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Antikörper-Therapie gegen Covid-19 - neue Studie bremst Hoffnung

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Eine mit Coronavirus SARS-CoV-2 befallene Zelle.
Eine mit Coronavirus SARS-CoV-2 befallene Zelle. © National Institute of Allergy and Infectious Diseases/Europa Press/dpa

Mediziner suchen mit Hochdruck nach einem Medikament oder einem Mittel gegen Covid-19. Vielversprechend schien eine sogenannte Antikörper-Therapie.

München - Auf der ganzen Welt beschäftigen sich Forschende mit dem Coronavirus Sars-CoV-2. Fieberhaft suchen Sie nach einem Impfstoff, Medikament oder einer Therapie bei schwerkranken Patienten. Antikörper von bereits geheilten Covid-19*-Patienten auf Kranke zu übertragen, sah als Behandlungsansatz sehr erfolgversprechend aus.  

Eine erste klinische Studie zu einer Antikörper-Therapie haben Mediziner aus China nun im Fachmagazin „Journal of the American Medical Association“ (JAMA) veröffentlicht. 

Coronavirus: Antikörper-Therapie in China getestet - Ärzte aus Wuhan berichten

Ein Ärzteteam aus Wuhan berichtet demnach nur von unerheblichen Erfolgen bei der Behandlung von schwerkranken Covid-19-Patienten. Die Therapie mit Antikörper habe im Vergleich zu einer Standardbehandlung innerhalb von 28 Tagen kaum Erfolge gezeigt. 

Im Rahmen der Studie nahmen 103 Corona-Patienten teil. Alle wurden im Krankenhaus behandelt. Einer Gruppe wurde Blutseren mit Antikörper verabreicht, eine zweite Gruppe erhielt ein Placebo. Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass die Studie vorzeitig beendet wurde und möglicherweise auch dadurch die Aussagekraft der Ergebnisse eingeschränkt wurde. 

An einer Klinik in China haben fünf Patienten mit schweren Covid-19-Erkrankungen Blutplasma von Menschen erhalten und überlebt. Doch das sei noch kein Nachweis für eine generelle Wirksamkeit. Darüber berichtete auch das Ärzteblatt online. Die Idee mit Blut von Genesen Kranke zu heilen, gibt es seit Ende des 19. Jahrhunderts. Arzt Emil von Behring setzte den Behandlungsansatz erfolgreich bei Diphtherie ein. Behring wurde 1901 dafür mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.

Ob eine Antikörper-Therapie zur Behandlung von Covid-19*-Patienten wirksam ist, wird auch in anderen klinischen Studien untersucht. Das Ergebnis der chinesischen Studie ist eine von vielen. 

Was sind Antikörper gegen das Coronavirus

Das Coronavirus Sars-CoV-2* verschafft sich über Eiweiße - bestimmte Proteine - Zugang in die menschliche Zelle. Bei einer Infektion bildet der Körper dann spezielle Abwehrstoffe - Eiweißmoleküle - gegen das Virus. Menschen überstehen eine Virusinfektion, weil ihr Immunsystem neutralisierende Antikörper gegen die Erreger bildet. Diese finden sich dann im Blutplasma. Bislang geht die Wissenschaft davon aus, dass Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus* einen Schutz haben. Wie lange und wie sicher dieser Schutz ist, muss noch weiter erforscht werden.  

Ein Mann (33) aus Hongkong hat sich nachweislich zum zweiten Mal mit dem Coronavirus infiziert: Hongkonger Wissenschaftler berichten am Montag (24. August) über diesen Fall. Eine Gen-Analyse habe eine zweite Infektion bestätigt. Auch aus Europa sind zwei Fälle bekannt geworden. Forscher sind sich jedoch uneins, ob es sich tatsächlich um eine zweite Infektion handelt, oder ob die Infektion über Monate im Körper schlummerte und dann wieder aufflammte. Ein Forscherteam befasste sich mit der Frage, warum Coronaviren Kindern allem Anschein nach nichts anhaben können*. Ihre Studie wurde jetzt veröffentlicht. (ml)*Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

Corona-Impfstoff: Unternehmer Winfried Stöcker soll sich ein Antigen gespritzt haben und ist nun immun gegen das Coronavirus.

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