Lebensmittel versprochen. Die Corona-Pandemie in Afghanistan hat die Versorgung der Region am Hindukush gelähmt. Offiziell zählt das Land etwa 4000 Covid-19-Fälle unter 15 000 getesteten Personen. 

Weißrussland hält trotz Corona-Pandemie eine Militärparade 

+++ Update vom 09.05.2020, 14.00 Uhr: Die frühere Sowjetrepublik Weißrussland hat trotz der Corona-Pandemie als einziges Land weltweit eine riesige Militärparade zum 75. Jahrestag des Sieges über den Hitlerfaschismus gefeiert. „Der Feiertag ist uns heilig“, sagte Präsident Alexander Lukaschenko in Minsk.

Er wandte sich in seiner Rede auch an Kritiker der Parade in Zeiten des lebensgefährlichen Coronavirus. „Wir können nicht anders“, betonte er. Weißrussland sei das den Opfern des Zweiten Weltkrieges schuldig. „Sie alle wollten leben, aber starben, damit wir leben“, sagte Lukaschenko. „Das ist keine Demonstration der Stärke, sondern ein Gedenken an die heroische Geschichte“, betonte der autoritär regierende Staatschef in Paradeuniform.

Auf einer festlich geschmückten Tribüne saßen auch die mit Weltkriegsorden dekorierten Veteranen und ihre Angehörigen. Die wenigsten trugen Mund- und Nasenschutz gegen das auch in Weißrussland grassierende Virus. Tausende Zuschauer, darunter Kinder und ältere Menschen, verfolgten bei sonnigem Wetter und Orchestermusik die Parade vom Straßenrand aus.

Russland holt Corona-Experten aus dem Ausland zurück

+++ Update vom 08.05.20, 07.10 Uhr: Australien plant eine stufenweise Lockerung der Corona-Beschränkungen. Bis Juli möchte das Land die Wirtschaft wieder öffnen, verkündete der australische Premier Scott Morrison am Freitag. Genaue Daten nannte Morrison nicht. Die einzelnen Bundesstaaten sollen selbst entscheiden wie die Lockerungen von statten gehen.

+++ Update vom 07.05.20, 19.48 Uhr: Russland meldet neue Höchstzahl an Infektionen. Laut der Nachrichtenagentur AFP erklären die russischen Behörden erklären die seit einer Woche stark steigenden Zahlen mit einer Zunahme der Tests. Insgesamt zählt Russland offiziell 1625 Corona-Todesopfer, im internationalen Vergleich eine sehr niedrige Zahl. Auch die Sterberate des Landes liegt nach Behördenangaben bei nur 0,9 Prozent, in Deutschland hingegen bei 4,2 Prozent. Kritiker bezweifeln jedoch, dass die offiziellen Zahlen die Realität widerspiegeln.

Trotz der Infektionszahlen hatte der russische Präsident Wladimir Putin die Gouverneure dazu aufgefordert Corona-Lockerungen zu entwerfen. Er mahnte dabei aber zur Vorsicht. Zudem soll das russische Militär die Experten zurückholen, die das Land zur Unterstützung nach Italien, China und in die USA geschickt hatte. Das hatte in dem Land zu dem Vorwurf geführt, man würde die Ressourcen für geopolitische Ziele opfern. Laut AFP hatten italienische Medien damals berichtet, dass große Teile der gesendeten Ausrüstung gegen das Coronavirus nutzlos seien.

Coronavirus weltweit: Schweden mit deutlich weniger Restriktionen

Schweden zählte am Donnerstag 99 weitere Todesopfer innerhalb von 24 Stunden durch das Coronavirus. Die Gesamtzahl der Todesopfer stieg damit auf 3040, die der Infektionen auf mehr als 24 000. Die schwedische Regierung hat bisher deutlich weniger Restriktionen verhängt als die meisten anderen europäischen Länder. In dem skandinavischen Land gelten bisher weder Ausgangsbeschränkungen, noch sind Restaurants, Läden oder Schulen geschlossen worden. Der lockere Umgang wird laut AFP allerdings sowohl im In- als auch im Ausland kritisiert. 

In ganz Europa sind inzwischen mehr als 150 000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Laut einer auf amtlichen Daten basierenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP lag die Zahl der Todesopfer am Donnerstagmorgen bei 150.138 bei insgesamt gut 1,64 Millionen nachgewiesenen Infektionen.

Weltweite Pandemie: Coronavirus verbreitete sich extrem schnell nach erster Infektionen 

Erstmeldung vom Donnerstag, 07.05.2020, 12.34 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie* hat sich nach offiziellen Zahlen inzwischen in mindestens 177 Ländern ausgebreitet. Zum Stand 7. Mai haben sich mehr als 3 750 300 Menschen mit dem Coronavirus infiziert und mindestens 264 400 Menschen sind an den Folgen ihrer Infektion gestorben. Etwa 1 036 600 sind nach der Infektion wieder genesen. Besonders hart von der Pandemie getroffen wurden Italien, Spanien, Großbritannien, der Iran und die Vereinigten Staaten. 

Die USA zählen derzeit die meisten Corona-Infizierten weltweit. Währenddessen scheint sich die Situation in Asien stabilisiert zu haben, obwohl sich das Coronavirus zuerst in China ausbreitete. In Afrika haben viele Staaten von ihrer Erfahrung mit anderen Infektionskrankheiten wie Ebola profitieren können. Dennoch warnt die Weltgesundheitsorganisation, dass Afrika, trotz früher Reaktionen und strenger Ausgangskontrollen, stärker als andere Kontinente von der Corona-Pandemie getroffen werden könnte. In Südamerika bleibt hingegen die Sorge groß, dass die Migration von Menschen auf der Suche nach Arbeit, die Verbreitung des Coronavirus weiter aus befördern könnte. Insbesondere in Brasilien hat sich die Lage massiv verschärft, aber auch die Krise in Venezuela wird durch die Pandemie weiter befeuert. Aktuell wütet die Pandemie in einigen Ländern noch sehr stark, dennoch haben einige Staaten inzwischen mit Lockerungen der Corona-Beschränkungen begonnen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät dabei zur Vorsicht. 

Corona-Pandemie: Extrem schnelle globale Verbreitung nach erster Infektion

Wie konnte es zu dieser weltweiten Verbreitung kommen? Ein Team von Wissenschaftlern des University College London Genetics Institute hat den Beginn der Pandemie und die weltweite Verbreitungsgeschwindigkeit den neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 untersucht. Dabei fanden sie heraus, dass die Infektionen mit dem Coronavirus Ende letzten Jahres begannen und sich extrem schnell weltweit verbreiteten. Eine ernüchternde Nachricht für viele Medizinerinnen und Mediziner. Viele hatten gehofft, dass sich das Virus schon lange vor der ersten Feststellung verbreitet hatte. Das hätte bedeutet, dass sich in manchen Bevökerungsgruppen bereits eine Immunität hätte bilden können. Die neuen Ergebnisse lassen dafür nun nicht mehr viel Hoffnung. Höchstens zehn Prozent der weltweiten Bevölkerung seien bisher dem Coronavirus ausgesetzt gewesen, schätzte Francois Balloux, Forscher für Genetik im Interview mit dem US-amerikanischen Fernsehsender CNN

Um die Verbreitungsmuster von Sars-CoV-2 zu verstehen, untersuchten Balloux und sein Team Daten von anderen Wissenschaftlern weltweit. Dabei schauten sie sich Proben von unterschiedlichen Zeitpunkten und Orten an, um den genauen Infektionsverlauf zu bestimmen. Denn die Viren selbst verändern sich mit ihrer Verbreitung. Diese Mutationen dienen dann als "molecular clock", zu deutsch "molekulare Uhr", um das Virus zurückzuverfolgen. Mit ihren Ergebnissen bestätigen Balloux und sein Team die bisherigen Schätzungen anderer Wissenschaftler: Sars-CoV-2 übertrug sich Ende 2019 erstmalig auf einen Menschen. Basierend auf unterschiedlichen Studien, sind sich Forscher relativ sicher, dass das Virus ursprünglich in Fledermäusen zu finden war. Jedoch soll es zunächst ein anderes Tier infiziert haben, bevor sich auch Menschen anstecken konnten.

Infektionsverlauf weltweit: Wissenschaftler untersuchen Mutationen des Coronavirus Sars-CoV-2

"Wir sind sehr, sehr, sehr sicher, dass das Virus Ende letzten Jahres den Wirt wechselte", so Balloux. Der Grund für seine Überzeugung sei, dass sich die Mutationen des Coronavirus weltweit sehr ähnlich entwickelt hatten. Jeder Virus würde mutieren, betonte der Wissenschaftler weiter. Das sei zunächst kein Grund zur Panik. Bisher gebe es auch keine Hinweise darauf, dass neue Sars-CoV-2-Mutationen schneller, ansteckender oder tödlicher seien. 

Die Analystin Lane Warmbrod des Johns-Hopkins Center für Gesundheitssicherheit untersucht diese genetischen Veränderungen des Coronavirus. Gegenüber CNN sagte sie, es brauche mehr Studien mit Tieren, um herauszufinden, wie gefährlich die neuen Mutationen sind. Bisher wisse man nur, dass sie geschehen. Doch die Informationen über die verschiedenen Mutationen sind essentiell für die verschiedenen Teams, die weltweit an Medikamenten und Impfstoffen gegen das Corona-Virus arbeiten*. Erst Wochen nachdem das Virus in der Wuhan-Region in China im Dezember 2019 erstmals in Menschen identifiziert wurde, meldeten andere Länder der Welt erste Fälle. Die USA meldeten einen ersten Infektionsfall Ende Januar 2020, Italien und Frankreich einen Monat später. Aber den allerersten Infizierten in jedem Land ausfindig zu machen ist laut Balloux unmöglich. "Diese Ideen den Patient Null zu finden sind sinnlos, weil es so viele Patienten Null gibt", erklärte er gegenüber CNN.

Von Valerie Eiseler 

Ein deutsch-chinesisches Forscherteam findet einen Marker im Blut, an dem sich früh erkennen lässt, wie sich die Erkrankung entwickelt.

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